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Felsverhalten während Erdbeben: Einblicke aus Simulationen

Studie untersucht, wie Gesteine unter seismischem Stress durch Computersimulationen verändert werden.

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Inhaltsverzeichnis

Gesteine verändern sich, wenn Erdbeben passieren. Wenn seismische Wellen, also die Energie von Erdbeben, durch Gesteine laufen, werden sie oft weicher. Dieser Weichmach-Effekt wird sowohl in Labortests als auch in der Natur häufig beobachtet. Nachdem das Zittern aufhört, beginnen diese Gesteine normalerweise, mit der Zeit wieder zu verhärten. Forscher schlagen verschiedene Theorien vor, um zu erklären, wie und warum das passiert.

In dieser Studie werden zwei bestehende Theorien getestet, die beschreiben, wie Gesteine sich während dieser Ereignisse verhalten. Computermodelle werden genutzt, um zu simulieren, wie seismische Wellen durch Gesteine reisen. Wenn man die Ergebnisse dieser Simulationen mit realen Labortests vergleicht, zeigen beide Modelle vielversprechende Genauigkeit in der Übereinstimmung mit realen Beobachtungen.

Durch tausende von Simulationen mit verschiedenen Parametern tauchen interessante Muster auf. Der Ausgangszustand des Gesteins und kleine Risse, die innerhalb des Gesteins entstehen und heilen, spielen eine entscheidende Rolle in diesem Weich- und Härtungsprozess. Diese Computer-Modelle zielen darauf ab, die Vorhersage zu verbessern, wie die Erdkruste sich während Erdbeben verhält.

Verständnis von nicht-klassischer Nichtlinearität

Gesteine und ähnliche Materialien, wie Zement, zeigen oft Verhaltensweisen, die nicht typisch sind. Das nennt man nicht-klassische Nichtlinearität. Das bedeutet, dass die Art und Weise, wie diese Materialien auf Stress und Verformung reagieren, nicht in die üblichen Muster passt, die man bei elastischen Materialien sieht. Eine spezielle Art von nicht-klassischer Nichtlinearität bezieht sich auf Hysteresemodelle. Diese Modelle konzentrieren sich darauf, wie der Stress in einem Gestein nicht nur von seinem aktuellen Zustand abhängt, sondern auch von seiner Verformungsgeschichte.

Laborexperimente haben Anzeichen dieser nicht-klassischen Nichtlinearität gezeigt. Eine solche Experimentart nennt sich Nichtlineare Resonanz-Ultraschall-Spektroskopie (NRUS). In NRUS verhält sich das Gestein unterschiedlich, wenn es bei der gleichen Frequenz angeregt wird, je nachdem, ob die Frequenz steigt oder fällt.

Eine andere Experimentreihe, bekannt als Dynamische Akustik-Elastizitätsprüfung (DAET), untersucht, wie sich die elastischen Eigenschaften von Gestein unter dynamischem Stress verändern. Beobachtungen zeigen, dass während solcher Tests die Geschwindigkeit der seismischen Wellen auf eine vorhersagbare Weise wechselt und verschiedene Phasen durchläuft, während der Stress angewendet und entfernt wird.

Beobachtungen aus dem Feld

Feldstudien haben auch gezeigt, dass seismische Wellen die Geschwindigkeit von Gesteinen in der Umgebung während und nach Erdbeben verändern. Zum Beispiel wurden während signifikanter Erdbeben schnelle Abnahmen der seismischen Wellen Geschwindigkeit festgestellt. Das kann nicht nur bei grossen Erdbeben, sondern auch bei kleineren, mittleren vorkommen. Studien in bestimmten Regionen, wie Chile und Japan, haben diese Rückgänge der seismischen Geschwindigkeit dokumentiert, die mit einer anschliessenden Erholung einhergingen.

Trotz dieser Beobachtungen ist noch unklar, wie Laborbefunde in reale Szenarien übersetzt werden. Forscher stehen oft vor Herausforderungen aufgrund der Unterschiede in den Massstäben von Laborexperimenten und Feldbeobachtungen. Allerdings können numerische Modelle helfen, diese Lücke zu überbrücken.

Physikalische Modelle des Gesteinsverhaltens

In der computergestützten Seismologie gibt es verschiedene Modelle, um zu analysieren, wie Gesteine auf Erdbeben reagieren. Einige Modelle konzentrieren sich darauf, wie nichtlineare Eigenschaften die Erdbebendynamik und Bodenbewegungen beeinflussen. Diese Modelle müssen komplexe Verhaltensweisen und Wechselwirkungen im Gesteinsmaterial berücksichtigen.

Diese Arbeit konzentriert sich auf zwei Modelle, die beschreiben, wie Schäden in Gesteinen während dynamischer Prozesse entstehen. Das interne Variablenmodell (IVM) schlägt vor, dass Veränderungen im Material durch eine Variable erfasst werden können, die mit dem im Gestein vorhandenen Schaden korreliert. Das Kontinuumsschadenmodell (CDM) verbindet Schäden mit dem gesamten Materialverhalten, ohne übermässige Parameter zu benötigen.

Modellimplementierungen

Die IVM- und CDM-Modelle bieten zwei unterschiedliche Möglichkeiten, um zu beschreiben, wie Gesteine unter Stress reagieren. Beide Modelle wurden in einer komplexen Simulationssoftware implementiert, um ihre Effektivität im Vergleich zu realen Labordaten zu testen.

In den Simulationen werden seismische Wellen erzeugt, und die resultierenden Daten werden für beide Modelle analysiert. Jedes Modell interpretiert, wie Gesteine sich verhalten, wenn sie seismischen Wellen ausgesetzt sind, mit einem Fokus auf spezifische Schadenssequenzen, während die Wellen durch das Material reisen.

Experimentelle Einrichtung

Um diese Modelle zu bewerten, werden Laboreinrichtungen geschaffen, in denen Gesteine Ultraschallsignalen ausgesetzt werden, die seismische Aktivität simulieren. Zwei Arten von Ultraschallwandlern werden verwendet, um dem Gesteinsproben unterschiedliche Frequenzen und Amplituden aufzutragen. Messungen, wie die Gesteine auf diese Signale reagieren, werden gesammelt.

Während der Experimente verfolgen die Forscher, wie sich der akustische Modul des Gesteins im Laufe der Zeit verändert. Das beinhaltet das Studium der Beziehungen zwischen der induzierten Dehnung im Gestein, dem resultierenden Schaden und der sich anschliessenden Erholungsphase.

Parameterbewertung

Durch die Verwendung von bayesianischen Inversionstechniken können Forscher quantifizieren, wie gut die Modellparameter mit den beobachteten Daten aus Labortests übereinstimmen. Diese Methode ermöglicht die Bewertung der Unsicherheit, die mit verschiedenen Parametern verbunden ist, und verbessert die Zuverlässigkeit der Ergebnisse.

Die Modelle werden gegen eine Vielzahl von Eingabeparametern getestet, um herauszufinden, wie sie zu realen Beobachtungen passen. Durch diese Berechnungen wird klar, wie verschiedene Aspekte der Modelle zum Verständnis des Gesteinsverhaltens während und nach seismischen Aktivitäten beitragen.

Ergebnisse der Simulationen

Beide Modelle zeigten, dass sie das beobachtete Verhalten von Gesteinen während dynamischer Tests erfolgreich reproduzieren konnten. Sie erfassten wesentliche Phasen von Schaden und Erholung. Die IVM- und CDM-Modelle korrelierten eng mit den experimentellen Messungen, obwohl das CDM-Modell eine umfassendere Erklärung der beobachteten Schadensmuster lieferte.

Die Messungen aus dem Labor deuteten darauf hin, dass verschiedene Parameter, wie die Frequenz des angewendeten Stresses und die Anfangsbedingungen des Materials, eine bedeutende Rolle in den resultierenden Schadens- und Erholungsmustern spielten.

Fazit und Ausblick

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Modelle, insbesondere das CDM, wichtige Einblicke in die komplexen Verhaltensweisen von Gesteinen während seismischer Ereignisse bieten können. Sie heben die Notwendigkeit hervor, grössere Simulationen durchzuführen, die komplexere Szenarien aus der Natur einbeziehen können.

Weitere Untersuchungen werden darauf abzielen, diese Modelle zu verfeinern, damit sie mehr reale Faktoren berücksichtigen können, wie unterschiedliche Topografie und geologische Heterogenität. Durch die Verbesserung der Genauigkeit dieser Simulationen hoffen die Forscher, Vorhersagen über das Verhalten der Erdkruste während Erdbeben zu verbessern.

Die Fortschritte im Verständnis der Gesteinsmechanik durch diese Modelle haben weitreichende Auswirkungen. Sie könnten zu besseren Strategien zur Minderung von erdbebenbedingten Schäden und verbesserten Sicherheitsmassnahmen in städtischen Gebieten in der Nähe von Verwerfungen führen.

Wenn wir nach vorne blicken, wird es entscheidend sein, die Erkenntnisse aus sowohl Laborexperimenten als auch Feldstudien mit numerischen Modellen zu integrieren. Nur durch diesen umfassenden Ansatz können Wissenschaftler hoffen, das komplexe Verhalten von Gesteinen unter seismischem Stress vollständig zu verstehen und die Vorhersage der Auswirkungen von Erdbeben auf die Gesellschaft zu verbessern.

Originalquelle

Titel: Modeling and Quantifying Parameter Uncertainty of Co-seismic Non-classical Nonlinearity in Rocks

Zusammenfassung: Dynamic perturbations reveal unconventional nonlinear behavior in rocks, as evidenced by field and laboratory studies. During the passage of seismic waves, rocks exhibit a decrease in elastic moduli, slowly recovering after.Yet, comprehensive physical models describing these moduli alterations remain sparse and insufficiently validated against observations. Here, we demonstrate the applicability of two physical damage models - the internal variable model (IVM) and the continuum damage model (CDM) - to provide quantitative descriptions of nonlinear co-seismic elastic wave propagation observations. We recast the IVM and CDM models as nonlinear hyperbolic partial differential equations and implement 1D and 2D numerical simulations using an arbitrary high-order discontinuous Galerkin method. We verify the modeling results with co-propagating acousto-elastic experimental measurements. We find that the IVM time series of P-wave speed changes correlate slightly better with observations, while the CDM better explains the peak damage delay relative to peak strain. Subsequently, we infer the parameters for these nonlinear models from laboratory experiments using probabilistic Bayesian inversion and 2D simulations. By adopting the Adaptive Metropolis Markov Chain Monte Carlo method, we quantify the uncertainties of inferred parameters for both physical models, investigating their interplay in 70,000 simulations. We find that the damage variables can trade off with the stress-strain nonlinearity in discernible ways. We discuss physical interpretations of both damage models and that our CDM quantitatively captures an observed damage increase with perturbation frequency. Our results contribute to a more holistic understanding of non-classical non-linear damage with implications for co-seismic damage and post-seismic recovery after earthquakes.

Autoren: Zihua Niu, Alice-Agnes Gabriel, Linus Seelinger, Heiner Igel

Letzte Aktualisierung: 2023-06-07 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2306.04197

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2306.04197

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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