Einfluss von BET-Proteinen auf Chromatin und Krebs
Forschung zeigt, wie BET-Proteine Chromatin und Genexpression in Krebszellen beeinflussen.
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Inhaltsverzeichnis
- BET-Proteine und Krebsforschung
- MK2 und die Rolle von JQ1 in der Chromatinzusammensetzung
- Anpassung des CASPEX-Systems für BETi-Forschung
- Experimentelle Verfahren und Methoden
- Die Rolle chemischer Inhibitoren
- Proximity-Dependent Biotinylation
- Chromatin-Immunpräzipitation und proteomische Analyse
- Ergebnisse zur Chromatinzusammensetzung
- Fazit und zukünftige Richtungen
- Originalquelle
- Referenz Links
Lysin-Acetylierung (Kac) ist eine Veränderung, die Proteinen nach ihrer Herstellung passieren kann. Man findet sie oft bei vielen Proteinen, besonders bei Histonen, die entscheidend dafür sind, wie DNA in unseren Zellen gepackt ist. Kac dient als Signal für eine Gruppe von Proteinen, die Bromodomänen (BRDs) heissen, um sich an diese acetylierten Proteine zu binden. Bei Menschen gibt es 61 verschiedene BRDs, die in 42 Arten von Proteinen vorkommen. Die BRD-Struktur hat eine spezielle Tasche, die an Kac bindet, was den BRDs hilft, verschiedene acetylierte Proteine zu erkennen und damit zu interagieren.
BRD-Proteine sind wichtig für viele biologische Prozesse, besonders für die Kontrolle der Genaktivität. Kac hilft normalerweise, die Genexpression zu erhöhen, was bedeutet, dass viele BRD-Proteine auch eine Rolle dabei spielen, Gene einzuschalten. Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Rollen dieser BRD-Proteine komplexer sind, als man dachte. Sie sind in verschiedenen Signalprozessen involviert, die erhebliche Auswirkungen auf das Zellverhalten haben können.
BET-Proteine und Krebsforschung
Unter den BRD-Proteinen gibt es vier, die als Bromodomäne und Extraterminal (BET) Proteine bekannt sind, darunter BRD2, BRD3, BRD4 und BRDT. Jedes dieser Proteine hat zwei Bromodomänen, was ihnen ermöglicht, unterschiedlich mit acetylierten Proteinen zu interagieren, je nach Situation. Besonders BRD2 und BRD4 sind oft in hohen Mengen in bestimmten Krebsarten wie Melanomen zu finden. Sie sind entscheidend für das Überleben vieler Krebszelllinien und gelten als vielversprechende Ziele für Krebsbehandlungen.
Forschungen haben gezeigt, dass BRD3 andere Rollen hat als die anderen BET-Proteine, da seine Anwesenheit das Zellwachstum verlangsamen kann. Im Gegensatz dazu findet man BRDT nur in den Hoden und ist wichtig für die Spermienentwicklung. BET-Proteine helfen, die Genexpression zu steuern, indem sie Gruppen von Proteinen an bestimmten Genregionen zusammenbringen.
Wenn wir die Aktivität von BET-Proteinen mit speziellen chemischen Inhibitoren unterbrechen, verursacht das signifikante Veränderungen in der Aktivität der Gene innerhalb der Zellen. Aktuell laufen viele klinische Studien zu BET-Inhibitoren wegen ihres Potenzials bei der Behandlung verschiedener Krebserkrankungen. Es ist jedoch noch unklar, ob Veränderungen in den Funktionen der BRD-Proteine die Struktur des Chromatins, also der Kombination aus DNA und Proteinen im Zellkern, signifikant beeinflussen können.
MK2 und die Rolle von JQ1 in der Chromatinzusammensetzung
MK2 und JQ1 sind wichtige Akteure beim Studium von Veränderungen im Chromatin. Die Struktur der BET-Proteine, einschliesslich ihrer verschiedenen Domänen, zeigt, wie sie mit Proteinen interagieren. Experimente haben gezeigt, dass die Behandlung von Zellen mit JQ1, einem Medikament, das BET-Proteine hemmt, beeinflusst, wie schnell sich Zellen vermehren. Studien zeigen, dass JQ1 mit Zellen so interagiert, dass es ihr Wachstum beeinflusst.
Weitere Experimente haben ergeben, dass die Entfernung von MK2 die Art und Weise verändert, wie Zellen auf die Behandlung mit JQ1 reagieren. Das deutet darauf hin, dass MK2 die Wirksamkeit von JQ1 im Krebszellwachstum beeinflusst.
Die Entwicklung einer Methode namens Chromatin-Immunpräzipitation (ChIP) hat unsere Fähigkeit verbessert, Proteine zu studieren, die mit Chromatin verbunden sind. ChIP-Sequenzierung (ChIP-Seq) liefert detaillierte Informationen darüber, wie genetische oder chemische Veränderungen beeinflussen, wo Proteine sich im Chromatin befinden. Aber es gibt Herausforderungen bei der Analyse von Proteinen im Vergleich zum Studium von DNA, was Wissenschaftler dazu bringt, neue Wege zu finden, um mit diesen Problemen umzugehen.
Innovative Techniken, die direkte Anpassungen von antikörperbasierten Protokollen für die Proteinanalyse nutzen, sind entstanden, die bessere Einblicke in die Chromatinzusammensetzung bieten. Durch die Kombination dieser Techniken mit fortschrittlichen Methoden zur Genomzielerfassung können Forscher Chromatinumgebungen an spezifischen Genstandorten besser untersuchen. Obwohl die Sensitivität ein Problem sein kann, bieten neue Methoden wie die proximity-dependent Biotinylierung Möglichkeiten, um Proteine, die mit bestimmten DNA-Bereichen verbunden sind, effektiv zu studieren.
Anpassung des CASPEX-Systems für BETi-Forschung
Diese Forschung nutzt ein System namens CASPEX, um zu verstehen, wie BET-Inhibitoren das Chromatin um spezifische Bindungsstellen umgestalten. Das CASPEX-System wurde verbessert, indem neuere Versionen von Biotin-Ligasen, TurboID und UltraID, hinzugefügt wurden, um Veränderungen in der Chromatinstruktur besser zu verfolgen. Erste Tests bestätigten, dass diese Anpassungen gut funktionieren, um sich auf sich wiederholende DNA-Sequenzen zu konzentrieren.
Die Studie konzentriert sich auf das MYC-Gen, das eine grosse Rolle beim Zellwachstum und Krebs spielt. Als die Forscher Melanomzellen mit JQ1 behandelten, beobachteten sie signifikante Veränderungen in der Chromatinzusammensetzung rund um den MYC-Promoter. Diese Verschiebung deutet darauf hin, dass der Verlust bestimmter Proteine eine bessere Genexpression ermöglicht, besonders in MK2-Knockout-Zellen.
Experimentelle Verfahren und Methoden
Die Forschung umfasste mehrere Schritte zur Erstellung von Modellen, die nützlich für das Studium von Chromatin sind. Die Wissenschaftler bauten bestimmte Plasmide, um zu sehen, wie spezifische Proteine mit Chromatin interagieren. Sie kultivierten verschiedene Zelllinien, darunter HeLa, HEK293T und A375 Zellen. Dabei lag der Fokus darauf, sicherzustellen, dass die Zellen, die modifizierte Proteine exprimieren, ohne Beeinträchtigung ihres Wachstums oder ihrer Reaktion auf Behandlungen gehalten werden konnten.
Sie schlossen auch Kontrollmassnahmen in die Experimente ein, um die Ergebnisse genau vergleichen zu können. Die Forscher verwendeten eine Methode namens fluoreszenzaktivierte Zelltrennung (FACS), um Zellen zu isolieren, die die modifizierten Proteine exprimierten, was die Analyse ihres Verhaltens und ihrer Interaktionen erleichterte.
Die Rolle chemischer Inhibitoren
BET-Inhibitoren wie JQ1 sind wichtige Werkzeuge, um zu studieren, wie BRD-Proteine funktionieren. JQ1 bindet an die Bromodomäne der BET-Proteine und blockiert deren Interaktion mit acetylierten Proteinen, was zu Veränderungen in der Genaktivität führt. Studien haben gezeigt, dass die Behandlung mit JQ1 signifikante Auswirkungen auf das Zellwachstum hat und die Anordnung anderer Proteine im Chromatin verändert.
Die Forscher führten Experimente durch, um die Wirksamkeit von JQ1 und anderen Inhibitoren zu bewerten, indem sie beobachteten, wie verschiedene Zellen auf steigende Konzentrationen dieser Medikamente reagierten. Verschiedene Tests wurden verwendet, um das Zellwachstum und die Proliferation zu messen, was klare Einblicke in die Auswirkungen dieser Inhibitoren gab.
Proximity-Dependent Biotinylation
Das Team verwendete proximity-dependent Biotinylierung, um Proteine zu studieren, die mit spezifischen Regionen des Genoms verbunden sind. Durch Anpassung von Faktoren wie Biotinmangel und Verwendung spezifischer Ligasen konnten sie verfolgen, wie Proteine mit gezielten DNA-Bereichen interagieren. Das lieferte wertvolle Daten darüber, wie BET-Inhibitoren die Chromatinlandschaft beeinflussten.
Die Forscher validierten ihre Beobachtungen auch mit Bildgebungstechniken und verfolgten die Interaktion spezifischer Proteine mit Chromatin über die Zeit. Sie verwendeten verschiedene Tests, um Proteininteraktionen zu bewerten und die Spezifität der Zielerfassung sicherzustellen.
Chromatin-Immunpräzipitation und proteomische Analyse
Bei der Untersuchung der Auswirkungen von BRD-Proteinveränderungen führten die Forscher eine Chromatin-Immunpräzipitation gefolgt von Massenspektrometrie (MS) durch. Das lieferte einen umfassenden Überblick über die Proteine, die mit bestimmten genomischen Regionen nach Anwendung verschiedener Behandlungen assoziiert sind.
Sie bewerteten, wie viele Proteine vorhanden waren und welche spezifischen Funktionen sie hatten, wobei sie sich auf wichtige Bereiche wie den MYC-Promoter konzentrierten. Die Ergebnisse zeigten, dass beim Entfernen bestimmter Proteine die Interaktionen mit anderen essentiellen Elementen, die für die Genexpression erforderlich sind, besonders in Krebszellen zunahmen.
Die Analyse basierte stark auf Daten über Proteinanzahl, Trends in der Proteinabundanz und funktionale Wege. Die Ergebnisse gaben Einblicke, wie verschiedene Behandlungen verschiedene molekulare Funktionen innerhalb der Zellen beeinflussten.
Ergebnisse zur Chromatinzusammensetzung
Nach der Behandlung mit JQ1 wurden signifikante Veränderungen in der Umgebung des MYC-Promoters festgestellt. Die Studie zeigte, dass spezifische Proteine, die mit Zellwachstum und Transkription verbunden sind, in behandelten Zellen angereichert waren, was die nuancierten Rollen zeigt, die BRD-Proteine spielen.
Zusätzlich zeigte der Vergleich verschiedener Zelltypen, dass das Entfernen von MK2 die Chromatinstruktur verändert, was zu einer anderen Reaktion auf BET-Inhibitoren führt. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass effektive Behandlungen berücksichtigen müssen, wie verschiedene Proteine interagieren und wie ihre Organisation das Krebswachstum beeinflusst.
Fazit und zukünftige Richtungen
Diese Forschung hat das Verständnis darüber, wie BRD-Proteine und ihre Inhibitoren mit Chromatin in lebenden Zellen interagieren, vorangebracht. Durch die Entwicklung neuer Werkzeuge zur Untersuchung spezifischer genomischer Regionen können Forscher die komplexen Beziehungen zwischen Proteinen, DNA und zellulären Funktionen weiter erkunden.
Die Ergebnisse zeigen das Potenzial, diese fortschrittlichen Ansätze zu nutzen, um therapeutische Strategien besser zu gestalten, insbesondere bei Krebserkrankungen, die durch abnormale Genexpression getrieben werden. Mit laufenden Studien wollen Wissenschaftler ihre Methoden verfeinern und das Wissen darüber erweitern, wie Chromatindynamik das Zellverhalten beeinflusst, um verbesserte Behandlungen zu ermöglichen.
Durch diese Untersuchungen werden wichtige Einblicke in die molekularen Mechanismen von Krebs und die Auswirkungen therapeutischer Interventionen weiterhin entstehen, was zu effektiveren Strategien zur Behandlung verschiedener Krankheiten beiträgt.
Titel: Coupling proximity biotinylation with genomic targeting to characterize locus-specific changes in chromatin environments
Zusammenfassung: Regulating gene expression involves significant and frequent changes in the chromatin environment at the locus level, especially at regulatory sequences. However, their modulation in response to pharmacological treatments or pathological conditions remain mostly undetermined. Here, we report versatile locus-specific proteomics tools to address this knowledge gap, which combine the targeting ability of the CRISPR/Cas9 system and the protein-labelling capability of the highly reactive biotin ligases TurboID (in CasTurbo) and UltraID (in CasUltra). CasTurbo and CasUltra enabled rapid chromatin protein labelling under mild conditions at repetitive sequences like centromeres and telomeres, as well as non-amplified genes. We applied CasUltra to A375 melanoma cell lines to decipher the protein environment of the MYC promoter and characterize the molecular effects of the bromodomain inhibitor JQ1, which targets bromodomain and extra-terminal (BET) proteins that regulate MYC expression. We quantified the consequences of BET protein displacement from the MYC promoter and found that it was associated with a considerable reorganisation of the chromatin composition. In addition, BET protein retention at the MYC promoter was consistent with a model of increased JQ1 resistance. Thus, through the combination of proximity biotinylation and CRISPR-Cas9-dependent genomic targeting, CasTurbo and CasUltra have successfully demonstrated their utility in profiling the proteome associated with a genomic locus in living cells. In BriefKougnassoukou Tchara et al. report the development and application of CasTurbo and CasUltra, two locus-specific proteomics tools that fuse catalytically dead Cas9 to the engineered biotin ligases TurboID and UltraID. These tools enabled the quantitative mapping of locus-specific chromatin remodelling due to pharmacological inhibition. HighlightsO_LICasTurbo and CasUltra were developed for locus-specific label-free proteomics C_LIO_LICasTurbo mapped the proteins localized to the centromeres and telomeres C_LIO_LIProteins bound to the MYC promoter were quantified in melanoma cells with CasUltra C_LIO_LICasUltra is compatible with investigating pharmacological treatment effects C_LI Graphical abstract O_FIG O_LINKSMALLFIG WIDTH=200 HEIGHT=191 SRC="FIGDIR/small/605321v1_ufig1.gif" ALT="Figure 1"> View larger version (50K): [email protected]@21754dorg.highwire.dtl.DTLVardef@9c4cc4org.highwire.dtl.DTLVardef@17412a4_HPS_FORMAT_FIGEXP M_FIG C_FIG
Autoren: Jean-Philippe Lambert, P.-E. Kougnassoukou Tchara, J. Loehr
Letzte Aktualisierung: 2024-07-26 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.07.26.605321
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.07.26.605321.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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