Die versteckten Mechanismen von dunklen Mustern in sozialen Medien
Dieser Artikel beleuchtet unethische Designmethoden in beliebten sozialen Netzwerken.
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Inhaltsverzeichnis
Forschung über Online-Designpraktiken hat sich auf unethische Designmethoden in sozialen Medien konzentriert. Diese Strategien, die oft als "Dunkle Muster" bezeichnet werden, zielen darauf ab, Nutzer zu manipulieren, Entscheidungen zu treffen, ohne dass sie sich dessen voll bewusst sind. Während es viel Forschung zu dunklen Mustern beim Online-Shopping gab, wurde wenig darauf geachtet, wie sie in sozialen Netzwerken (SNS) wie Facebook, Instagram, TikTok und Twitter eingesetzt werden. Dieser Artikel untersucht, wie dunkle Muster auf diesen Plattformen funktionieren, beleuchtet ihren Einfluss auf die Nutzerautonomie in Bezug auf persönliche Daten und Zeit und identifiziert spezifische Muster, die während der Forschung beobachtet wurden.
Dunkle Muster in sozialen Netzwerken
Dunkle Muster sind Designentscheidungen, die getroffen werden, um Nutzer zu täuschen und zu Handlungen zu bewegen, die sie vielleicht nicht ergreifen würden, wenn sie alle Informationen hätten. Sie können viele Formen annehmen, von nervigen Pop-ups bis hin zu irreführenden Buttons. In SNSs treffen Nutzer oft auf Designs, die sie unter Druck setzen, mehr Zeit auf der Plattform zu verbringen oder Informationen zu teilen, die sie vielleicht nicht wollen. Das wirft Fragen zur Selbstbestimmung der Nutzer und ihrem allgemeinen Wohlbefinden auf.
Forschungsfragen
Dieser Artikel möchte zwei Hauptfragen beantworten:
- Welche Arten von dunklen Mustern gibt es auf beliebten sozialen Netzwerken?
- Was sind die Strategien hinter diesen dunklen Mustern und wie beeinflussen sie die Nutzer?
Datensammlung und Methodik
Um diese Fragen zu beantworten, haben Forscher die Interaktionen von Nutzern auf Facebook, Instagram, TikTok und Twitter aufgezeichnet. Sechs erfahrene HCI (Human-Computer Interaction)-Forscher wurden gewählt, um die mobilen Apps dieser SNSs zu überprüfen. Jeder Forscher führte spezifische Aufgaben aus, während er seine Gedanken laut äusserte, eine Methode, die als Think-Aloud-Protokoll bekannt ist. Dadurch konnten die Forscher fast 16 Stunden Interaktionsdaten erfassen.
Die Forscher konzentrierten sich darauf, dunkle Muster zu identifizieren, während sie alltägliche Aufgaben erledigten, die typisches Nutzerverhalten nachahmen sollten. Durch die Verwendung geübter Prüfer sollte die Studie Schwierigkeiten überbrücken, die Gelegenheitsnutzer oft haben, um diese Muster zu erkennen.
Ergebnisse
Die Datenanalyse ergab insgesamt 44 unterschiedliche dunkle Muster, die auf den vier SNSs verwendet wurden. Die Muster wurden in zwei Hauptstrategien kategorisiert: engagierende Strategien und steuernde Strategien.
Engagierende Strategien
Engagierende Strategien sind darauf ausgelegt, Nutzer so lange wie möglich beschäftigt zu halten. Diese Muster fördern die Interaktion durch Gamification-Techniken, die das Erlebnis belohnend erscheinen lassen. Beispiele sind Fortschrittsbalken, die Nutzer dazu ermutigen, ihre Profile zu vervollständigen, oder Benachrichtigungen, die vorschlagen, Freunde hinzuzufügen, um mehr Inhalte zu sehen.
Interaktive Hooks
Interaktive Hooks sind eine spezielle Art von engagierender Strategie. Sie verwenden Elemente wie Gamification, um ein Gefühl von Belohnung zu erzeugen, und drängen die Nutzer, mehr persönliche Informationen zu teilen und aktiv auf der Plattform zu bleiben. Plattformen könnten Nutzer beispielsweise ermutigen, sich mit Freunden zu verbinden oder ihre Profile über visuell ansprechende Benachrichtigungen zu vervollständigen.
Soziale Vermittlung
Soziale Vermittlung motiviert Nutzer, sich mit anderen zu verbinden und drängt sie manchmal dazu, mehr Informationen zu teilen, als sie beabsichtigt haben. Zum Beispiel könnten SNSs Freunde auf Basis gemeinsamer Merkmale oder lokaler Kontakte vorschlagen und manchmal persuasive Sprache verwenden, um mehr Teilen zu fördern.
Steuernde Strategien
Steuernde Strategien konzentrieren sich darauf, das Verhalten der Nutzer zu kontrollieren, indem sie es schwierig machen, Entscheidungen zu treffen, die ihren eigenen Zielen entsprechen. Diese Muster führen oft zu Verwirrung und hindern die Nutzer daran, ihre Optionen oder die Konsequenzen ihrer Handlungen zu verstehen.
Entscheidungsunsicherheit
Diese Strategie macht es den Nutzern schwer, zu verstehen, was sie tun sollten. Verwirrende Oberflächen, unnötige Entscheidungen und Informationsüberlastung können dazu führen, dass sich Nutzer verloren fühlen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist, wenn ein Nutzer versucht, sein Konto zu löschen; der Prozess kann durch unklare Schritte oder Optionen, die nicht sofort ersichtlich sind, kompliziert werden.
Labyrinthartige Navigation
Labyrinthartige Navigation bezieht sich auf das Design komplexer Menüs, die schwer zu navigieren sind. Nutzer könnten es als herausfordernd empfinden, bestimmte Einstellungen zu erreichen, was zu Frustration führt, während sie versuchen, ihre gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Umleitende Bedingungen
Umleitende Bedingungen stellen Hindernisse dar, die Nutzer überwinden müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Zum Beispiel könnte eine Plattform von Nutzern verlangen, eine Aktion mehrere Male zu bestätigen, bevor sie fortfahren können, was sie effektiv zu bestimmten Entscheidungen lenkt.
Diskussion
Die Studie hebt die Vielfalt der dunklen Muster hervor, die aktiv in beliebten sozialen Medien verwendet werden. Diese Muster zu erkennen, ist entscheidend für Nutzer, die die Kontrolle über ihre Daten und Zeit online aufrechterhalten wollen. Während SNSs weiterhin evolvieren, kann das Verständnis dieser Elemente zu besseren Designpraktiken führen und möglicherweise zu Vorschriften gegen unethische Praktiken.
Auswirkungen auf Nutzer
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Nutzer ein begrenztes Verständnis dafür haben, wie diese Muster sie beeinflussen. Viele Nutzer erkennen vielleicht nicht, wann sie manipuliert werden, was zu unbeabsichtigten Konsequenzen wie dem Überteilen persönlicher Informationen oder dem Verbringen von mehr Zeit auf Plattformen führt, als sie ursprünglich beabsichtigt hatten.
Das wirft wichtige Fragen zur Nutzerautonomie und zum Wohlbefinden auf. Informiert zu sein über dunkle Muster kann Nutzer empowern, bessere Entscheidungen zu treffen und für ethischere Designs einzutreten.
Auswirkungen auf das Design
Designer haben die Verantwortung, Oberflächen zu schaffen, die Nutzerautonomie und ethische Praktiken priorisieren. Indem sie erkennen, wie dunkle Muster funktionieren, können Designer daran arbeiten, diese manipulativen Elemente zu eliminieren und transparentere und benutzerfreundlichere Oberflächen zu entwickeln.
Einschränkungen und zukünftige Forschung
Während diese Studie wertvolle Einblicke in dunkle Muster auf SNSs bietet, ist sie durch den Fokus auf nur vier Plattformen und mobile Anwendungen eingeschränkt. Zukünftige Forschung sollte andere Plattformen und Modalitäten untersuchen, um den gesamten Umfang dunkler Muster über die digitale Landschaft hinweg zu erkunden.
Ausserdem könnte eine genauere Untersuchung betrachten, wie verschiedene Nutzertypen dunkle Muster unterschiedlich erleben. Studien, die verschiedene demografische Gruppen einbeziehen, können wichtige Einblicke geben, wie man ethische Designpraktiken fördern kann, die auf verschiedene Nutzerbedürfnisse zugeschnitten sind.
Fazit
Dunkle Muster stellen erhebliche Herausforderungen im Bereich der sozialen Netzwerke dar. Das Verständnis dieser manipulativen Strategien ist entscheidend für die Befähigung der Nutzer und die Förderung ethischen Designs. Indem wir das Bewusstsein für dunkle Muster schärfen, können wir einen Wandel zu transparenteren und benutzerfreundlicheren Oberflächen fördern, was letztendlich die Nutzerautonomie und das Wohlbefinden im digitalen Zeitalter verbessert.
Titel: About Engaging and Governing Strategies: A Thematic Analysis of Dark Patterns in Social Networking Services
Zusammenfassung: Research in HCI has shown a growing interest in unethical design practices across numerous domains, often referred to as ``dark patterns''. There is, however, a gap in related literature regarding social networking services (SNSs). In this context, studies emphasise a lack of users' self-determination regarding control over personal data and time spent on SNSs. We collected over 16 hours of screen recordings from Facebook's, Instagram's, TikTok's, and Twitter's mobile applications to understand how dark patterns manifest in these SNSs. For this task, we turned towards HCI experts to mitigate possible difficulties of non-expert participants in recognising dark patterns, as prior studies have noticed. Supported by the recordings, two authors of this paper conducted a thematic analysis based on previously described taxonomies, manually classifying the recorded material while delivering two key findings: We observed which instances occur in SNSs and identified two strategies - engaging and governing - with five dark patterns undiscovered before.
Autoren: Thomas Mildner, Gian-Luca Savino, Philip R. Doyle, Benjamin R. Cowan, Rainer Malaka
Letzte Aktualisierung: 2023-03-01 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2303.00476
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2303.00476
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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