Neue Medikamentenklasse zielt auf krankheitsverursachende Proteine ab
Molekulare Kleber-Abbauer könnten ändern, wie wir proteinbezogene Krankheiten behandeln.
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Inhaltsverzeichnis
Molekulare Kleber-Abbaustoffe sind eine neue Art von Medikamenten, die helfen können, bestimmte Proteine im Körper abzubauen. Diese Medikamente funktionieren, indem sie ein Enzym namens E3-Ubiquitin-Ligase in die Nähe eines Zielproteins bringen. Sobald sie nah beieinander sind, kann die E3-Ligase kleine Proteine, die Ubiquitine genannt werden, an das Ziel heften und es so zur Zerstörung durch das Abfallentsorgungssystem der Zelle, das als Proteasom bekannt ist, markieren. Diese Wirkungsweise macht molekulare Kleber-Abbaustoffe zu einer spannenden Option zur Behandlung von Krankheiten, bei denen bestimmte Proteine Probleme verursachen.
Warum molekulare Kleber-Abbaustoffe?
Ein Grund, warum molekulare Kleber-Abbaustoffe als besser angesehen werden als andere Medikamente, wie PROTACs, ist, dass sie kleiner sind. Kleinere Medikamente sind oft leichter für den Körper zu nutzen. Sie können auch spezifische Proteininteraktionen ausnutzen, die andere Medikamente nicht können, und so schwer erreichbare Proteine anvisieren. Allerdings wurden die meisten aktuellen molekularen Kleber-Abbaustoffe zufällig oder durch breite Screening-Techniken entdeckt, und sie gezielt zu entwerfen, ist immer noch eine Herausforderung.
Neueste Forschung hat gezeigt, dass kleine Veränderungen an bestehenden Medikamenten sie in molekulare Kleber-Abbaustoffe verwandeln können. Das ist eine spannende Möglichkeit, weil das bedeutet, dass Wissenschaftler neue Medikamente schaffen können, indem sie bereits existierende modifizieren. Forscher haben auch Wege gefunden, E3-Ligasen zu identifizieren, die mit speziellen Molekülen gezielt angesprochen werden können. Das hat neue Wege zur Schaffung von Abbaustoffen eröffnet, die in verschiedenen medizinischen Anwendungen helfen können.
Entdeckung neuer chemischer Ansätze
In jüngsten Studien haben Wissenschaftler versucht, mehr chemische Ansätze zu finden, die helfen könnten, reguläre Medikamente in molekulare Kleber-Abbaustoffe umzuwandeln. Sie konzentrierten sich auf eine Verbindung namens JQ1, die dafür bekannt ist, ein bestimmtes Protein zu hemmen. Durch die Schaffung verschiedener Versionen von JQ1, die mit bestimmten Aminosäuren in E3-Ligasen reagieren konnten, entdeckten sie eine neue Verbindung namens ML 1-50. Diese Verbindung war effektiv im Abbau eines Proteins namens BRD4 in bestimmten Zelltypen.
Die Forscher fanden heraus, dass ML 1-50 die BRD4-Spiegel in einer dosisabhängigen Weise senken konnte, was bedeutet, dass höhere Mengen des Medikaments zu signifikant grösseren Reduzierungen des Zielproteins führten. Interessanterweise war ML 1-50 besonders gut darin, eine kürzere Version von BRD4 abzubauen, was es zu einem vielversprechenden Kandidaten für zukünftige Studien machte. Die Forscher bestätigten, dass die Wirkung von ML 1-50 von der Aktivität der E3-Ligase DCAF16 abhängt, die eine entscheidende Rolle im Abbauprozess spielt.
Verständnis von E3-Ligasen und ihrer Rolle
E3-Ligasen sind essentielle Bestandteile im Prozess des Proteinabbaus. Sie helfen dabei, Ubiquitin an Zielproteine zu heften und markieren sie so zur Zerstörung. Verschiedene E3-Ligasen können verschiedene Proteine anvisieren, was sie für das effektive Design von Medikamenten unverzichtbar macht. In dieser Studie wurde DCAF16 als die E3-Ligase identifiziert, die für die Wirkung von ML 1-50 verantwortlich ist.
Die Forscher verwendeten verschiedene Techniken, um zu bestätigen, dass ML 1-50 direkt mit DCAF16 interagierte. Sie fanden heraus, dass in Zellen, die DCAF16 fehlten, der Abbau von BRD4 nicht stattfinden konnte, was seine Rolle im Prozess bestätigte. Diese Entdeckung hebt die Bedeutung hervor, wie verschiedene Medikamente mit spezifischen E3-Ligasen interagieren.
Untersuchung anderer potenzieller Ziele
Während BRD4 ein gut untersuchtes Ziel ist, wollten die Forscher herausfinden, ob derselbe Ansatz auch bei anderen Proteinen funktionieren könnte. Sie testeten den Vinylsulfonylpiperazin-Ansatz mit anderen Medikamenten, um zu sehen, ob es auch zu einem effektiven Abbau anderer Ziele führen könnte. Ein Experiment beinhaltete ein Medikament namens Ribociclib, das normalerweise verwendet wird, um CDK4, ein Protein, das an Krebs beteiligt ist, zu hemmen. Nach der Zugabe des neuen chemischen Ansatzes fanden die Forscher heraus, dass es CDK4 abbauen konnte, wenn auch nicht so effektiv wie ML 1-50 mit BRD4.
Ausserdem testeten sie den Ansatz an anderen Proteinen wie SMARCA2 und SMARCA4 und fanden heraus, dass es auch diese Ziele effektiv abbauen konnte. Das deutet darauf hin, dass der neue chemische Ansatz eine breite Anwendbarkeit über verschiedene Proteine hinweg hat.
Breitere Implikationen der Forschung
Die Entdeckung eines chemischen Ansatzes, der den Abbau mehrerer Proteine ermöglicht, öffnet neue Türen für die Medikamentenentwicklung. Es deutet darauf hin, dass es möglich sein könnte, neue Behandlungen für verschiedene Krankheiten, insbesondere Krebs, zu entwickeln, bei denen bestimmte Proteine überaktiv oder mutiert sind. Die Fähigkeit, problematische Proteine abzubauen, kann zu besseren Behandlungsoptionen führen, die speziell auf die zugrunde liegenden Ursachen von Krankheiten abzielen.
Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass bestehende Medikamente potenziell mit einfachen Modifikationen in molekulare Kleber-Abbaustoffe umgewandelt werden können. Das repräsentiert einen kosteneffizienten und zeitgerechten Ansatz zur Medikamentenentwicklung im Vergleich zur Schaffung völlig neuer Medikamente von Grund auf.
Einschränkungen und zukünftige Überlegungen
Trotz der spannenden Ergebnisse gibt es noch Herausforderungen zu überwinden. Während die neuen Abbaustoffe in Laborstudien vielversprechend waren, muss ihre Wirksamkeit in lebenden Organismen weiter untersucht werden. Die Forscher merkten an, dass die Potenz und Selektivität der neuen Verbindungen verbessert werden muss, bevor sie klinisch verwendet werden können.
Zusätzlich müssen Wissenschaftler weiterhin die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen E3-Ligasen und ihren Zielproteinen untersuchen. Nicht alle Abbaustoffe werden über dieselben E3-Ligasen wirken. Zum Beispiel fand frühere Forschung heraus, dass ein anderer Abbaustoff, der BRD4 anvisiert, über RNF126 anstelle von DCAF16 wirkte. Das zeigt, dass ein tieferes Verständnis dieser Wechselwirkungen entscheidend ist, um das Design von Medikamenten zu optimieren.
Fazit
Zusammenfassend identifiziert die Forschung neue Wege zur Entwicklung molekularer Kleber-Abbaustoffe, die spezifische Proteine effektiv anvisieren und abbauen können. Indem sie die Rollen von E3-Ligasen wie DCAF16 verstehen und neue chemische Ansätze erkunden, können Wissenschaftler das Werkzeug erweitern, das für die Medikamentenentwicklung zur Verfügung steht, insbesondere in der Krebstherapie. Das Potenzial, bestehende Medikamente in effektive Abbaustoffe umzuwandeln, stellt eine revolutionäre Gelegenheit für das Gesundheitswesen dar und ebnet den Weg für innovative Behandlungen, die schwer erreichbare Proteine anvisieren. Dennoch sind weitere Studien erforderlich, um Herausforderungen im Zusammenhang mit Potenz, Selektivität und praktischer Anwendung in klinischen Settings anzugehen.
Titel: DCAF16-Based Covalent Handle for the Rational Design of Monovalent Degraders
Zusammenfassung: Targeted protein degradation with monovalent molecular glue degraders is a powerful therapeutic modality for eliminating disease causing proteins. However, rational design of molecular glue degraders remains challenging. In this study, we sought to identify a transplantable and linker-less covalent handle that could be appended onto the exit vector of various protein-targeting ligands to induce the degradation of their respective targets. Using the BET family inhibitor JQ1 as a testbed, we synthesized and screened a series of covalent JQ1 analogs and identified a vinylsulfonyl piperazine handle that led to the potent and selective degradation of BRD4 in cells. Through chemoproteomic profiling, we identified DCAF16 as the E3 ligase responsible for BRD4 degradation--an E3 ligase substrate receptor that has been previously covalently targeted for molecular glue-based degradation of BRD4. Interestingly, we demonstrated that this covalent handle can be transplanted across a diverse array of protein-targeting ligands spanning many different protein classes to induce the degradation of CDK4, the androgen receptor, BTK, SMARCA2/4, and BCR-ABL/c-ABL. Our study reveals a DCAF16-based covalent degradative and linker-less chemical handle that can be attached to protein-targeting ligands to induce the degradation of several different classes of protein targets.
Autoren: Daniel K. Nomura, M. Lim, T. Do Cong, L. M. Orr, E. S. Toriki, A. C. Kile, J. W. Papatzimas, E. Lee
Letzte Aktualisierung: 2024-02-22 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.20.580683
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.20.580683.full.pdf
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