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Der Shift von Cookies zu Google Topics

Erforschung von Googles neuer Methode für personalisierte Werbung ohne Cookies.

― 6 min Lesedauer


Cookies raus, Themen reinCookies raus, Themen reinund Datenschutz.Google Topics verändert Online-Werbung
Inhaltsverzeichnis

Die Nutzung von Cookies für Online-Werbung hat in letzter Zeit grosse rechtliche Herausforderungen gehabt. Gesetze haben klar gemacht, dass Unternehmen die ausdrückliche Erlaubnis einholen müssen, bevor sie bestimmte Arten von Cookies verwenden. Das hat zu einem Bedarf an neuen Methoden geführt, um Werbung zu personalisieren, ohne auf diese Cookies angewiesen zu sein. Eine der neueren Methoden ist Googles „Topics“.

Was sind Cookies?

Cookies sind kleine Datenstücke, die Websites auf deinem Computer speichern. Sie helfen Websites, Informationen über dich zu merken, wie deine Vorlieben oder Anmeldedaten. Es gibt jedoch zwei Hauptarten von Cookies: First-Party-Cookies und Third-Party-Cookies.

First-Party-Cookies werden von der Website gesetzt, die du besuchst. Sie werden typischerweise verwendet, um deine Vorlieben zu speichern und dein Erlebnis zu verbessern. Third-Party-Cookies hingegen werden von Werbetreibenden und anderen externen Diensten gesetzt. Diese Cookies können dein Verhalten über verschiedene Websites hinweg verfolgen, was zu gezielter Werbung führt.

Rechtliche Änderungen, die Cookies betreffen

Die jüngsten Gerichtsurteile in Europa haben klar gemacht, dass Third-Party-Cookies nur verwendet werden dürfen, wenn die Nutzer ihre ausdrückliche Zustimmung geben. Neue Gesetze, besonders in Deutschland, verlangen von Unternehmen, umfassende Informationen darüber bereitzustellen, wie Cookies funktionieren und was sie tun, bevor sie um Zustimmung bitten. Das hat es für Werbetreibende schwierig gemacht, traditionelle Cookie-Methoden zu verwenden.

Eine bedeutende Änderung war die Einführung des Telekommunikation-Telemedien-Datenschutzgesetzes (TTDSG) in Deutschland. Es zielt darauf ab, die Datenschutzregeln zu vereinfachen und zu klären, insbesondere im Umgang mit Cookies.

Der Bedarf an Alternativen

Mit dem Anstieg der Datenschutzbedenken und strengeren Cookie-Gesetzen suchen Unternehmen wie Google nach Alternativen, die personalisierte Werbung ermöglichen, ohne die Privatsphäre der Nutzer zu verletzen. Das führte zur Entwicklung neuer Technologien, einschliesslich Googles „Topics“.

Wie Google Topics funktioniert

Google Topics zielt darauf ab, Werbung zu personalisieren, indem Nutzer in Interessens-Kategorien basierend auf ihren Surfgewohnheiten eingeordnet werden. Anstatt Cookies zu verwenden, um Nutzer über mehrere Websites hinweg zu verfolgen, analysiert Topics die Websites, die ein Nutzer besucht, und weist sie vordefinierten Themen wie "Fitness" oder "Reisen" zu.

So funktioniert es:

  1. Wenn ein Nutzer eine Website besucht, überprüft der Chrome-Browser die Seite und identifiziert ihr Thema.
  2. Der Browser sammelt Informationen über die Themen, an denen der Nutzer interessiert ist, basierend auf seinen Surfaktivitäten.
  3. Jede Woche aktualisiert der Browser die fünf wichtigsten Themen für jeden Nutzer.
  4. Eine Werbeplattform kann auf diese Themen zugreifen, um Werbung auf die Interessen des Nutzers zuzuschneiden.

Ein wichtiges Merkmal von Google Topics ist, dass es Nutzern mehr Kontrolle geben will. Nutzer können ihre zugewiesenen Themen sehen und alle löschen, die sie für irrelevant halten.

Unterschiede zwischen Topics und Cookies

Google Topics hat mehrere wichtige Unterschiede im Vergleich zu traditionellen Cookies:

  1. Zentrale Verwaltung: Google Topics wird vom Chrome-Browser selbst verwaltet, was die Wahrscheinlichkeit einer Drittanbieter-Interferenz verringert.

  2. Eingeschränktes Tracking: Topics erlauben es Werbetreibenden nicht, Nutzer über verschiedene Seiten hinweg zu verfolgen, wie es Cookies tun. Stattdessen bieten sie nur Informationen über die Interessen eines Nutzers basierend auf spezifischen Seiten, die er besucht.

  3. Kurzzeitgedächtnis: Topics werden nur drei Wochen lang gespeichert, und wöchentlich wird ein neuer Satz von Interessen generiert. Dieser kurzfristige Ansatz hilft, die Privatsphäre der Nutzer zu schützen.

  4. Nutzerkontrolle: Nutzer haben mehr Transparenz darüber, wie ihre Daten verwendet werden, und können entscheiden, welche Themen sie nicht möchten.

  5. Randomisierung: Jede Anfrage nach einem Nutzer-Thema enthält auch ein zufälliges Thema, das wahrscheinlich irrelevant ist, was zusätzlichen Schutz gegen Tracking bietet.

Technische Aspekte von Topics

Wenn ein Nutzer eine Website besucht, überprüft der Browser die Seite und identifiziert die relevanten Themen. Wenn die Website eine integrierte Werbeplattform hat, kann diese Plattform die Topics-API aufrufen, um die relevanten Themen zu erhalten, die mit dem Nutzer verbunden sind.

Die Topics-API ermöglicht es der Werbeplattform, die Interessen des Nutzers zu kennen, ohne direkt persönliche Daten zu sammeln. Der Browser verwaltet alle Datenverarbeitungen und sorgt dafür, dass Nutzerinformationen privat und sicher bleiben.

Rechtliche Bedenken bei Google Topics

Trotz ihrer Vorteile muss Google Topics weiterhin die rechtlichen Anforderungen erfüllen, die auch für Cookies gelten. Das bedeutet:

  1. Einholung der Zustimmung: Unternehmen müssen die Zustimmung der Nutzer einholen, bevor sie deren Daten sammeln und verwenden, selbst unter Google Topics.

  2. Bereitstellung von Informationen: Nutzer müssen darüber informiert werden, wie ihre Daten verwendet werden und wer darauf zugreifen kann.

  3. Datenschutzmassnahmen: Google muss sicherstellen, dass sensible Informationen nicht auf eine Weise verarbeitet werden, die die Nutzerrechte verletzt.

Die Beziehung zwischen der neuen Technologie und bestehenden Datenschutzgesetzen wird weiterhin diskutiert. Die wichtigsten Regelungen sind das TTDSG und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die den Datenschutz in Europa regeln.

Vergleich von Google Topics mit Federated Learning of Cohorts (FLoC)

Vor Google Topics hatte Google eine frühere Technologie namens Federated Learning of Cohorts (FLoC) eingeführt. FLoC hatte ebenfalls ähnliche Ziele, bekam jedoch erhebliche Kritik wegen Datenschutzbedenken.

FLoC arbeitete, indem es Nutzer basierend auf ihrem Surfverhalten in Gruppen einteilte, aber es stellte sich heraus, dass Einzelpersonen innerhalb dieser Gruppen immer noch identifiziert werden konnten. Daher beschloss Google, FLoC abzubrechen und sich stattdessen auf die Entwicklung von Google Topics zu konzentrieren.

Im Gegensatz zu FLoC konzentriert sich Topics mehr auf vordefinierte Kategorien anstatt auf Verhaltens-Tracking, was es weniger aufdringlich macht.

Vorteile von Google Topics

  1. Datenschutz der Nutzer: Google Topics stellt einen Versuch dar, den Datenschutz der Nutzer zu verbessern und gleichzeitig personalisierte Werbung zu ermöglichen.

  2. Vereinfachte Erfahrung: Nutzer können ihre Vorlieben leichter verwalten und verstehen, wie ihre Daten verwendet werden.

  3. Weniger Datenleckagen: Indem Third-Party-Tracking nicht erlaubt wird, verringert es das Risiko von Datenexposition.

  4. Anpassungsfähigkeit: Die Themen können sich im Laufe der Zeit basierend auf dem Nutzerverhalten ändern, was einen dynamischen Ansatz für Nutzerinteressen bietet.

Zukünftige Auswirkungen auf die Werbung

Die tatsächlichen Auswirkungen von Google Topics auf die Werbeindustrie bleiben unsicher. Werbetreibende müssen sich an diese neue Methode der Nutzereinteilung anpassen und darüber nachdenken, wie sie personalisierte Werbung erstellen.

Da sich die Werbemärkte mehr auf Interessengruppen anstelle von individueller Verfolgung stützen, könnten Werbetreibende mehr auf breite Zielgruppen basierend auf gemeinsamen Interessen fokussieren.

Fazit

Google Topics ist ein innovativer Ansatz, der darauf abzielt, Cookies zu ersetzen und den Datenschutz der Nutzer beim Surfen im Internet zu verbessern. Durch die Kategorisierung von Nutzern in interessensbasierte Gruppen bietet es eine neue Methode für personalisierte Werbung, die den rechtlichen Standards entspricht. Während sich Technologie und Vorschriften weiterentwickeln, wird es entscheidend sein, diese Veränderungen für Unternehmen und Nutzer gleichermassen zu verstehen und sich anzupassen.

Originalquelle

Titel: Google Topics as a way out of the cookie dilemma?

Zusammenfassung: The paper discusses the legal requirements and implications of the processing of information and personal data for advertising purposes, particularly in the light of the "Planet49" decision of the European Court of Justice (ECJ) and the "Cookie Consent II" decision by the German Federal Court (Bundesgerichtshof, BGH). It emphasises that obtaining explicit consent of individuals is necessary for setting cookies. The introduction of the German Telecommunication Telemedia Data Protection Act (Telekommunikation-Telemedien-Datenschutzgesetz, TTDSG) has replaced the relevant section of the German Telemedia Act (Telemediengesetz, TMG) and transpose the concept of informed consent for storing and accessing information on terminal equipment, aligning with Article 5(3) ePrivacy Directive. To meet these requirements, companies exploring alternatives to obtaining consent are developing technical mechanisms that rely on a legal basis. Google tested initially "Federated Learning of Cohorts" (FLoC) as part of their "Privacy Sandbox" strategy. This technology was significantly criticized, Google introduced a new project called "Google Topics", which aims to personalize advertising by categorizing users into interest groups, called topics. Implementation of this technology began in July 2023.

Autoren: Marius Köppel, Jan-Philipp Muttach, Gerrit Hornung

Letzte Aktualisierung: 2024-07-04 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2407.03846

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2407.03846

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.

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