Moralische Entscheidungsfindung in grossen Sprachmodellen
Analysieren, wie LLMs moralische Entscheidungen in verschiedenen Sprachen und Kulturen treffen.
― 7 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
- Die Wichtigkeit der Analyse moralischer Entscheidungen in LLMs
- Erstellung des Datensatzes
- Szenarioaufbau und Bewertungsachsen
- Vergleiche mit menschlichen Urteilen
- Unterschiede in der Argumentation zwischen den Modellen
- Auswirkungen des Instruction-Tuning
- Kulturelle Überlegungen
- Sprachungleichheit
- Moralische Rechtfertigungen und ihre Auswirkungen
- Meta-Verhaltensweisen und Konsistenz
- Fazit
- Ethische Überlegungen
- Aufruf zum Handeln
- Originalquelle
- Referenz Links
Da grosse Sprachmodelle (LLMs) immer mehr in täglichen Aufgaben genutzt werden, müssen wir verstehen, wie sie Entscheidungen treffen, besonders in kniffligen Situationen mit richtig und falsch. Das ist wichtig, weil diese Modelle zunehmend in Bereichen eingesetzt werden, die das Leben von Menschen beeinflussen können. Inspiriert von einer vorherigen Studie über menschliche moralische Entscheidungen haben wir ein ähnliches Set an Dilemmata für LLMs erstellt. Wir haben 1.000 Szenarien in über 100 Sprachen übersetzt, um zu sehen, welche Entscheidungen diese Modelle treffen und wie sie im Vergleich zu echten menschlichen Antworten abschneiden.
Die Wichtigkeit der Analyse moralischer Entscheidungen in LLMs
Wenn LLMs Entscheidungen auf Basis moralischer Situationen treffen, ist es wichtig, ihr Denken zu verstehen. Moralische Dilemmata können in alltäglichen Fragen auftreten, wie der Wahl von Verkehrsmitteln oder Essensoptionen. Daher ist es entscheidend zu wissen, welche Werte LLMs während ihres Trainings gelernt haben, um sicherzustellen, dass sie menschliche Ethik angemessen widerspiegeln.
Erstellung des Datensatzes
Wir haben einen Datensatz mit dem Namen "Moral Evaluation Dataset" erstellt, um die moralische Entscheidungsfindung von LLMs zu bewerten. Unseren Datensatz haben wir mit drei Hauptmerkmalen ausgestattet:
Grundlage in der Moralphilosophie: Wir haben eine klassische moralische Frage verwendet, das "Trolley-Problem", bei dem man zwischen zwei schlechten Ergebnissen entscheiden muss. Diese Aufgabe hilft, unsere Fragen in einem moralphilosophischen Kontext zu formulieren, anstatt sich auf zufällige Daten zu stützen.
Kontrollierte Variationen: Unser Datensatz erlaubt es uns, spezifische Faktoren in den Szenarien zu ändern, wie die Anzahl der Personen und ihr Alter. So können wir untersuchen, wie diese Änderungen die moralischen Entscheidungen beeinflussen.
Mehrsprachiger Ansatz: Wir haben unseren Datensatz in über 100 Sprachen übersetzt. Verschiedene Kulturen haben unterschiedliche moralische Überzeugungen, die beeinflussen können, wie LLMs in verschiedenen Sprachen reagieren.
Szenarioaufbau und Bewertungsachsen
In unserer Bewertung haben wir ein selbstfahrendes Auto als zentralen Akteur in moralischen Dilemmata genutzt. In diesen Szenarien steht das Auto kurz davor, Personen zu schaden, und muss entscheiden, wen es retten soll. Wir haben Fragen gestellt, bei denen die eine Wahl bedeutete, eine Gruppe von Menschen zu retten, während die andere Wahl eine andere Gruppe rettete.
Wir haben die Antworten in sechs wichtigen Bereichen analysiert:
- Menschen vs. Tiere retten
- Mehr Leben vs. weniger Leben retten
- Frauen vs. Männer retten
- Die Jungen vs. die Alten retten
- Die Fitten vs. die weniger Fitten retten
- Die mit höherem sozialen Status vs. die mit niedrigerem sozialen Status retten
Diese Kategorien helfen uns zu verstehen, welche Präferenzen LLMs bei moralischen Entscheidungen haben.
Vergleiche mit menschlichen Urteilen
Wir haben untersucht, wie die Entscheidungen von LLMs im Vergleich zu den tatsächlichen menschlichen Präferenzen aus einem Datensatz stehen, der 40 Millionen moralische Urteile aus verschiedenen Ländern gesammelt hat. Indem wir sehen, wie nah LLMs an menschlichen Entscheidungen sind, bekommen wir ein Gefühl dafür, wie gut diese Modelle moralisches Denken in verschiedenen Sprachen verstehen.
Unsere Ergebnisse zeigen, dass LLMs in einigen Sprachen oft näher an den menschlichen Präferenzen sind als in anderen. Das hebt ein Problem hervor, das wir "Sprachungleichheit" nennen, bei dem die Leistung des Modells stark vom verwendeten Sprach abhängt.
Unterschiede in der Argumentation zwischen den Modellen
Wir haben auch die Gründe untersucht, die LLMs für ihre moralischen Entscheidungen angaben. Zum Beispiel erwähnten LLMs wie GPT-4 oft Fairness als Hauptgrund für ihre Entscheidungen, während frühere Modelle wie GPT-3 eher utilitaristische Argumente anführten. Das deutet auf eine Verschiebung im zugrunde liegenden moralischen Rahmen hin, während sich die Modelle weiterentwickeln.
Auswirkungen des Instruction-Tuning
Eine Erkenntnis war, dass Instruction-Tuning dazu neigt, LLMs in ihren Antworten weniger vielfältig zu machen. Neuere Modelle wählen fast immer, Menschen über Tiere oder die Jungen über die Alten zu retten, was auf eine Bias in der Entscheidungsfindung hinweist. Dieser Mangel an Vielfalt kann problematisch sein, da er nicht die Bandbreite menschlicher moralischer Perspektiven widerspiegelt.
Kulturelle Überlegungen
In unserer Studie fanden wir starke kulturelle Einflüsse auf moralische Entscheidungen. Als wir die moralischen Präferenzen in verschiedenen Ländern untersuchten, sahen wir unterschiedliche Übereinstimmungen zwischen LLM- und menschlichen Entscheidungen. Die kulturell am meisten übereinstimmenden waren solche, die bestimmte Sprachen sprachen, während andere eine erhebliche Diskrepanz aufwiesen. Das unterstreicht die Notwendigkeit, kulturelle Unterschiede zu berücksichtigen, wenn man das moralische Denken von LLMs bewertet.
Sprachungleichheit
Das Konzept der "Sprachungleichheit" tauchte in unserer Analyse immer wieder auf. Einige Sprachen zeigten starke Fähigkeiten des moralischen Denkens in LLMs, während andere, insbesondere solche mit weniger Ressourcen, erhebliche Mängel aufwiesen. Zum Beispiel fehlten die Antworten in einigen weniger ressourcenschwachen Sprachen an Klarheit und Kohärenz, was darauf hinweist, dass nicht alle Sprachen die gleiche Aufmerksamkeit während des Modellentrainings erhalten.
Diese Ungleichheit wirft ethische Fragen zur Fairness in KI-Technologien auf. Wenn LLMs in bestimmten Sprachen schlecht abschneiden, können sie zu voreingenommenen Ergebnissen führen, die bestehende Ungleichheiten unter Sprechern verschiedener Sprachen verstärken.
Moralische Rechtfertigungen und ihre Auswirkungen
Die Gründe, die LLMs für ihre moralischen Entscheidungen angaben, variierten je nach Sprache und Modellversion. Wir stellten fest, dass GPT-3 in Englisch tendenziell mehr auf Utilitarismus fokussiert war, während GPT-4 einen stärkeren Fokus auf Fairness legte. Das deutet darauf hin, dass die Modelle bei Updates eine wachsende Sensibilität für moralische Überlegungen zeigen, die mit Fairness übereinstimmen, obwohl diese Betonung je nach Sprache variieren kann.
Meta-Verhaltensweisen und Konsistenz
Neben moralischen Urteilen haben wir auch untersucht, wie konsistent LLMs in ihren Antworten waren. Für die meisten Sprachen hielten LLMs ein hohes Mass an Konsistenz in ihren Entscheidungen aufrecht, selbst wenn die Reihenfolge der Optionen geändert wurde. Einige Sprachen wiesen jedoch Inkonsistenzen auf, was darauf hindeutet, dass die Sprachstruktur beeinflussen könnte, wie Modelle moralische Dilemmata verarbeiten und darauf reagieren.
Fazit
Zusammenfassend bietet unsere Forschung einen detaillierten Einblick, wie LLMs moralische Entscheidungen in verschiedenen Sprachen angehen. Während einige Sprachen eine hohe Übereinstimmung mit menschlichen moralischen Entscheidungen zeigten, wiesen andere erhebliche Unterschiede auf. Diese Studie hebt die dringende Notwendigkeit hervor, kulturelle und sprachliche Faktoren bei der Bewertung der moralischen Denkfähigkeiten von KI zu berücksichtigen.
Zukünftige Forschung sollte die Einschränkungen der aktuellen Datensätze, insbesondere in ressourcenarmen Sprachen, angehen und die Zuordnung von Sprachen zu Ländern verfeinern. Diese Nuancen zu verstehen, ist entscheidend, um sicherzustellen, dass LLMs menschliches moralisches Denken fair über alle Kulturen hinweg repräsentieren können.
Ethische Überlegungen
Während wir weiterhin diese KI-Systeme entwickeln und bereitstellen, ist es wichtig, sich ethischer Anliegen bewusst zu sein. Das Konzept der Sprachungleichheit muss angegangen werden, um unfairen Ergebnissen für Sprecher weniger vertretener Sprachen vorzubeugen. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass LLMs gerecht sind und bestehende Vorurteile nicht verstärken.
Wir erkennen auch an, dass unser Fokus auf den ethischen Implikationen moralischer Entscheidungen von LLMs liegt und nicht darauf abzielt, diese Modelle in realen Anwendungen wie selbstfahrenden Autos umzusetzen. Unser Ziel ist es, die Komplexität moralischen Denkens in einer kontrollierten Umgebung zu beleuchten und den Weg für eine verantwortungsvolle Entwicklung von KI zu ebnen.
Aufruf zum Handeln
In Zukunft müssen Forscher die Einbeziehung vielfältiger Sprachen und kultureller Perspektiven in das KI-Training priorisieren. So können wir Systeme entwickeln, die nicht nur gut abschneiden, sondern auch das breite Spektrum menschlicher moralischer Werte respektieren und widerspiegeln.
Titel: Language Model Alignment in Multilingual Trolley Problems
Zusammenfassung: We evaluate the moral alignment of large language models (LLMs) with human preferences in multilingual trolley problems. Building on the Moral Machine experiment, which captures over 40 million human judgments across 200+ countries, we develop a cross-lingual corpus of moral dilemma vignettes in over 100 languages called MultiTP. This dataset enables the assessment of LLMs' decision-making processes in diverse linguistic contexts. Our analysis explores the alignment of 19 different LLMs with human judgments, capturing preferences across six moral dimensions: species, gender, fitness, status, age, and the number of lives involved. By correlating these preferences with the demographic distribution of language speakers and examining the consistency of LLM responses to various prompt paraphrasings, our findings provide insights into cross-lingual and ethical biases of LLMs and their intersection. We discover significant variance in alignment across languages, challenging the assumption of uniform moral reasoning in AI systems and highlighting the importance of incorporating diverse perspectives in AI ethics. The results underscore the need for further research on the integration of multilingual dimensions in responsible AI research to ensure fair and equitable AI interactions worldwide. Our code and data are at https://github.com/causalNLP/moralmachine
Autoren: Zhijing Jin, Max Kleiman-Weiner, Giorgio Piatti, Sydney Levine, Jiarui Liu, Fernando Gonzalez, Francesco Ortu, András Strausz, Mrinmaya Sachan, Rada Mihalcea, Yejin Choi, Bernhard Schölkopf
Letzte Aktualisierung: 2024-12-14 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2407.02273
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2407.02273
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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