Die Auswirkungen von Stress auf die Immunfunktion bei Krebs
Stresshormone haben einen grossen Einfluss auf Immunzellen bei der Krebsbehandlung.
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Inhaltsverzeichnis
Psychologischer Stress beeinflusst unseren Körper auf viele Arten, einschliesslich unseres Immunsystems. Das kann besonders wichtig für Krebspatienten sein, bei denen eine starke Immunantwort helfen kann, Tumore zu bekämpfen. Neueste Studien haben gezeigt, dass das Stresshormon Cortisol die Fähigkeit von Immunzellen verringern kann, Tumore zu infiltrieren. In diesem Artikel stellen wir ein einfaches Modell vor, das uns hilft, diese Wechselwirkungen zwischen Tumoren und Immunzellen unter Stress zu verstehen.
Hintergrund
In Laborversuchen fanden Forscher heraus, dass, wenn Immunzellen zusammen mit Brusttumorzellen platziert wurden, die Zugabe von Cortisol die Anzahl der Immunzellen verringerte, die in den Tumor eindringen konnten. Zudem wurden die Werte bestimmter Proteine im Körper, sogenannte Zytokine, beeinflusst. Einige Zytokine aktivieren das Immunsystem, während andere dessen Reaktion dämpfen können. In diesem Fall schien Cortisol die Werte eines hilfreichen Zytokins zu senken und die Werte eines anderen, das die Immunaktivität unterdrückt, zu erhöhen.
Das Modell
Wir haben ein individuelles Modell erstellt, um zu untersuchen, wie Stress diese Wechselwirkungen beeinflusst. In unserem Modell konzentrieren wir uns auf zwei Zelltypen: Tumorzellen und Immunzellen, speziell einen Typ von Immunzellen, die zytotoxischen T-Lymphozyten (CTLS) genannt werden. Unser Ziel ist es, zu simulieren, wie diese Zellen unter verschiedenen Bedingungen interagieren, besonders wenn Cortisol vorhanden ist.
Modellsatz
Um das Experiment besser zu verstehen, haben wir Computersimulationen eingerichtet, die die Laborbedingungen nachahmen. In unseren Simulationen messen wir, wie gut Immunzellen in Tumoren eindringen können und wie verschiedene Faktoren, wie die Bewegung und das Wachstum der Zellen, diesen Prozess beeinflussen.
Ergebnisse aus Simulationen
Unsere Simulationen zeigen, dass mehrere Faktoren den Erfolg beeinflussen, wie gut Immunzellen in Tumorzellen eindringen können. Zum Beispiel spielen die Beweglichkeit der Immunzellen, ihre Wachstumsraten und wie sie mit Tumorzellen interagieren eine entscheidende Rolle. Durch das Anpassen dieser Faktoren können wir Einblicke gewinnen, was passiert, wenn Stresshormone wie Cortisol vorhanden sind.
In unseren ersten Simulationen ohne Stress sahen wir, dass Immunzellen leicht in den Tumor eindringen konnten. Als wir jedoch Cortisol in die Simulationen einführten, beobachteten wir einen signifikanten Rückgang der CTLs, die in den Tumor eindringen konnten.
Der Einfluss von Zytokinen
Zytokine sind in unserem Modell entscheidend, da sie die Immunantworten regulieren helfen. In unseren Experimenten sanken die Werte eines Zytokins (IFN-), als Cortisol hinzugefügt wurde, während ein anderes (IL-10) anstieg. Dieser Wechsel in den Zytokinwerten hat einen direkten Einfluss auf die Fähigkeit der Immunzellen, ihre Aufgabe zu erfüllen.
Wir fanden heraus, dass niedrigere Werte von IFN- es CTLs erschwerten, in Richtung Tumor zu migrieren, während höhere Werte von IL-10 ihre Fähigkeit reduzierten, zu wachsen und zu funktionieren. Unser Modell ermöglicht es uns, diese Beziehungen zu testen, um zu sehen, wie sich Veränderungen in den Zytokinwerten auf die Immuninfiltration unter Stress auswirken können.
Die Rolle von Stress
Psychologischer Stress kann tiefgreifende Auswirkungen auf unser Immunsystem haben. In unserem Modell haben wir untersucht, wie Stress das Verhalten der CTLs verändert. Wir haben die Hypothese aufgestellt, dass CTLs in einer stressfreien Umgebung effektiv in Tumore eindringen würden, während in einer stressbelasteten Umgebung ihre Fähigkeit stark abnehmen würde.
Um dies zu untersuchen, haben wir verschiedene Szenarien betrachtet: eines mit niedrigem Cortisol und ein anderes mit hohem Cortisol. Im Szenario mit niedrigem Cortisol bewegten sich CTLs schnell, um in den Tumor einzudringen. Im Szenario mit hohem Cortisol waren die CTLs dagegen träge und sammelten sich um den Tumor, anstatt in ihn einzudringen.
Interaktionen mit Tumorzellen
Die Interaktionen zwischen CTLs und Tumorzellen sind entscheidend, um zu verstehen, wie diese Zellen in einer Krebsumgebung agieren. In unserem Modell haben wir Faktoren wie die Haftfähigkeit der CTLs an Tumorzellen und die chemischen Signale, die sie anziehen, einbezogen.
Eine hohe Haftkraft zwischen CTLs und Tumorzellen ermöglichte eine bessere Infiltration. Unter Stressbedingungen nahm diese Haftkraft jedoch ab, was die Wahrscheinlichkeit verringerte, dass CTLs in den Tumor eindringen. Diese Erkenntnis ist wichtig, da sie die Bedeutung der Interaktion zwischen psychologischem Stress und dem Zellverhalten hervorhebt.
Erkundung von Parameteränderungen
Während unserer Simulationen haben wir wichtige Parameter variiert, um zu sehen, wie sie die Immuninfiltration beeinflussen. Dazu gehörte das Testen verschiedener Zytokinlevel, Haftkräfte und CTL-Wachstumsraten. Durch systematisches Ändern dieser Parameter konnten wir deren Einfluss auf die Gesamtheit der CTLs, die in Tumoren eindringen, beobachten.
Zum Beispiel beobachteten wir, dass eine Verringerung der Sekretion von Chemoattractanten aus Tumorzellen zu einem bemerkenswerten Rückgang der CTL-Infiltration führte, insbesondere wenn die Haftkraft ebenfalls niedrig war. Das deutet darauf hin, dass sowohl die chemischen Signale als auch die physische Fähigkeit der Immunzellen, an Tumorzellen zu haften, entscheidend für eine effektive Immunantwort sind.
Implikationen für die Krebsbehandlung
Zu verstehen, wie Stress die Immuninfiltration beeinflusst, kann zu besseren Krebsbehandlungsstrategien führen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Therapien, die darauf abzielen, die Auswirkungen von psychologischem Stress zu verringern, die Immunantwort bei Patienten verbessern könnten. Wenn wir Wege finden, die Auswirkungen von Cortisol zu blockieren oder Medikamente zu verwenden, die die Haftung von Immunzellen erhöhen, könnten wir die Erfolgsquote von Immuntherapien steigern.
Zusätzlich könnte die Kombination solcher Therapien mit bestehenden Krebsbehandlungen einen synergistischen Effekt bieten und die gesamte Immunantwort gegen Tumore verbessern.
Zukünftige Richtungen
Während unser Modell wertvolle Einblicke liefert, gibt es noch viel zu erkunden. Zukünftige Modelle könnten zusätzliche Faktoren wie Tumornekrose, Hypoxie und CTL-Erschöpfung einbeziehen. Diese Aspekte können erheblichen Einfluss darauf haben, wie Tumore wachsen und wie das Immunsystem reagiert.
Wir hoffen auch, detailliertere biologische Daten in unsere Simulationen zu integrieren, um unser Modell weiter zu verfeinern. Präzisere Parameter könnten uns helfen, die Komplexität realer biologischer Systeme besser abzubilden.
Schliesslich könnte die Untersuchung der Auswirkungen verschiedener therapeutischer Strategien, die den negativen Einfluss von Stress auf die Immuninfiltration entgegenwirken, wertvolle neue Richtungen in der Krebsforschung bieten.
Fazit
Zusammenfassend bietet unser Modell einen nützlichen Rahmen, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen psychologischem Stress und dem Verhalten von Immunzellen bei Krebs zu verstehen. Unsere Ergebnisse heben die wichtige Rolle hervor, die Stresshormone und Zytokine bei der Regulierung von Immunantworten spielen. Durch die Weiterentwicklung dieses Modells hoffen wir, zu effektiveren Krebsbehandlungen beizutragen, die die psychologischen Aspekte der Gesundheit der Patienten berücksichtigen.
Titel: An individual-based model to explore the impact of psychological stress on immune infiltration into tumour spheroids
Zusammenfassung: In recent in vitro experiments on co-culture between breast tumour spheroids and activated immune cells, it was observed that the introduction of the stress hormone cortisol resulted in a decreased immune cell infiltration into the spheroids. Moreover, the presence of cortisol deregulated the normal levels of the pro- and anti-inflammatory cytokines IFN-{\gamma} and IL-10. We present an individual-based model to explore the interaction dynamics between tumour and immune cells under psychological stress conditions. With our model, we explore the processes underlying the emergence of different levels of immune infiltration, with particular focus on the biological mechanisms regulated by IFN-{\gamma} and IL-10. The set-up of numerical simulations is defined to mimic the scenarios considered in the experimental study. Similarly to the experimental quantitative analysis, we compute a score that quantifies the level of immune cell infiltration into the tumour. The results of numerical simulations indicate that the motility of immune cells, their capability to infiltrate through tumour cells, their growth rate and the interplay between these cell parameters can affect the level of immune cell infiltration in different ways. Ultimately, numerical simulations of this model support a deeper understanding of the impact of biological stress-induced mechanisms on immune infiltration.
Autoren: Emma Leschiera, Gheed Al-Hity, Melanie S. Flint, Chandrasekhar Venkataraman, Tommaso Lorenzi, Luis Almeida, Chloe Audebert
Letzte Aktualisierung: 2024-03-08 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2307.12627
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2307.12627
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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