Reaktion der Pflanzen auf niedrigen Sauerstoff und Stress
Wie Pflanzen sich an niedrigen Sauerstoffgehalt und schädliche Sauerstoffspezies anpassen.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Rolle der Pflanzen-Cystein-Oxidase (PCO)
- Herausforderungen der Reoxygenierung
- Die Interaktion von Hypoxie und ROS
- Die Rolle von ERFVIIs in der Pflanzenreaktion
- Stabilisierung von ERFVIIs
- Die Auswirkungen von ROS auf PCO
- Veränderungen in der Genexpression
- Gesammelte Effekte von Hypoxie und ROS
- Die Rolle von Transkriptionsfaktoren
- Fazit
- Originalquelle
Alle lebenden Organismen, die auf Sauerstoff für Energie angewiesen sind, müssen mit Situationen umgehen, in denen Sauerstoff knapp ist. Diese Situationen, bekannt als Hypoxie, können auftreten, wenn Pflanzen unter Wasser getaucht sind oder in Bereichen mit schnellem Pflanzenwachstum. Als Reaktion auf niedrigen Sauerstoff aktivieren Pflanzen bestimmte Gene, die ihnen helfen, sich an diese Bedingungen anzupassen.
Die Rolle der Pflanzen-Cystein-Oxidase (PCO)
Pflanzen haben Enzyme, die Pflanzen-Cystein-Oxidasen (PCOS) genannt werden und eine wichtige Rolle dabei spielen, wie sie den Sauerstoffgehalt wahrnehmen. PCOs helfen dabei, Proteine zu regulieren, die die Genaktivität in Reaktion auf die Sauerstoffverfügbarkeit steuern. Unter normalen Bedingungen helfen PCOs, bestimmte Proteine zum Abbau zu kennzeichnen, wenn Sauerstoff vorhanden ist. Wenn der Sauerstoffgehalt jedoch sinkt, wird die Aktivität der PCOs reduziert, sodass bestimmte Proteine stabil und aktiv bleiben können.
Eines dieser wichtigen Proteine heisst ERFVIIs, das hilft, die Reaktion der Pflanzen auf Bedingungen mit niedrigem Sauerstoff zu regulieren. Wenn Sauerstoff fehlt, bleiben ERFVIIs stabil und binden an DNA-Bereiche, die die Expression von Genen auslösen, die für das Überleben bei Hypoxie wichtig sind. Dieser Schalter hilft der Pflanze, vom normalen Atmen zur Fermentation überzugehen, was eine weniger effiziente Art ist, Energie zu erzeugen, aber das Überleben während kurzer Sauerstoffengpässe ermöglicht.
Herausforderungen der Reoxygenierung
Nach einer Zeit des Untertauchens stehen Pflanzen einer weiteren Herausforderung gegenüber, wenn sie wieder mit Sauerstoff in Berührung kommen. Dieser plötzliche Anstieg des Sauerstoffs kann gefährliche Substanzen namens Reaktive Sauerstoffspezies (ROS) erzeugen. Diese ROS können Pflanzenzellen schädigen und normale Funktionen stören. Pflanzen müssen sich schnell wieder anpassen, um Sauerstoff effektiv zu nutzen, Fotosynthese zu betreiben und Dehydrierung zu vermeiden, während sie gleichzeitig mit möglichen Zucker- und Energiemängeln umgehen.
Sowohl der niedrige Sauerstoff als auch die plötzliche Rückkehr zu Sauerstoff können zu einem Anstieg von ROS führen, was die Pflanze dazu zwingt, ihre Reaktionen sorgfältig zu steuern. In einigen Fällen kann dieser ROS-Ausbruch signalisieren, dass die Pflanze auf den Stress reagieren muss, der durch schlechte Sauerstoffbedingungen verursacht wird.
Die Interaktion von Hypoxie und ROS
Studien an einer gängigen Forschungs-Pflanze, Arabidopsis, zeigen, dass der Stress, der durch niedrigen Sauerstoff verursacht wird, auch die ROS-Spiegel erhöht. Wenn Pflanzen unter Wasser sind, erleben sie eine Welle von ROS, und wenn sie wieder an die Oberfläche kommen, kann die Menge an ROS sogar noch weiter steigen, durch die Reaktivierung der Stoffwechselprozesse. Das wirft die Frage auf, ob low oxygen und ROS miteinander verbunden sind, wenn Pflanzen auf diese Signale reagieren.
Obwohl bekannt ist, dass Hypoxie Reaktionen in Pflanzen auslöst, ist die Auswirkung von ROS auf die Maschinen der Pflanzen, die Sauerstoffwerte wahrnehmen, weniger verstanden. Interessanterweise scheint es, dass diese beiden Stressoren interagieren können, was zu komplexen Veränderungen in der Art und Weise führt, wie Pflanzen stressbezogene Gene exprimieren.
Die Rolle von ERFVIIs in der Pflanzenreaktion
ERFVIIs sind entscheidend, damit Arabidopsis sowohl mit niedrigem Sauerstoff als auch mit oxidativem Stress umgehen kann. In Experimenten zeigten Pflanzen, denen ERFVIIs fehlten, eine schlechte Erholung, nachdem sie niedrigem Sauerstoff ausgesetzt waren und dann wieder normalen Bedingungen ausgesetzt wurden. Das deutet darauf hin, dass ERFVIIs der Pflanze helfen, den Stress zu überstehen, der sowohl mit Hypoxie als auch mit der plötzlichen Sauerstoffpräsenz verbunden ist.
Forscher fanden mit verschiedenen Methoden heraus, dass ERFVIIs stabil und aktiv in den Kernen der Pflanze blieben, selbst wenn sie ROS ausgesetzt waren. Diese Stabilität ist entscheidend, da sie es ERFVIIs ermöglicht, weiterhin die Expression spezifischer stressbezogener Gene zu regulieren. Interessanterweise neigen ERFVIIs dazu, die Aktivierung hypoxie-reaktiver Gene in Gegenwart von ROS zu unterdrücken, obwohl sie stabil sind.
Stabilisierung von ERFVIIs
Forscher zeigten, dass ERFVIIs stabil bleiben, wenn Pflanzen mit ROS behandelt werden oder wenn sie reoxygeniert werden. Normalerweise würden PCOs ERFVIIs zur Zerstörung kennzeichnen, wenn Sauerstoff reichlich vorhanden ist. Wenn jedoch ROS präsent ist, sinkt die Aktivität der PCOs, was dazu führt, dass ERFVIIs stabil bleiben und mit der DNA der Pflanze interagieren können.
In Studien, bei denen genetische Modifikationen vorgenommen wurden, schufen Wissenschaftler Versionen von ERFVIIs, die den Abbau verhinderten. Diese modifizierten Proteine zeigten, dass die Stabilität von ERFVIIs direkt mit ihrer Interaktion mit dem N-Degron-Weg verknüpft ist, der normalerweise bestimmt, wie lange Proteine in der Zelle leben.
Die Auswirkungen von ROS auf PCO
Wissenschaftler untersuchten auch, wie ROS die Aktivität von PCOs beeinflusst. Wenn sie ROS ausgesetzt sind, verlangsamt sich die Aktivität dieser Enzyme. Diese Reduktion der Aktivität verhindert den Abbau von ERFVIIs, sodass sie aktiv bleiben können und die Genexpression regulieren. Die genauen Mechanismen, durch die ROS die PCO-Aktivität hemmen, sind jedoch komplex und beinhalten Veränderungen am Enzym selbst.
In Laborstudien beobachteten Wissenschaftler, dass selbst bei niedrigen Mengen ROS die Funktionsfähigkeit der PCOs erheblich verringern konnte. Diese Entdeckung zeigt, dass unter Bedingungen oxidativen Stresses die Fähigkeit der Pflanze, Sauerstoff zu verarbeiten, beeinträchtigt ist, was es ERFVIIs ermöglicht, dem Abbau zu entkommen und sich zu stabilisieren.
Veränderungen in der Genexpression
Weitere Untersuchungen konzentrierten sich darauf, wie die Veränderungen in der Stabilität von ERFVIIs die Genexpression beeinflussen. Während des normalen Atmens und der Fotosynthese sowie unter Stress durch niedrigen Sauerstoff und ROS müssen Pflanzen steuern, wie sie verschiedene Gene exprimieren. Das Gleichgewicht zwischen der Aktivierung hypoxie-reaktiver Gene und oxidativen Stressgenen bestimmt, wie gut eine Pflanze überleben kann.
Als Forscher Pflanzen während der Hypoxie ROS aussetzten, stellten sie fest, dass die Expression wichtiger hypoxie-reaktiver Gene abnahm. Stattdessen wurden Gene, die auf oxidativen Stress reagieren, aktiviert. Diese Entdeckung deutet darauf hin, dass der Reaktionsmechanismus der Pflanze flexibel ist und je nach spezifischen Belastungen, denen sie ausgesetzt ist, angepasst werden kann.
Gesammelte Effekte von Hypoxie und ROS
Die kombinierten Effekte von Hypoxie und ROS zeigen, dass Pflanzen ihre Genexpression je nach den Arten von Stress, denen sie gegenüberstehen, ändern können. Sie können zwischen niedrigem Sauerstoff und oxidativem Stress unterscheiden und unterschiedliche Reaktionssätze auslösen.
Arabidopsis-Sämlinge, die unter Stress durch Hypoxie litten, zeigten markante Veränderungen in der Genexpression. Als die ROS-Spiegel anstiegen, nahm die Expression wichtiger Gene, die typischerweise während Bedingungen mit niedrigem Sauerstoff aktiviert werden, tatsächlich ab. Dieser bedeutende Wandel offenbart einen ausgeklügelten Mechanismus, der es Pflanzen ermöglicht, bestimmte Überlebensstrategien je nach ihrer unmittelbaren Umgebung zu priorisieren.
Die Rolle von Transkriptionsfaktoren
ERFVIIs sind Transkriptionsfaktoren, die eine entscheidende Rolle bei der Steuerung der Reaktionen von Pflanzen auf Stress spielen. Im Kontext von sowohl Hypoxie als auch oxidativem Stress helfen sie dabei, wie schnell Pflanzen zwischen verschiedenen Überlebensmechanismen wechseln können. Durch Stabilisierung unter hohen ROS-Bedingungen können ERFVIIs die Expression von Genen steuern, die entscheidend dafür sind, sich sowohl an niedrigen Sauerstoff- als auch an hohen ROS-Szenarien anzupassen.
Allerdings können sie, während sie Reaktionen auf niedrigen Sauerstoff fördern, die Expression hypoxie-reaktiver Gene in Gegenwart von ROS hemmen. Diese doppelte Rolle spiegelt die Notwendigkeit der Pflanze wider, angemessen auf eine sich schnell ändernde Umgebung zu reagieren.
Fazit
Zu verstehen, wie Pflanzen sowohl auf Hypoxie als auch auf oxidativen Stress durch die Aktionen von ERFVIIs und PCOs reagieren, hebt die Komplexität der Überlebensstrategien von Pflanzen hervor. Die Fähigkeit, verschiedene Umweltstressoren zu tolerieren und zu bewältigen, ist entscheidend für die Gesundheit der Pflanzen, besonders unter schwankenden Bedingungen wie Überschwemmungen.
Während Forscher weiterhin diese Wege untersuchen, könnten Einblicke in die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen zu Fortschritten in der Landwirtschaft führen, die die Robustheit von Ernten unter widrigen Bedingungen verbessern. Die fortlaufende Studie dieser Mechanismen zeigt die komplizierten Beziehungen zwischen verschiedenen Arten von Stress und wie Pflanzen ihre Reaktionen priorisieren, um das Überleben zu sichern.
Titel: H2O2 repurposes the plant oxygen-sensing machinery to control the transcriptional response to oxidative stress
Zusammenfassung: Plants sense reduced oxygen availability (hypoxia) through Plant Cysteine Oxidases (PCOs). Reduced PCO activity in hypoxia, as seen during submergence, stabilises Group VII Ethylene Response Factors (ERFVIIs), master regulators of adaptive metabolic and anatomic responses. Equally important is timely arrest of these responses upon reoxygenation, assumed to occur through ERFVII degradation. Reoxygenation involves reactive oxygen species (ROS) production. Here, we report that instead of degradation, reoxygenation results in ERFVII nuclear stabilisation, an effect mimicked by direct H2O2 treatment. Interestingly, typical hypoxia marker genes are repressed while genes involved in ROS homeostasis and oxidative stress protection are upregulated. Using in planta, heterologous and biochemical assays, we reveal that ROS-related ERFVII stabilisation is caused by PCO inactivation. Stabilised ERFVIIs are retained at hypoxia-responsive promoters but become repressors. Our findings suggest that by responding to both oxygen and ROS, PCOs coordinate ERFVII stability to regulate timely responses to damaging fluctuations in oxygen availability.
Autoren: Emily Flashman, S. Akter, M. Perri, M. Lavilla-Puerta, B. Ferretti, L. Dalle Carbonare, V. Shukla, Y. Telara, D. Zhang, D. M. Gunawardana, W. K. Myers, B. Giuntoli, F. Licausi
Letzte Aktualisierung: 2024-11-04 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.21.619351
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.10.21.619351.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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