Polygamie in Ghana: Kulturelle Einblicke und Bedenken
Ein Blick auf die Praxis der Polygynie und ihre Auswirkungen in Ghana.
Gladys Quartey, Abigail Padi, Louis Kobina Dadzie, King David Dzirasah, Richard Gyan Aboagye, Bright Opoku Ahinkorah, Abdul-Aziz Seidu
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Inhaltsverzeichnis
Polygynie ist eine Art von Ehe, bei der ein Mann gleichzeitig mehrere Frauen hat. Das ist in verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt ganz üblich. Studien zeigen tatsächlich, dass mehr als 83 % der Kulturen weltweit diese Form der polygamen Ehe beinhalten. In vielen westafrikanischen Ländern wie Nigeria, Côte d'Ivoire und Mali finden sich viele Frauen in solchen Ehen-so etwa 20 % bis 40 %!
Warum Polygynie?
Historisch gesehen entstand die Polygynie in Afrika teilweise, weil es nach dem Sklavenhandel weniger Männer gab. Aber einige Leute glauben, dass das schon immer ein Teil der afrikanischen Kultur war, sogar bevor die Kolonialisierung begann. Generell haben formale Ehegesetze und christliche Überzeugungen die Polygynie mehr in einen kulturellen Aspekt verschoben. Trotzdem ist Polygynie nach wie vor präsent, auch wenn ihre Beliebtheit scheinbar abnimmt wegen gesundheitlicher Probleme für Frauen, die damit verbunden sind.
Auf der positiven Seite kann es hilfreich sein, mehrere Ehefrauen zu haben, um die Hausarbeit zu teilen und die Geburtenraten zu erhöhen, besonders in Regionen mit hoher Kindersterblichkeit. Da gibt’s also ein bisschen einen Tausch.
Faktoren hinter Polygynie
Es gibt mehrere Gründe, warum Polygynie vorkommt. Diese reichen von wirtschaftlichen Gründen, wie unterschiedlichen Wohlstandsverhältnissen zwischen den Geschlechtern, bis hin zu demografischen Fragen wie mehr Männern, die durch riskante Jobs sterben, und politischen Faktoren wie Kriegen. Zum Beispiel hat eine Studie in Äthiopien herausgefunden, dass das Alter, die Religion, der Bildungsgrad und der Wohnort eines Mannes beeinflussen können, ob er sich für mehrere Frauen entscheidet.
Jüngere Männer sind weniger geneigt, sich in Polygynie zu engagieren, während ältere Männer eher dazu tendieren. Bildung spielt auch eine Rolle-Männer mit wenig oder keiner Bildung neigen eher dazu, mehrere Frauen zu haben. Zudem sind Männer, die den Islam praktizieren, eher geneigt, polygame Beziehungen einzugehen.
Wie funktioniert es in Ghana?
In Ghana kann ein Mann legal eine Frau durch formale Mittel heiraten, aber er kann auch so viele Frauen heiraten, wie er möchte, je nach lokalen Bräuchen. Dieses Land gehört zu dem, was als „Polygynie-Gürtel“ bekannt ist, der sich von Westafrika bis Ostafrika erstreckt, wo viele Männer weiterhin Polygynie praktizieren.
Allerdings hat diese Praxis auch ihre Schattenseiten. Polygynie wird mit Gesundheits- und sozialen Problemen in Ghana in Verbindung gebracht. Zum Beispiel kann sie HIV/AIDS verbreiten, weil es ungeschützten Sex ausserhalb der Ehe gibt. Ausserdem haben Kinder in polygamen Familien oft mit gesundheitlichen und Ernährungsproblemen zu kämpfen, was zu höheren Kindersterblichkeitsraten führt. Schliesslich können polygame Ehen auch zu häuslicher Gewalt führen, da emotionale und physische Misshandlungen unter Partnern häufiger vorkommen.
Was wissen wir über Polygynie in Ghana?
Trotz aller Bedenken rund um Polygynie gibt es immer noch ein grosses Unverständnis darüber, wie weit verbreitet sie unter Männern in Ghana ist. Zu wissen, wie viele Männer in solchen Ehen leben und welche Faktoren dazu beitragen, ist entscheidend für die Verbesserung von Gesundheit und Geschlechtergerechtigkeit im Land.
Um tiefer in dieses Thema einzutauchen, schauten sich Forscher Daten aus der Ghana Demographic and Health Survey 2014 an. Diese Umfrage sammelt Informationen zu verschiedenen Themen, wie Gesundheit, Bildung und Familienplanung, unter anderem.
Die Umfragedetails
Ghana liegt in Westafrika und wird von Togo, Burkina Faso, Côte d'Ivoire und dem Golf von Guinea begrenzt. Die Umfrage umfasste fast 4.400 Männer, aber die Forscher konzentrierten sich auf 1.892 verheiratete Männer mit vollständigen Informationen.
Bei der Frage nach dem Familienstand wurde gefragt: „Wie viele Frauen/Partner hast du?“ Die Antworten variierten von keinen bis vier. Basierend auf diesen Antworten wurden die Männer in zwei Gruppen unterteilt: die mit einer Frau oder keiner und die mit zwei oder mehr.
Welche Faktoren wurden untersucht?
Die Forscher gruppierten die Faktoren in individuelle und gemeinschaftliche Aspekte. Zu den individuellen Faktoren gehörten Alter, Bildung, Wohlstandsstatus, Religion, Alter beim ersten Sex und Wissen über HIV. Die gemeinschaftlichen Faktoren betrachteten, wo die Menschen lebten, die Region und den Bildungs- und Armutsgrad in ihren Gemeinden.
Für das Alter wurden die Männer in drei Gruppen eingeteilt: 15-29, 30-44 und 45-59. Sie schauten auch auf die Religion und unterteilten sie in Christentum, Islam, traditionelle Überzeugungen und Atheismus. Das Alter beim ersten sexuellen Erlebnis wurde in „unter 18 Jahren“ und „über 18 Jahren“ kategorisiert.
Datenanalyse
Die Analyse begann mit der Bereinigung der Daten, um sicherzustellen, dass alles genau und verständlich war. Die Forscher verwendeten dann verschiedene statistische Methoden, um die Beziehungen zwischen verschiedenen Faktoren und Polygynie zu untersuchen.
Insgesamt wurden vier Modelle erstellt, um zu sehen, wie individuelle und gemeinschaftliche Faktoren eine Rolle bei der Polygynie spielten. Das Team sorgte dafür, dass die Ergebnisse zuverlässig waren, indem sie Über- und Unterrepräsentierung berücksichtigten. Die Schwelle zur Erkennung signifikanter Zusammenhänge wurde auf p<0.05 festgelegt.
Wer hat an der Studie teilgenommen?
Etwa 53 % der Teilnehmer waren zwischen 30 und 44 Jahre alt. Mehr als die Hälfte (55,5 %) hatte eine sekundäre Ausbildung, und 26,6 % stammten aus dem wohlhabendsten Segment. Unter diesen Männern identifizierten sich 67,6 % als Christen, und 50,6 % lebten in ländlichen Gebieten. Interessanterweise waren die Raten für Polygynie am höchsten bei den 45-49-Jährigen und bei denen ohne Ausbildung oder aus ärmeren Gemeinschaften. Insgesamt lag die Prävalenz von Polygynie unter diesen Männern bei 8,8 %.
Was hat die Studie ergeben?
Bei der Betrachtung der mit Polygynie verbundenen Faktoren fanden die Forscher heraus, dass ältere Männer eher dazu neigen, sich in dieser Art von Ehe zu engagieren. Ausserdem waren Männer, die in wohlhabenderen Gemeinschaften lebten, eher geneigt, mehrere Frauen zu haben. Allerdings waren diejenigen mit sekundärer Ausbildung und gutem Wissen über HIV weniger geneigt, polygame Ehen einzugehen.
Einfach gesagt, ältere Männer mit weniger Bildung und solche, die in wohlhabenderen Gegenden lebten, waren eher geneigt, mehrere Frauen zu haben.
Was bedeutet das?
Die Studie hebt hervor, dass es erhebliche Bedenken bezüglich der Polygynie in Ghana gibt. Die Prävalenz von 8,8 % ist niedriger als in anderen Teilen von Subsahara-Afrika, was auf einen Wandel in den kulturellen Einstellungen hinweist. Alter, Bildung, der Wohlstand der Gemeinschaft und das Wissen über HIV spielen alle eine Rolle dabei, ob ein Mann eine polygame Ehe eingeht.
Um einige der Probleme, die aus der Polygynie entstehen, anzugehen, sind Initiativen zur Verbesserung von Bildung und sozialen Schutzmassnahmen unerlässlich. Es ist auch wichtig, Gesetze zu stärken, die die sozialen Probleme im Zusammenhang mit polygamen Ehen thematisieren. Weitere Forschung ist nötig, um vollständig zu verstehen, wie sich Polygynie auf die Beteiligten auswirkt.
Fazit
Polygynie bleibt ein komplexes Thema in der ghanaischen Gesellschaft. Auch wenn es bestimmte Vorteile bieten mag, bringt es ernsthafte Gesundheits- und soziale Probleme mit sich, die nicht ignoriert werden können. Durch den Fokus auf Bildung und den Wohlstand der Gemeinschaft gibt es Hoffnung, die Einstellungen zur Ehe im Land zu verändern. Schliesslich geht es in einer guten Beziehung um Partnerschaft und Verständnis-egal ob mit einem oder mehreren Partnern!
Titel: Polygyny among men in Ghana: a population based cross-sectional study
Zusammenfassung: BackgroundPolygyny has been practiced in many cultures around the world over the past couple of decades. Available evidence indicates that polygyny is practiced in more than 83% of the 849 cultures globally. Therefore, this study seeks to assess the prevalence and determinants of polygyny among men in Ghana. MethodsThis research is based on 1,892 married men using the 2014 Ghana Demographic and Health Survey (GDHS) data. Polygyny was the outcome variable. Multilevel mixed-effects logistic regression models were fitted to examine the factors associated with polygyny. The results were presented as adjusted odds ratio with 95% confidence interval. ResultsThe prevalence of polygyny was 8.8[7.5%-10.5%]. Men aged 45-59[aOR=7.01; 95%CI= [2.87,17.15] and 30-44 [aOR=4.36; 95%CI= [1.81,10.53] were more likely to engage in polygyny compared to those aged 15-29. Men in communities with high wealth status had higher odds of polygyny compared to those in communities with low wealth status [aOR=2.49; 95%CI= [1.22,5.09]. On the other hand, men with a secondary level of education [aOR=0.53;95%CI= [0.29,0.95] and those with comprehensive knowledge of HIV and AIDS [aOR=0.59;95%CI= [0.37,0.94] were less likely to engage in polygyny compared to those with no formal education and those without comprehensive HIV and AIDS knowledge. ConclusionThe study has contributed to knowledge on the prevalence and determinants of polygyny among men in Ghana. In Ghana, age, education, community wealth status, and knowledge of comprehensive HIV/AIDS are determinants of polygyny among men. Interventions to improve universal access to education and social protection policies are critical to reshaping socio-cultural practices and views that engender polygyny among men in Ghana. In addition, strengthening existing laws and policies is important in addressing the social challenges caused by polygamous unions. Furthermore, explorative studies must be conducted to identify the possible impact of polygamy on those who practice it.
Autoren: Gladys Quartey, Abigail Padi, Louis Kobina Dadzie, King David Dzirasah, Richard Gyan Aboagye, Bright Opoku Ahinkorah, Abdul-Aziz Seidu
Letzte Aktualisierung: Nov 20, 2024
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.11.19.24317603
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.11.19.24317603.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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