Codon-Nutzungs-Bias: Die Varianz der genetischen Sprache
Studie zeigt die komplexen Faktoren, die die Codon-Nutzungspräferenzen bei Hefespezies beeinflussen.
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Inhaltsverzeichnis
- Was ist Codon-Nutzung-Bias?
- Die Rolle der natürlichen Selektion
- Variation zwischen den Arten
- Die Studie der Saccharomycotina-Hefen
- Translationale Selektion und ihre Beweise
- Verfeinerung von Selektion und Mutations-Bias
- Ergebnisse der Studie
- Implikationen für das Verständnis der Evolution
- Fazit
- Originalquelle
- Referenz Links
In der Welt der Genetik ist der genetische Code als "degeneriert" bekannt. Das bedeutet, dass es mehr Möglichkeiten gibt, eine spezifische Aminosäure zu codieren, als es Aminosäuren gibt. Zum Beispiel gibt es 61 verschiedene Codes (genannt Codons), die einer Zelle sagen können, eine der 20 Aminosäuren zu produzieren. Da mehrere Codons die gleiche Aminosäure darstellen können, ist es normal, dass einige Codons häufiger verwendet werden als andere. Diese ungleiche Nutzung von Codons nennt man Codon-Nutzung-Bias (CUB).
Was ist Codon-Nutzung-Bias?
Codon-Nutzung-Bias ist die Tendenz, dass bestimmte Codons bei der Genexpression bevorzugt werden. Dieser Bias ist in verschiedenen Lebensformen zu beobachten, von Bakterien über Pflanzen bis hin zu Tieren. Die Gründe für diesen Bias sind komplex und können Faktoren wie Natürliche Selektion, genetischen Drift und Mutationen umfassen.
Die natürliche Selektion spielt eine entscheidende Rolle, besonders bei Genen, die in hohen Mengen exprimiert werden müssen. In diesen Fällen scheint die Verwendung von häufigeren Codons zu einer effizienteren Übersetzung des Gens in ein Protein zu führen, was zu besser funktionierenden Zellen führen kann. Gleichzeitig bezieht sich genetischer Drift auf zufällige Veränderungen in den Genfrequenzen, die auch die Codon-Nutzung im Laufe der Zeit beeinflussen können.
Die Rolle der natürlichen Selektion
Die natürliche Selektion kann bestimmte synonyme Codons bevorzugen, die mit der Verfügbarkeit von entsprechenden Transfer-RNA (tRNA) übereinstimmen, die hilft, mRNA in Proteine zu übersetzen. Wenn es viele tRNA-Moleküle für bestimmte Codons gibt, führt das oft zu einer effektiveren und schnelleren Proteinproduktion. Besonders bei Arten mit vielen hoch exprimierten Genen kann der Selektionsdruck auf diese bevorzugten Codons verschoben werden, um Probleme wie Ribosomen-Pausen oder falsches Protein-Falten zu vermeiden.
Im Gegensatz dazu ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Gene hoch exprimiert werden. Daher kann das allgemeine Muster der Codon-Nutzung im gesamten Genom trotzdem von anderen Faktoren wie Mutationen und Drift beeinflusst werden, die auch prägen, wie Codons verwendet werden.
Variation zwischen den Arten
Der Codon-Nutzungs-Bias variiert erheblich von Art zu Art. Einige Arten könnten unterschiedliche Codons für die gleichen Aminosäuren bevorzugen, und diese Variation ist nicht vollständig verstanden. Forscher glauben, dass diese Variation mit Veränderungen in den zugrunde liegenden Prozessen von Mutation und Selektion, die sich über lange Zeiträume entwickeln, verbunden sein kann.
Um das besser zu untersuchen, müssen Wissenschaftler evolutionäre Modelle verwenden, die Schätzungen zu wichtigen Parametern wie der Stärke der Selektion für bestimmte Codons liefern können. Zu verstehen, wie diese Parameter die Muster der Codon-Nutzung beeinflussen, kann zu Erkenntnissen über die evolutionäre Geschichte verschiedener Arten führen.
Die Studie der Saccharomycotina-Hefen
In einer aktuellen Forschung haben Wissenschaftler 327 Arten von Sprosshefen untersucht, die zu einer Gruppe namens Saccharomycotina gehören. Mit einem Modell, das sowohl natürliche Selektion als auch Mutations-Bias berücksichtigt, beobachteten die Forscher, wie diese Faktoren die Codon-Nutzung in diesen Hefen prägten.
Ein bedeutender Befund war, dass etwa 20% der Hefen auffällige Variationen in der Codon-Nutzung aufwiesen, die nicht allein durch translationale Selektion erklärt werden konnten. Das deutet auf potenzielle Einflüsse anderer nicht-adaptiver Prozesse hin, was auf eine komplexere evolutionäre Landschaft hindeutet.
Translationale Selektion und ihre Beweise
Evidenz für translationale Selektion wurde bei der Mehrheit der untersuchten Arten gefunden. Das unterstützte die Idee, dass natürliche Selektion die Codon-Nutzung beeinflusst. Beim Vergleich von Codons war klar, dass Verschiebungen in der natürlichen Selektion für bestimmte Codons mit der Verfügbarkeit von tRNA in den Arten korrelierten. Die Forscher konnten direkt beobachten, wie dieses Merkmal der Proteinsynthese eine Rolle bei der Prägung der Codon-Nutzung spielte.
Darüber hinaus hob die Forschung hervor, wie die Mutations-Bias von einer Art zur anderen unterschiedlich war, oft in Verbindung mit dem GC-Gehalt ihrer Genome. Es gab jedoch keine klare Beziehung zwischen Veränderungen in bestimmten Genen und den Mutations-Bias.
Verfeinerung von Selektion und Mutations-Bias
Wissenschaftliche Teams verwendeten das gewählte Modell, um natürliche Selektion und Mutations-Bias in der Codon-Nutzung zu quantifizieren. Es wurde festgestellt, dass innerhalb eines einzelnen Genoms Variation aufgrund nicht-adaptiver Prozesse auftreten kann, die die Nucleotid-Nutzung beeinflussen.
Um diese Variation zu untersuchen, kategorisierten die Forscher die protein-codierenden Gene jeder Art basierend auf ihren entsprechenden Codon-Frequenzen und gruppierten sie in verschiedene Sets. Das erlaubte dem Team zu bewerten, wie Mutations-Bias in diesen Sets unterschiedlich sein könnte.
Ergebnisse der Studie
Die Ergebnisse zeigten, dass natürliche Selektion und Mutations-Bias, die für die Codon-Nutzung verantwortlich sind, erhebliche Variabilität selbst unter eng verwandten Arten aufwiesen. Während die Muster der natürlichen Selektion im Allgemeinen konsistent waren, waren die Mutations-Bias variabler, was darauf hindeutet, dass diese Eigenschaften unterschiedliche evolutionäre Drücke oder Mechanismen widerspiegeln.
Implikationen für das Verständnis der Evolution
Diese Ergebnisse betonen die Notwendigkeit zu erforschen, wie Faktoren wie die Verfügbarkeit von tRNA die Richtung und Stärke der natürlichen Selektion auf die Codon-Nutzung in verschiedenen Arten beeinflussen. Die Wechselwirkungen und Unterschiede in evolutionären Merkmalen können zu breiteren Implikationen für unser Verständnis der Hefebiologie und -evolution führen.
Ausserdem zeigt die Studie, dass, während die Selektion eine bedeutende Rolle spielt, Mutations-Bias und andere nicht-adaptive Prozesse ebenfalls zu den Mustern beitragen, die im Codon-Nutzungs-Bias beobachtet werden. Das Verständnis dieser Prozesse kann zu einem klareren Bild darüber führen, wie mikrobielle Lebensformen sich anpassen und über die Zeit evolvieren.
Fazit
Der Codon-Nutzungs-Bias bei Hefen wird von einem komplexen Zusammenspiel aus natürlicher Selektion, Mutations-Bias und Variationen zwischen den Arten geprägt. Die Studie über Saccharomycotina-Sprosshefen bietet wichtige Einblicke in diese Prozesse. Während die Forscher weiterhin die evolutionären Modelle verbessern und die Faktoren untersuchen, die den Codon-Nutzungs-Bias beeinflussen, gewinnen wir ein besseres Verständnis von genetischer Evolution und der Vielfalt des Lebens auf der Erde.
Diese Forschung gibt uns wichtige Informationen darüber, wie Organismen ihre genetischen Codes angepasst haben, um effizienter zu sein, was letztendlich ihr Überleben und ihre Evolution beeinflusst.
Titel: Evolution of tRNA pool shapes variation in selection on codon usage across the Saccharomycotina subphylu
Zusammenfassung: Across the major taxonomical domains, synonymous codons of an amino acid are found to be used in unequal frequencies. This codon usage bias - both in terms of the degree of bias and the identity of codons used - is highly variable, even among closely related species. Within a species, genome-wide codon usage bias reflects a balance between adaptive and non-adaptive microevolutionary processes. Variation in these microevolutionary processes results in across-species variation in codon usage bias. As codon usage bias is tightly linked to important molecular and biophysical processes, it is critical to understand how changes to these processes drive changes to the microevolutionary processes. Here we employ a population genetics model of coding sequence evolution to quantify natural selection and mutation biases on a per-codon basis and estimate gene expression levels across the budding yeasts Saccharomycotina subphylum. We interrogate the impact of variation in molecular mechanisms hypothesized to be driving the microevolution of codon usage. We find that natural selection and mutation biases evolved rapidly over macroevolutionary time, with high variability between closely related species. The majority (324/327) of yeasts exhibited clear signals of translational selection, with selection coefficients being correlated with codon-specific estimates of ribosome waiting times within species. Across species, natural selection on codon usage correlated with changes to ribosome waiting times, indicating that tRNA pool evolution is a major factor driving changes to natural selection on codon usage. We find evidence that changes to tRNA modification expression can contribute to changes in natural selection across species independent of changes to tRNA gene copy number, suggesting tRNA modifications also play a role in shaping natural selection on codon usage. Our work firmly establishes how changes to microevolutionary processes can be driven by changes to molecular mechanisms, ultimately shaping the macroevolutionary variation of a trait.
Autoren: Alexander L. Cope, Premal Shah
Letzte Aktualisierung: 2024-09-28 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.09.27.615277
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.09.27.615277.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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