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Leitneuronen: Die Rolle der axonalen Verzweigung in der Entwicklung des Rückenmarks

Forschung zeigt, wie axonale Verzweigungen die Verbindungen von sensorischen Neuronen im Rückenmark formen.

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Neuronen sind spezielle Zellen im Nervensystem, die Signale im ganzen Körper senden und empfangen. Jede Nervenzelle hat einen Teil namens Soma, das wie der Körper der Zelle ist, und lange Fortsätze, die Axone genannt werden. Ein Neuron kann ein Axon haben, das sich verzweigt, um sich mit vielen anderen Neuronen zu verbinden. Diese Verzweigungen sind wichtig, um komplexe Schaltungen im Nervensystem zu entwickeln.

Die Rolle der Axonverzweigung

Wenn Axone sich verzweigen, bilden sie Verbindungen zu anderen Neuronen. Diese Verbindungen müssen genau an den richtigen Stellen entstehen, damit das Nervensystem richtig funktioniert. Wissenschaftler haben viel darüber gelernt, wie Axone geleitet werden, um Verzweigungen zu bilden und sich mit anderen Neuronen zu verbinden. Dennoch gibt es noch viel zu entdecken, wie diese Verzweigungen zu ihren endgültigen Zielen geleitet werden.

Ein Beispiel, wo man diesen Prozess sehen kann, sind die sensorischen Neuronen im sogenannten dorsalen Wurzelganglion (DRG) im Rückenmark. Diese Neuronen sind dafür verantwortlich, sensorische Informationen wie Berührung und Schmerz von der Haut und den Muskeln zum Gehirn zu transportieren. Wenn diese sensorischen Neuronen das Rückenmark erreichen, verzweigen sie sich an einem Ort namens dorsale Wurzel Eintrittszone (DREZ) in zwei Äste. Die Äste wachsen dann in entgegengesetzte Richtungen und bilden eine T-Form, die wichtig ist, um Informationen korrekt zu übertragen.

Wenn die Verzweigung nicht richtig erfolgt, kann das zu ernsthaften Problemen führen, einschliesslich Lähmung, besonders nach Rückenmarksverletzungen oder bei genetischen Störungen. Zu verstehen, wie diese Verzweigungen entstehen und sich verbinden, kann helfen, Erkenntnisse über die Reparatur oder Vorbeugung solcher Schäden zu gewinnen.

Beobachtung von Neuronenprojektionen

Neuere Studien haben spezielle Färbetechniken verwendet, um zu visualisieren, wie DRG-Axone wachsen und wo sie hingehen. Wissenschaftler haben normale Mauserembryos mit solchen verglichen, die Mutationen aufwiesen, die ein spezifisches Signalmolekül betrafen. In normalen Embryos bildeten die DRG-Axone korrekt den dorsalen Funiculus, einen Weg für sensorische Informationen. In Mutanten lenkten sich einige dieser Axone fehl und entfernten sich vom richtigen Weg.

Diese Fehlleitung war in verschiedenen bildgebenden Verfahren offensichtlich, wo die Forscher die Unterschiede in der Projektion der Axone beobachteten. In normalen Embryos füllten die Axone den dorsalen Funiculus, während in Mutanten die Bereiche über dem Funiculus mit diesen fehlgeleiteten Axonen gefüllt waren.

Die Mechanismen hinter der Axonführung

Forschung hat sich mit den Mechanismen hinter dieser Axonführung auseinandergesetzt. Als die DRG-Axone das Rückenmark erreichen, bilden sie zunächst einen Ast als Reaktion auf ein bestimmtes Molekül namens C-type natriuretic peptide (CNP). Dieser Prozess erfordert das Vorhandensein eines Rezeptors, Npr2, und einen Signalweg, der ein anderes Molekül namens cGMP einbezieht.

Während die Äste gebildet werden, werden sie in der DREZ korrekt geleitet. Leitmoleküle, speziell aus der Slit-Familie, spielen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess. Diese Moleküle helfen, die Axone in die richtige Richtung zu lenken, damit sie sich dort verbinden, wo sie müssen.

Allerdings haben Forscher bei Mutanten ohne diese Slit-Proteine festgestellt, dass einige Axone fehlgeleitet waren, während andere dennoch den richtigen Weg bildeten. Das deutet darauf hin, dass es zusätzliche Faktoren gibt, die bei der Führung der Axone während der Verzweigung helfen.

Untersuchung der Rolle von Netrin-1

Um die Leitmechanismen weiter zu verstehen, konzentrierten sich die Wissenschaftler auf ein weiteres Signalmolekül namens Netrin-1 (Ntn1). Dieses Molekül ist bekannt dafür, wie Axone wachsen und sich verzweigen. Frühere Forschungen deuteten darauf hin, dass Ntn1 hilft, den vorzeitigen Eintritt sensorischer Axone ins Rückenmark zu verhindern, aber seine Rolle bei der Verzweigung war nicht gut verstanden.

Bei der Verwendung von Mutantenmäusen, die kein Ntn1 hatten, fanden die Forscher heraus, dass die Axone mehr falsch projizierten als bei normalen Mäusen. Die fehlgeleiteten Axone konnten bis zum DRG zurückverfolgt werden, was zeigt, dass Ntn1 entscheidend für die korrekte Führung der Axone zur Zeit der Bifurkation ist.

Beim Vergleich des Verhaltens von Neuronen aus verschiedenen Mutanten bemerkten die Forscher, dass, obwohl die Axone immer noch zwei Äste bildeten, ihre Führung in Abwesenheit von Ntn1 gestört war. Das hebt hervor, dass die Bildung von Ästen ohne Ntn1 erfolgen kann, aber sie an den richtigen Ort zu führen, entscheidend für die richtige Funktion ist.

Die Bedeutung von Koordination beim Axonwachstum

Der Bereich, in dem die DRG-Axone sich gabeln, ist dynamisch und erfordert eine präzise Koordination zwischen verschiedenen Signalmolekülen. Ntn1 und Slit-Faktoren beeinflussen jeweils unterschiedliche Aspekte, wie diese Axone im DREZ wachsen und sich drehen.

In Knockout-Modellen, die sowohl Ntn1 als auch Slit-Signalgebung fehlten, gab es eine dramatische Fehlprojektion der Axone, was zu einem signifikanten Verlust des dorsalen Funiculus führte. Dieser extreme Phänotyp deutet darauf hin, dass sowohl Ntn1- als auch Slit-Signalwege für die ordnungsgemässe Entwicklung dieser wichtigen Struktur notwendig sind.

Unterschiede zwischen Signalmolekülen

Interessanterweise verhielten sich nicht alle Fehlprojektionen gleich. Zum Beispiel tendierten Axone ohne SLIT dazu, horizontal ins Rückenmark einzutreten, während solche ohne Ntn1 nach oben entlang der Oberfläche wuchsen, was darauf hinweist, dass sie Axone jeweils auf spezifische Weise lenken.

Visualisierung des Verhaltens einzelner Axone

Forscher haben auch Einzelaxon-Bildgebungstechniken genutzt, um zu analysieren, wie sich einzelne DRG-Axone unter verschiedenen Signalbedingungen verhalten, während sie sich auf die Gabelung vorbereiteten. Dadurch konnten sie die Drehwinkel und Abweichungsmuster dieser Axone besser verstehen und feststellen, dass Ntn1- und Slit-Signalwege das Wachstum der Axone unter verschiedenen Bedingungen beeinflussen.

Die Rolle von Rezeptoren in der Axonführung

Um tiefer einzutauchen, untersuchten Wissenschaftler die Rezeptoren für diese Signalmoleküle. Der Rezeptor für Ntn1 ist DCC, während die Rezeptoren für Slit die Robo-Rezeptoren sind. Sie fanden heraus, dass Mutanten ohne DCC ähnliche Fehlprojektionen wie die Ntn1-Mutanten aufwiesen, was darauf hindeutet, dass DCC auch an der Führung der DRG-Axone beteiligt ist.

Wichtige Erkenntnisse zur Axonentwicklung

Aus diesen Studien wurde deutlich, dass die Entwicklung des dorsalen Funiculus mehrere Leitmechanismen erforderte, die zusammenarbeiten. Sowohl Ntn1- als auch Slit-Wegregulationen bestimmen, wie die Axone verzweigen und wo sie wachsen, nachdem sie sich gabeln. Diese Erkenntnisse sind wichtig für das Verständnis der Rückenmarksfunktion und könnten zukünftige Therapien für Rückenmarksverletzungen oder genetische Störungen unterstützen.

Abschliessende Gedanken

Der komplexe Prozess, wie sensorische Neuronen sich entwickeln und Verbindungen bilden, wird von Forschern weiterhin entschlüsselt. Die Ergebnisse betonen die Notwendigkeit von präzisen Leitmechanismen, um die korrekte Axonverzweigung und -verbindungen im Rückenmark zu ermöglichen. Das Verständnis dieser Prozesse kann zu besseren Strategien führen, um Rückenmarksverletzungen und verwandte Störungen anzugehen und die Gesundheit von betroffenen Personen zu verbessern.

Originalquelle

Titel: Multiple Guidance Mechanisms Control Axon Growth to Generate Precise T-shaped Bifurcation during Dorsal Funiculus Development in the Spinal Cord

Zusammenfassung: The dorsal funiculus in the spinal cord relays somatosensory information to the brain. It is made of T-shaped bifurcation of dorsal root ganglion (DRG) sensory axons. Our previous study has shown that Slit signaling is required for proper guidance during bifurcation, but loss of Slit does not affect all DRG axons. Here, we examined the role of the extracellular molecule Netrin-1 (Ntn1). Using wholemount staining with tissue clearing, we showed that mice lacking Ntn1 have axons escaping from the dorsal funiculus at the time of bifurcation. Genetic labeling confirmed that these misprojecting axons come from DRG neurons. Single axon analysis showed that loss of Ntn1 does not affect bifurcation but rather alters turning angles. To distinguish their guidance functions, we examined mice with triple deletion of Ntn1, Slit1, and Slit2 and found a completely disorganized dorsal funiculus. Comparing mice with different genotypes using immunolabeling and single axon tracing revealed additive guidance errors, demonstrating the independent roles of Ntn1 and Slit. Moreover, the same defects were observed in embryos lacking their cognate receptors. These in vivo studies thus demonstrate the presence of multi-factorial guidance mechanisms that ensure proper formation of a common branched axonal structure during spinal cord development.

Autoren: Le Ma, B. M. Curran, K. R. Nickerson, A. R. Yung, L. V. Goodrich, A. Jaworski, M. Tessier-Lavigne

Letzte Aktualisierung: 2024-04-15 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.11.17.567638

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2023.11.17.567638.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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