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# Gesundheitswissenschaften# Psychiatrie und klinische Psychologie

Teilen von Geschichten über psychische Gesundheit: Das Modell der lebendigen Bibliothek

Den Wert des Teilens von Erfahrungen zur psychischen Gesundheit durch das Living Library-Modell erkunden.

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Inhaltsverzeichnis

Das Teilen von gesundheitlichen Erfahrungen ist in vielen Bereichen wichtig, wie Forschung, Bildung und Unterstützung von Gleichgesinnten. Das gilt besonders für psychische Gesundheit, wo persönliche Geschichten helfen können, Stigma abzubauen und das Verständnis zu verbessern. Es gibt immer mehr Beweise, die zeigen, dass das Teilen von Erfahrungen zu positiven Ergebnissen führen kann, wie besserer psychischer Gesundheit für diejenigen, die an gegenseitiger Unterstützung teilnehmen, und einem Anstieg des Bewusstseins für psychische Gesundheitsprobleme.

Der Bedarf an mehr Möglichkeiten

Trotz der Vorteile gibt es viele Einschränkungen, wie und wann Menschen ihre Erfahrungen mit psychischer Gesundheit teilen können. Oft bieten Gesundheitsdienste und Bildungseinrichtungen nur zu bestimmten Zeiten Möglichkeiten oder verlangen, dass Leute formelle Rollen übernehmen, wie z.B. Peer-Unterstützer. Das kann es schwierig machen, dass Menschen mit anderen Verpflichtungen teilnehmen. Es besteht ein echter Bedarf, sich an unterrepräsentierte Gruppen zu wenden, insbesondere an Menschen aus marginalisierten Gemeinschaften, um sicherzustellen, dass ihre Stimmen in Diskussionen über psychische Gesundheit gehört werden.

Ein neuer Ansatz: Die Lebende Bibliothek

Ein innovativer Ansatz zum Teilen dieser Erfahrungen ist das Modell der Lebenden Bibliothek. Diese Idee, die von der Human Library Organization ins Leben gerufen wurde, lädt Menschen, die "Leser" genannt werden, ein, Gespräche mit "Büchern" zu führen, die ihre Lebenserfahrungen teilen. Diese Veranstaltungen werden in der Regel von geschultem Personal, den sogenannten "Bibliothekaren", geleitet, die die Diskussionen anleiten. Das Ziel ist es, Stereotypen und Vorurteile herauszufordern, indem direkte Gespräche zwischen Individuen gefördert werden, die normalerweise nicht miteinander interagieren würden.

Die Lebende Bibliothek wird im Kontext psychischer Gesundheit genutzt, um Stigma abzubauen und Peer-Unterstützung zu fördern. Allerdings gibt es nicht viele Richtlinien, wie man Erfahrungen mit psychischer Gesundheit in diesem Rahmen effektiv besprechen kann.

Forschung zum Modell der Lebenden Bibliothek

Um das Modell der Lebenden Bibliothek für Erfahrungen mit psychischer Gesundheit zu verbessern, wurde ein neues Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das verschiedene Methoden kombiniert hat, um zu erforschen, wie es effektiv genutzt werden kann. Dabei wurden Einblicke von verschiedenen Interessengruppen gesammelt, um einen praktischen Leitfaden zur Umsetzung des Modells der Lebenden Bibliothek mit Fokus auf psychische Gesundheit zu erstellen.

Die Forschung konzentrierte sich auf zwei Hauptaufgaben:

  1. Eine Theorie zu entwickeln, wie eine Lebende Bibliothek für psychische Gesundheit funktionieren kann, mit einem spezifischen Namen für dieses Konzept: die Bibliothek lebendiger Erfahrungen für psychische Gesundheit (LoLEM).

  2. Feedback und Erkenntnisse aus der Forschung zu nutzen, um Workshops zu gestalten, die Interessengruppen helfen, einen zugänglichen Umsetzungsleitfaden zu entwickeln.

Einblicke und Beweise sammeln

Das Forschungsteam begann damit, mit Experten, die mit dem Modell der Lebenden Bibliothek vertraut sind, zu sprechen, um erste Ideen zu sammeln, wie es den Diskussionen über psychische Gesundheit zugutekommen könnte. Diese Einblicke wurden dann durch Feedback einer Beratungsgruppe verfeinert, die half, wichtige Schwerpunktbereiche für die Co-Design-Workshops zu identifizieren.

Die Forscher durchführten umfassende Recherchen nach bestehenden Beweisen zu Lebenden Bibliotheken und psychischer Gesundheit aus einer Vielzahl von Quellen. Dazu gehörten sowohl veröffentlichte Forschungen als auch andere Berichte aus verschiedenen Kontexten, die mit psychischer Gesundheit in Verbindung stehen.

Wichtige Themen, die aus den ersten Workshops hervorgingen

Bei den ersten Diskussionen tauchten mehrere wichtige Themen auf. Diese Themen brachten die Notwendigkeit zum Ausdruck, sich auf Psychologische Sicherheit zu konzentrieren, was bedeutet, dass sich die Menschen beim Teilen persönlicher Geschichten wohl und sicher fühlen müssen. Es wurde klar, dass es entscheidend ist, ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen interpersonelle Risiken eingehen können, um einen offenen Dialog zu fördern.

Co-Design-Workshops organisieren

Das Forschungsteam organisierte Co-Design-Workshops, die Personen mit persönlichen Erfahrungen mit psychischer Gesundheit einluden, daran teilzunehmen. Diese Workshops waren darauf ausgelegt, Diskussionen darüber zu facilitated, wie die Erfahrung der Lebenden Bibliothek effektiver und inklusiver gestaltet werden kann.

Über ein Jahr hinweg wurden zehn Online-Workshops durchgeführt. Die Hauptziele waren:

  1. Einen umfassenden Leitfaden zur Umsetzung des Modells der Lebenden Bibliothek mit Fokus auf psychische Gesundheit zu entwickeln.
  2. Wichtige Kontaktpunkte zu erkunden, die die gesamte Erfahrung sowohl für diejenigen, die ihre Geschichten teilen, als auch für die Zuhörer verbessern könnten.

Die Workshop-Teilnehmer trugen aktiv ihre Meinungen und Verbesserungsvorschläge bei, die aufgezeichnet und analysiert wurden, um den endgültigen Umsetzungsleitfaden zu gestalten.

Ergebnisse entwickeln und verfeinern

Die aus den Workshops gesammelten Einblicke halfen, einen Entwurf für einen Umsetzungsleitfaden zu erstellen, der basierend auf dem fortlaufenden Feedback der Teilnehmer verfeinert wurde. Der Leitfaden konzentriert sich auf praktische Empfehlungen zur Organisation von Veranstaltungen der Lebenden Bibliothek für Erfahrungen mit psychischer Gesundheit.

Die LoLEM-Programmtheorie

Die Forschung führte zu einer Theorie mit fünf wichtigen Komponenten, die reflektieren, wie die Lebende Bibliothek den Erfahrungen mit psychischer Gesundheit zugutekommen kann und praktische Empfehlungen für die Umsetzung bietet:

  1. Psychologische Sicherheit: Wenn Veranstalter Strategien umsetzen, um ein sicheres Umfeld zu fördern, fühlen sich die Teilnehmer eher in Kontrolle über ihre Erfahrungen und engagieren sich in sinnvollen Gesprächen.

  2. Humanisierung von Erfahrungen: Direkte Gespräche zwischen "Büchern" und "Lesern" helfen, psychische Herausforderungen zu humanisieren und ermöglichen es den Lesern, empathischere Verständnis für psychische Gesundheitsprobleme zu entwickeln.

  3. Neue Wege des Lebens erkunden: Lebende Bibliotheken schaffen Raum für Leser, Fragen zu stellen und persönliche Themen zu erkunden, die sie ansprechen, was zu einem besseren Verständnis verschiedener Wege führt, mit Belastungen umzugehen.

  4. Persönliche Ermächtigung: Es ermöglicht den "Büchern", ihre Geschichten authentisch zu teilen, wodurch sie sich respektiert und geschätzt fühlen, was zu einem Gefühl von persönlicher Ermächtigung beiträgt.

  5. Selbstautoren und Co-Redakteure: Die Unterstützung von "Büchern" bei der Entwicklung ihrer persönlichen Erzählungen befähigt sie, Einsichten und Verständnis über ihr Leben zu gewinnen, was zu persönlichem Wachstum führt.

Umsetzungshinweise

Die Integration von Forschungsmethoden lieferte wertvolle Hinweise, wie das LoLEM-Modell effektiv umgesetzt werden kann. Wichtige Empfehlungen sind:

  • Förderung der psychologischen Sicherheit durch klare Definition von Regeln und Erwartungen sowie durch Ermutigung zum Respekt unter den Teilnehmern.
  • Bereitstellung von Schulungen für sowohl "Bücher" als auch "Leser", um sicherzustellen, dass sich jeder wohlfühlt und weiss, was ihn während der Gespräche erwartet.
  • Betonung der Bedeutung von direkten Interaktionen und offenem Dialog, um den Lesern die Möglichkeit zu geben, ihrer Neugier nachzugehen und sich mit den geteilten Geschichten zu verbinden.

Auswirkungen auf Forschung und Praxis

Da das Interesse an lebendigen Erfahrungen in Gesundheitsdiensten weiter wächst, bietet das LoLEM-Modell eine einzigartige Gelegenheit, die Kluft zwischen Menschen mit Erfahrungen im Bereich psychischer Gesundheit und formellen Rollen innerhalb von Organisationen zu überbrücken. Dieses Modell könnte Schulungsprogramme für Gesundheitsfachkräfte ergänzen, indem es ihnen Einblicke aus einer breiteren Palette von lebendigen Erfahrungen bietet.

Weitere Forschungen sind ebenfalls nötig, um zu erkunden, wie Lebende Bibliotheken langfristig aufrechterhalten werden können und um ihre Auswirkungen zu messen. Es ist wichtig zu verstehen, wie dieses Modell in bestehende Interventionen passt und welche Faktoren seinen Erfolg in verschiedenen Kontexten beeinflussen.

Fazit

Die gemeinsame Entwicklung des Modells der Lebenden Bibliothek für Erfahrungen mit psychischer Gesundheit betont die Bedeutung des Teilens persönlicher Geschichten und der Schaffung sicherer Umgebungen für den Dialog. Indem wir lebendige Erfahrungen in Diskussionen über psychische Gesundheit integrieren, können wir ein besseres Verständnis, Empathie und Unterstützung für Menschen fördern, die psychische Herausforderungen haben. Die aus dieser Forschung gewonnenen Erkenntnisse bieten einen Weg zur Umsetzung effektiver Peer-Unterstützungsinitiativen, die die Stimmen derer in den Vordergrund stellen, die lebendige Erfahrungen gemacht haben.

Originalquelle

Titel: Designing a Library of Lived Experience for Mental Health: integrated realist synthesis and experience-based co-design study

Zusammenfassung: ObjectiveLiving Library Readers can learn about experiences of others through conversations with living Books. This study sought to generate a realist programme theory and a theory-informed implementation guide for a Library of Lived Experience for Mental Health (LoLEM). DesignIntegrated realist synthesis and experience-based co-design. SettingTen online workshops with participants based in the North of England. ParticipantsThirty-one participants with a combination of personal experience of using mental health services, caring for someone with mental health difficulties, and/or working in mental health support roles. ResultsDatabase searches identified 30 published and grey literature evidence sources which were integrated with data from 10 online co-design workshops. The analysis generated a programme theory comprising five context-mechanism-outcome (CMO) configurations. For Readers, direct conversations humanise others experiences (CMO 2) and provide the opportunity to flexibly explore new ways of living (CMO 3). Through participation in a Living Library, Books may experience personal empowerment (CMO 4), while the process of self-authoring and co-editing their story (CMO 5) can contribute to personal development. This programme theory informed the co-design of an implementation guide highlighting the importance of tailoring event design and participant support to the contexts in which LoLEM events are held. ConclusionsThe LoLEM has appeal across stakeholder groups and can be applied flexibly in a range of mental health-related settings. Implementation and evaluation are required to better understand the positive and negative impacts on Books and Readers. RegistrationPROSPERO CRD42022312789 Strengths and limitations of this studyO_LIThis study used a novel, iterative, and creative approach to integrating theory development and intervention co-design. C_LIO_LIThe programme theory provides a conceptual basis for further evaluation of a LoLEM, including outcomes for those participating in events as Books and Readers. C_LIO_LIThis study informed detailed, co-designed implementation guidance for use by LoLEM organisers. C_LIO_LIHowever, the LoLEM is yet to be delivered as a sustained programme of events, so long-term impacts require further investigation. C_LI

Autoren: Paul Marshall, F. Lobban, J. Barbrook, G. Collins, S. Foster, Z. Glossop, C. Inkster, P. Jebb, R. Johnston, H. Khan, C. Lodge, K. Machin, E. E. Michalak, S. Powell, S. Russell, J. Rycroft-Malone, M. Slade, L. Whittaker, S. Jones

Letzte Aktualisierung: 2023-09-07 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.09.06.23295134

Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.09.06.23295134.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

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