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# Biologie# Immunologie

Neue Erkenntnisse zu den Wechselwirkungen zwischen TB und COVID-19

Eine Studie zeigt, wie COVID-19 die Kontrolle von TB bei Patienten beeinflussen könnte.

Alba Llibre, Henna Siddiqui, Jamie Pillaye, Julie G Burel, Charlotte Jones, Harriet Hill, Sian E Faustini, Ella Windle, Hanfa Karim, Emma Sherry, Christopher A Green, Martin Dedicoat, Zania Stamataki, Adam F Cunningham, Matthew K O’Shea

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Tuberkulose, häufig als TB bekannt, wird durch eine Bakterienart namens Mycobacterium tuberculosis (oft als M.tb bezeichnet) verursacht. Diese Krankheit ist einer der grössten Killer unter bakteriellen Infektionen weltweit. Berichten zufolge hat TB im Jahr 2023 etwa 133 Menschen pro 100.000 betroffen, was bedeutet, dass es rund 10,8 Millionen neue Fälle gab. Traurigerweise haben etwa 1,25 Millionen Menschen in diesem Jahr ihr Leben durch diese Krankheit verloren.

TB hat einen besonderen Titel; es ist die häufigste Todesursache durch einen einzelnen infektiösen Erreger. Ausserdem ist es auch der grösste Killer von Menschen, die mit HIV leben. Diese beiden Krankheiten spielen nicht gerne allein; im Jahr 2020 sah sich die Welt mit einem Zusammentreffen von Pandemien konfrontiert, als COVID-19, verursacht durch das SARS-CoV-2-Virus, aufkam. Die Situation wurde noch kniffliger, da sowohl TB als auch COVID-19 die Lungen betreffen können und einige der gleichen Bereiche in unserem Atmungssystem teilen.

Darüber hinaus führte die COVID-19-Pandemie zu einem Rückschlag im Kampf gegen TB. Viele Kontrollprogramme für TB erlitten einen Schlag, was zu weniger Diagnosen und Behandlungen führte. Tatsächlich stieg zum ersten Mal seit 2005 die Zahl der TB-Fälle und damit verwandter Todesfälle. Es scheint, als hätten COVID-19 und TB eine komplizierte Beziehung, da beide die Reaktion unseres Immunsystems auf Infektionen beeinträchtigen können.

Das Ziel der Studie

Das Hauptziel einer aktuellen Studie war es, besser zu verstehen, wie die Immunantwort des Körpers reagiert, wenn er sowohl mit TB- als auch mit COVID-19-Infektionen konfrontiert ist. Die Forscher wollten herausfinden, was in den frühen Stadien von TB-Infektionen passiert und wie das potenziell zu schweren Krankheitsfällen führen könnte. Dieser Teil kann in realen medizinischen Settings ziemlich knifflig sein.

In dieser Studie entnahmen die Forscher Blutproben von Patienten, die gerade an akuter COVID-19 litten, und setzten diese Proben dann Mykobakterien aus. Sie massen, wie gut das Immunsystem das Wachstum der Bakterien kontrollieren konnte. Zur Analyse der verschiedenen Immunzellen verwendeten sie Techniken wie Massenspektrometrie und Durchflusszytometrie.

Wichtige Erkenntnisse: COVID-19-Patienten und mykobakterielles Wachstum

Überraschenderweise zeigte eine Gruppe von COVID-19-Patienten eine verbesserte Fähigkeit, das mykobakterielle Wachstum in ihren Blutproben zu kontrollieren. Tatsächlich konnten alle gesunden Kontrollfälle das Wachstum von Mykobakterien effektiv kontrollieren. Viele COVID-19-Patienten schnitten ähnlich wie die gesunde Gruppe ab, aber es gab einige, die eine noch grössere Fähigkeit zur Kontrolle der Infektionen zeigten.

Die Forscher waren daran interessiert zu erkunden, ob bestimmte Gruppen von Immunzellen für diese verbesserte Kontrolle der Mykobakterien verantwortlich waren. Sie fanden heraus, dass COVID-19-Patienten tendenziell weniger Lymphozyten, eine Art von Immunzellen, und höhere Werte von Neutrophilen und Plasmazellen im Vergleich zu gesunden Personen hatten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Immunantwort bei COVID-19-Patienten ziemlich anders sein könnte als bei gesunden Personen.

Analyse der Immunzellen

Um mehr Einblick zu bekommen, untersuchten die Forscher die Immunzelllandschaft mithilfe von Massenspektrometrie. Sie entdeckten eine unterschiedliche Zellzusammensetzung zwischen gesunden und COVID-19-Patienten. Unter diesen Unterschieden gab es eine bemerkenswerte Gruppe von Zellen, die als Population 4 bezeichnet wurde und in gesunden Personen fast nicht vorhanden war, aber bei COVID-19-Patienten vorhanden war. Diese Population wurde als Plasmazellen identifiziert, die wichtige Akteure in der Immunantwort sind.

Im Verlauf der Studie teilten die Forscher die COVID-19-Patienten in zwei Gruppen auf, basierend auf ihrer Fähigkeit, das mykobakterielle Wachstum zu kontrollieren: Controller und Nicht-Controller. Sie fanden heraus, dass die Controller eine höhere Präsenz einer bestimmten Art von T-Zellen, bekannt als CD28+ CD8+ T-Zellen, aufwiesen, die häufiger bei Patienten auftraten, die das mykobakterielle Wachstum kontrollieren konnten.

T-Zell-Antworten und mykobakterielle Kontrolle

Das Forschungsteam wollte sehen, ob die T-Zellen von COVID-19-Patienten eine besondere Reaktion auf TB-Antigene hatten. Sie testeten, ob T-Zellen Zytokine produzierten, die wichtige Signalmoleküle in der Immunantwort sind, wenn sie TB-Proteinen ausgesetzt waren. Obwohl sie höhere Zytokinproduktionsniveaus in CD8+- und CD4+-T-Zellen von COVID-19-Patienten beobachteten, korrelierte dies nicht mit der Fähigkeit, das mykobakterielle Wachstum zu kontrollieren.

Diese Beobachtung führte zu der Schlussfolgerung, dass die Fähigkeit der T-Zellen, das mykobakterielle Wachstum zu kontrollieren, nicht nur mit der Reaktion auf spezifische TB-Proteine verbunden war. Es deutete darauf hin, dass das Immunsystem möglicherweise verschiedene Mechanismen verwendet, um die Infektion zu bewältigen.

Die mysteriösen CD28+ CD8+ T-Zellen

Eine der interessanten Erkenntnisse bezog sich auf die Gruppe der CD28+ CD8+ T-Zellen. Innerhalb der COVID-19-Patienten hatten die als Controller bezeichneten Personen eine höhere Anzahl dieser speziellen T-Zellen, und ihre Präsenz war negativ mit dem mykobakteriellen Wachstum verknüpft. Das wirft die Frage auf: Spielen diese T-Zellen eine grössere Rolle im Kampf gegen TB?

Die Forscher gingen näher auf die Eigenschaften dieser T-Zellen ein. Sie fanden heraus, dass die Controller und Nicht-Controller ähnliche Aktivierungs- und Bewegungsmarker hatten, aber die CD28+ CD8+ T-Zellen der Controller bestimmte Merkmale aufwiesen, die ihnen helfen könnten, besser auf Infektionen zu reagieren.

Auswirkungen auf die Interaktionen zwischen TB und COVID-19

Diese Studie bietet einen anregenden Blick auf die Beziehung zwischen COVID-19 und TB. Sie legt nahe, dass die Immunantwort, die bei einigen COVID-19-Patienten zu beobachten ist, möglicherweise das mykobakterielle Wachstum kontrollieren könnte, anstatt die Betroffenen einfach anfälliger für TB zu machen. Die Forscher spekulierten, dass dies erklären könnte, warum während der Pandemie nicht mehr TB-Fälle bei COVID-19-Patienten gemeldet wurden.

Diese Erkenntnis öffnet eine neue Tür zur Erforschung potenzieller Behandlungen für TB, indem untersucht wird, wie die Immunantwort bei COVID-19-Patienten zu einer besseren Kontrolle von TB-Infektionen führen kann. Schliesslich, wenn eine Infektion irgendwie bei einer anderen helfen kann, könnten wir auf etwas wirklich Interessantes stossen.

Fazit

Zusammenfassend beleuchtet die Studie, wie ein Teil der COVID-19-Patienten möglicherweise eine erhöhte Fähigkeit zur Kontrolle von TB-Infektionen hat. Die erhöhte Anzahl von CD28+ CD8+ T-Zellen bei Patienten, die diese überlegene Kontrolle zeigten, bietet eine neue Perspektive auf Immuninteraktionen im Angesicht von Doppelinfektionen.

Diese faszinierenden Ergebnisse könnten den Weg für die Entwicklung neuer Therapien gegen TB ebnen, insbesondere während wir weiterhin die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die öffentliche Gesundheit navigieren. Die Forscher stehen nun vor der spannenden Aufgabe, diese Verbindung zwischen dem Immunsystem und mykobakteriellen Infektionen weiter zu erkunden, um die Ergebnisse für Personen, die mit beiden Krankheiten konfrontiert sind, zu verbessern.

Forschungsmethoden

Die Studie wurde mit einem klaren ethischen Rahmen durchgeführt, der die Einholung einer informierten Zustimmung der Teilnehmer, einschliesslich sowohl COVID-19-Patienten als auch gesunder Kontrollen, beinhaltete. Blutproben wurden entnommen und analysiert, um zu erforschen, wie das Immunsystem auf die Präsenz von Mykobakterien reagierte.

Im Labor verwendeten die Forscher einen Mykobakterien-Wachstumshemmungstest, um zu messen, wie gut das gesamte Blut das Bakterienwachstum begrenzen konnte. Dies beinhaltete das Mischen von Blutproben mit spezifischen Mykobakterien und das Überwachen der Ergebnisse.

Zusätzlich wurden Stimulationsversuche mit ganzem Blut durchgeführt, bei denen die Proben mit verschiedenen Stimuli behandelt wurden, um Immunantworten zu aktivieren. Die Forscher setzten Durchflusszytometrie ein, um die Zytokinproduktion von T-Zellen zu bewerten, und verwendeten Massenspektrometrie, um die im Proben vorhandenen Immunzellpopulationen zu analysieren.

Durch diese Techniken entstand ein detailliertes Bild der Immunlandschaft, das den Forschern half, die Zusammenhänge zwischen COVID-19, TB und dem Immunsystem zu erkennen, was nachhaltige Auswirkungen auf Behandlungsstrategien haben könnte.

Abschliessende Gedanken

Die Beziehung zwischen TB und COVID-19 stellt ein komplexes Puzzle dar, das die Forscher gerade erst zu entschlüsseln beginnen. Während die Wissenschaftler weiterhin versuchen, diese Interaktionen zu entwirren, könnten wir mehr darüber erfahren, wie unsere Immunsysteme im Angesicht mehrerer Bedrohungen funktionieren. Vielleicht lernen wir eines Tages, wie man Viren ohne Probleme loswerden kann!

Originalquelle

Titel: Differential control of mycobacteria among COVID-19 patients is associated with CD28+ CD8+ T cells

Zusammenfassung: Diseases caused by SARS-CoV-2 and Mycobacterium tuberculosis (M.tb) represent two public health emergencies. In severe disease, both pathogens may share a biological niche in the lower respiratory tract. There is significant potential for SARS-CoV-2 and M.tb infections to be co-present within individuals and enhance or moderate the respective outcomes of either infection. Here, we investigated how whole blood samples, as well as CD4+ and CD8+ T cells, from individuals hospitalised with acute COVID-19 disease respond to mycobacterial challenge. To do this, samples were assessed by ex vivo mycobacterial growth inhibition assays, immune cell phenotyping by mass cytometry, and whole blood cytokine responses to mycobacterial antigens assessed by flow cytometry. These studies identified a subgroup of COVID-19 patients whose blood had an enhanced capacity to inhibit mycobacterial growth. The ability to control mycobacterial growth was associated with the presence of a non M.tb-specific CD28+ CD8+ T cell population, with a particular activation status and migratory phenotype. This work improves our understanding of factors involved in mycobacterial control, and may contribute to the design of novel therapies for TB.

Autoren: Alba Llibre, Henna Siddiqui, Jamie Pillaye, Julie G Burel, Charlotte Jones, Harriet Hill, Sian E Faustini, Ella Windle, Hanfa Karim, Emma Sherry, Christopher A Green, Martin Dedicoat, Zania Stamataki, Adam F Cunningham, Matthew K O’Shea

Letzte Aktualisierung: Dec 10, 2024

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.09.626962

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.09.626962.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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