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Die Auswirkungen der Ermordung von Shinzo Abe auf Japans Wahlen 2022

Untersuchen, wie Abes Tod die Wählerstimmungen während der Wahlen beeinflusst hat.

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Inhaltsverzeichnis

In Ländern mit etablierten Regierungen sind politische Attentate eher selten. Deswegen sind die Auswirkungen auf Wahlen und Politik oft nicht gut verstanden. Dieses Papier beschäftigt sich mit dem Attentat auf Japans ehemaligen Premierminister Shinzo Abe und wie es die Wahlen zum Oberhaus 2022 beeinflusst hat. Durch die Analyse von über 2 Millionen Tweets, um Gefühle und Emotionen zu untersuchen, will diese Studie zeigen, wie Abes Tod die Wählerstimmungen beeinflusst hat.

Hintergrund

Die Wahl zum Oberhaus in Japan fand am 10. Juli 2022 statt, um 125 von 248 Mitgliedern zu wählen. Nach Abes Attentat wollten Forscher herausfinden, wie dieses tragische Ereignis die Gefühle der Menschen gegenüber den Wahlen beeinflusste. Soziale Medien, vor allem Twitter, sind ein wichtiges Werkzeug geworden, um die öffentliche Stimmung während Wahlzeiten zu messen. Frühere Studien haben gezeigt, dass die Analyse von Tweets oft Wahlergebnisse vorhersagen kann, wobei die sozialen Medien die Öffentliche Meinung beeinflussen.

Frühere Studien konzentrierten sich hauptsächlich auf die Vereinigten Staaten, während wenig Arbeit zu plötzlichen Ereignissen wie Attentaten und deren Einfluss auf Wahlen in anderen Ländern geleistet wurde. Diese Studie überprüft frühere Forschungen zur Sentiment-Analyse weltweit und vergleicht sie mit den Ergebnissen aus Japan.

Tweets analysieren

Um zu verstehen, wie Abes Attentat die Gefühle zur Wahl beeinflusste, wurden Tweets aus bestimmten Zeiträumen untersucht. Der Zeitraum umfasste 18 Tage vor den Wahlen, vom 22. Juni bis zum 9. Juli 2022. Dieser Zeitraum wurde gewählt, da er direkt nach der Ankündigung der Wahlen folgte.

Die Forschung sammelte Tweets in japanischer Sprache, die bestimmte Begriffe im Zusammenhang mit den Oberhauswahlen enthielten. Der Ansatz war, die Daten manuell zu sammeln und zu filtern, um genauere Ergebnisse zu erzielen. Es wurden eine erhebliche Anzahl von Tweets aus früheren Wahlen zur Vergleichsanalyse gesammelt.

Bevor die Gefühle in den Tweets analysiert wurden, wurde die Rohdaten gesäubert. Dabei wurden überflüssige Zeichen, Duplikate und Tweets, die die festgelegten Kriterien nicht erfüllten, entfernt. Nach der Säuberung beinhalteten die Daten eine grosse Anzahl an Tweets für jedes analysierte Wahljahr.

Methode zur Sentiment-Analyse

Um Tweets als positiv oder negativ zu klassifizieren, wurde ein vortrainiertes Sprachmodell verwendet. Dieses Modell bewertete die in den Tweets ausgedrückten Gefühle und vergab Punkte basierend auf ihrem Sentiment. Ausserdem schaute die Studie auf acht grundlegende Emotionen: Freude, Traurigkeit, Vorfreude, Überraschung, Wut, Angst, Ekel und Vertrauen. Diese multidimensionale Analyse half, ein klareres Bild davon zu bekommen, wie die Menschen auf die Wahlen im Licht von Abes Attentat reagierten.

Die Ergebnisse zeigten, dass die allgemeinen Sentiment-Werte nach Abes Tod kurzfristig negativ beeinflusst wurden. Ausserdem stellte die Studie Trends in emotionalen Veränderungen über die untersuchten Wahlperioden fest.

Märtyrertum in der Politik

Wenn wir an Märtyrer denken, stellen wir uns oft religiöse Figuren vor. Aber der Begriff Märtyrertum kann sich auch auf politische Figuren beziehen. In Zeiten politischen Wandels oder Instabilität kann die Erinnerung an Märtyrer die Menschen vereinen und Unterstützung mobilisieren. Historische Beispiele aus verschiedenen Ländern zeigen, wie das Konzept des Märtyrertums genutzt wurde, um politische Aktionen anzustossen.

In Japan könnte Abes Tod die Gefühle der Wähler gegenüber seiner politischen Partei, der Liberaldemokratischen Partei (LDP), beeinflusst haben. Die Partei positionierte sich als Verteidiger von Abes Vermächtnis. Diese Verbindung führte zu Spekulationen, dass Wähler möglicherweise aus Mitleid oder Loyalität mehr für die LDP stimmen könnten als aus tiefem politischen Glauben.

Die Auswirkungen von Abes Attentat auf Wahlstimmungen

Das Attentat auf Abe schien einen tiefgreifenden Einfluss auf die Stimmungen in den sozialen Medien zu haben. Tweets, in denen Abe erwähnt wurde, drückten Gefühle von Wut, Angst und Traurigkeit aus, besonders nach der Nachricht von seinem Tod. Die in den Tweets ausgedrückten Gefühle zeigten einen signifikanten Anstieg der Negativität direkt nach dem Attentat, was auf eine kurzfristige emotionale Reaktion auf das Ereignis hindeutet.

Interessanterweise verschoben sich die diskutierten Themen in Tweets nach dem Attentat. Vor dem Ereignis fokussierten sich viele Tweets auf Wahllogistik und Politik. Nach dem Attentat änderte sich die Diskussion und spiegelte die öffentlichen Gefühle über Abe und die Ereignisse um seinen Tod wider. Diese Veränderung in der Diskussion hob das emotionale Gewicht des politischen Märtyrertums im Kontext der Wahlen hervor.

Veränderungen in der öffentlichen Aufmerksamkeit

Diese Studie beobachtete auch, wie schnell die öffentliche Aufmerksamkeit nach Abes Attentat wechselte. Es scheint, als ob die Fähigkeit der Menschen, sich auf wichtige Nachrichtenereignisse zu konzentrieren, im Laufe der Zeit abgenommen hat. Die in den Tweets zur Wahl ausgedrückten Stimmungen erholten sich schnell nach dem anfänglichen Schock des Ereignisses, was darauf hindeutet, dass die öffentliche Aufmerksamkeit im Zeitalter der sozialen Medien nur wenige Stunden anhalten könnte.

Dieses Phänomen wirft Fragen darüber auf, wie Nachrichten konsumiert und verarbeitet werden in der heutigen schnelllebigen Umgebung. Der kurze Aufmerksamkeitsspanne, die während dieses Wahlzyklus beobachtet wurde, zeigt die Notwendigkeit, weiter zu untersuchen, wie die Menschen mit Nachrichten und Emotionen im Zusammenhang mit bedeutenden politischen Ereignissen umgehen.

Die Rolle sozialer Medien in Wahlen

Soziale Medienplattformen wie Twitter sind zeitnahe Reflexionen der öffentlichen Stimmung. Während der Wahlen 2022 gab es einen merklichen Anstieg des Volumens an Tweets in den Tagen rund um Abes Attentat. Dieser Anstieg deutete auf ein höheres Engagement mit Politik während Krisenmomenten hin.

Bei den Wahlen 2022 konnte die LDP einen Vorteil gewinnen und erhielt mehr Sitze als zuvor. Umfrageergebnisse zeigten, dass ein bemerkenswerter Prozentsatz der Wähler durch Abes Attentat beeinflusst wurde, was zeigt, wie ein tragisches Ereignis den Verlauf einer Wahl verändern kann.

Die Zukunft der Nekropolitik

In Zukunft werfen die Auswirkungen von Abes Attentat Fragen zur Zukunft des politischen Märtyrertums auf und wie es zukünftige Wahlen beeinflussen könnte. Wenn politische Figuren die Stimmung um tragische Todesfälle für Wahlgewinne nutzen können, müssen wir möglicherweise die Sichtweise auf solche Ereignisse in demokratischen Gesellschaften überdenken.

Die Untersuchung von Nekropolitik legt nahe, dass inszenierte politische Tötungen zur Manipulation bei Wahlen genutzt werden könnten. Sollte dieser Trend zur Norm werden, wirft das ethische Bedenken auf, wie weit Einzelne gehen könnten, um die Wählerstimmung zu beeinflussen und die öffentliche Meinung zu lenken.

Fazit

Diese Studie bietet einen Einblick, wie Abes Attentat die Stimmungen während der Wahlen zum Oberhaus 2022 in Japan beeinflusste. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass solche Ereignisse vorübergehend die Meinungen und das Verhalten der Wähler beeinflussen können. Während Abes Tod möglicherweise kurzfristige Auswirkungen hatte, ist unklar, welche langfristigen Effekte er auf die japanische Politik haben wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, obwohl politisches Märtyrertum die öffentliche Stimmung beeinflussen kann, die sich schnell verändernde Landschaft der sozialen Medien und der öffentlichen Aufmerksamkeit berücksichtigt werden muss. Die Auswirkungen tragischer Ereignisse auf Wahlen sind komplex, und es bedarf weiterer Forschung, um die langfristigen Implikationen von Märtyrertum in der Politik zu verstehen.

Originalquelle

Titel: The Effects of Political Martyrdom on Election Results: The Assassination of Abe

Zusammenfassung: In developed nations assassinations are rare and thus the impact of such acts on the electoral and political landscape is understudied. In this paper, we focus on Twitter data to examine the effects of Japan's former Primer Minister Abe's assassination on the Japanese House of Councillors elections in 2022. We utilize sentiment analysis and emotion detection together with topic modeling on over 2 million tweets and compare them against tweets during previous election cycles. Our findings indicate that Twitter sentiments were negatively impacted by the event in the short term and that social media attention span has shortened. We also discuss how "necropolitics" affected the outcome of the elections in favor of the deceased's party meaning that there seems to have been an effect of Abe's death on the election outcome though the findings warrant further investigation for conclusive results.

Autoren: Miu Nicole Takagi

Letzte Aktualisierung: 2023-08-28 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2305.18004

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2305.18004

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

Vielen Dank an arxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.

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