Herausforderungen für ältere syrische Flüchtlinge während COVID-19
Ältere syrische Flüchtlinge haben während der Pandemie mit psychischen Problemen zu kämpfen.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Lage im Libanon
- Psychische Gesundheitsprobleme bei älteren Erwachsenen
- Identifizierung der Risikopersonen
- Studienübersicht
- Teilnehmer
- Messung der psychischen Gesundheit
- Ergebnisse
- Faktoren, die die psychische Gesundheit beeinflussen
- Das Vorhersagemodell
- Empfehlungen für Interventionen
- Bedeutung der Deckung grundlegender Bedürfnisse
- Fazit
- Originalquelle
Ältere syrische Flüchtlinge hatten während der COVID-19-Pandemie mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, die ihre Psychische Gesundheit verschlechtert haben. Stress durch vergangene Erfahrungen wie Krieg, Vertreibung und Angst vor Abschiebung, kombiniert mit den Auswirkungen der Pandemie, haben ihr Risiko für psychische Probleme erhöht.
Die Lage im Libanon
Im Libanon leben etwa 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge, davon über 800.000 offiziell bei den Vereinten Nationen registriert. Untersuchungen zwischen 2018 und 2020 haben gezeigt, dass etwa 22% der älteren syrischen Erwachsenen mässige bis schwere Symptome von Depressionen erlebt haben, was deutlich höher ist als die 10%ige Depressionsrate der lokalen Bevölkerung. Faktoren wie ein Alter von 45 Jahren oder mehr erhöhten die Wahrscheinlichkeit, Depressionen zu erleben. Die Bedingungen haben sich durch die anhaltende Wirtschaftskrise, politische Probleme und die Pandemie verschlechtert, was zu weniger verfügbaren Ressourcen und Unterstützung für diese verletzlichen Menschen führte.
Psychische Gesundheitsprobleme bei älteren Erwachsenen
Ältere Erwachsene hatten während der Pandemie allgemein ein höheres Risiko für psychische Gesundheitsprobleme. Eine Studie in England zeigte, dass die Depressions- und Einsamkeitslevels bei Erwachsenen ab 50 Jahren während der Pandemie zunahmen. Ältere Flüchtlinge berichteten ebenfalls von Gefühlen der Einsamkeit und Isolation, was ihre psychischen Gesundheitsprobleme verstärkte. Probleme wie unzureichende soziale Unterstützung und Angst vor einer Infektion trugen zu ihren Sorgen bei:
- Soziale Isolation: Viele ältere Flüchtlinge waren von Familie und Freunden abgeschnitten, was zu Einsamkeitsgefühlen führte.
- Mangel an Unterstützung: Ein begrenztes Unterstützungsnetz liess viele sich verlassen fühlen.
- Angst vor Infektionen: Sorgen, sich mit dem Virus anzustecken, belasteten sie schwer.
Identifizierung der Risikopersonen
Um diese Probleme anzugehen, entwickelten Forscher Modelle, um Personen zu identifizieren, die am meisten von schlechter psychischer Gesundheit betroffen sind. Frühere Modelle konzentrierten sich jedoch auf spezifische Gruppen, wie Witwen oder Personen mit posttraumatischer Belastungsstörung, und berücksichtigten nicht die grössere Gruppe älterer syrischer Flüchtlinge während der Pandemie.
Es gab Forderungen nach besserer Datenerhebung zu Themen wie Zugang zu sauberem Wasser und Ernährungssicherheit, die wichtig sind, um die Gesundheitsrisiken zu verstehen, mit denen Flüchtlinge konfrontiert sind. Es wurden keine Langzeitstudien durchgeführt, um die psychische Gesundheit älterer syrischer Flüchtlinge im Nahen Osten und Nordafrika während COVID-19 zu verfolgen.
Studienübersicht
Diese Studie hatte das Ziel, die psychische Gesundheit älterer syrischer Flüchtlinge über die Zeit zu bewerten und ein Modell zu erstellen, um vorherzusagen, wer am meisten von schlechter psychischer Gesundheit betroffen ist. Die Forscher sammelten Daten durch Telefoninterviews mit Flüchtlingen im Libanon und hielten sich an strenge Richtlinien, um die Qualität und Zuverlässigkeit der Forschung sicherzustellen.
Teilnehmer
Die Studie umfasste über 17.000 ältere syrische Flüchtlinge. Die Teilnehmer wurden zufällig ausgewählt, und es wurde eine mündliche Einwilligung eingeholt. Die Daten wurden in Wellen gesammelt, um einen umfassenden Überblick über ihre psychische Gesundheit zu verschiedenen Zeitpunkten zu erhalten.
Messung der psychischen Gesundheit
Die Forscher verwendeten ein spezifisches Instrument zur Bewertung der psychischen Gesundheit, das Fragen zu Gefühlen von Angst und Depression beinhaltete. Sie sammelten vierteljährlich Daten, um Veränderungen in der psychischen Gesundheit zu verfolgen. Ein Wert von 60 oder darunter zeigte eine schlechte psychische Gesundheit an.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigten, dass eine wachsende Anzahl älterer syrischer Flüchtlinge während der Pandemie an schlechter psychischer Gesundheit litt. Der Prozentsatz der Teilnehmer mit schlechter psychischer Gesundheit stieg mit jeder Welle der Studie:
- 76,7% in der ersten Welle.
- 89,2% in der dritten Welle.
- 92,7% in der fünften Welle.
Dieser ansteigende Trend zeigt den sich verschlechternden psychischen Zustand dieser Personen im Laufe der Zeit.
Faktoren, die die psychische Gesundheit beeinflussen
Verschiedene Faktoren beeinflussten die psychische Gesundheit älterer Flüchtlinge, darunter:
- Nahrungsmittelunsicherheit: Flüchtlinge hatten Schwierigkeiten, genug zu essen zu bekommen.
- Wasserunsicherheit: Auch der Zugang zu sauberem Wasser war begrenzt.
- Beschäftigungsstatus: Viele konnten keine reguläre Arbeit finden, was ihren Stress erhöhte.
- Schulden: Finanzielle Schwierigkeiten liessen viele sich gefangen und besorgt fühlen.
- Rechtsstatus: Fehlende rechtliche Dokumente erhöhten die Angst vor Abschiebung.
- Chronische Krankheiten und Schmerzen: Viele berichteten von anhaltenden Gesundheitsproblemen, die zu ihrem Stress beitrugen.
Das Vorhersagemodell
Das endgültige Vorhersagemodell konzentrierte sich auf acht Schlüsselindikatoren, die schlechte psychische Gesundheit vorhersagen konnten:
- Alter
- Nahrungsmittelunsicherheit
- Wasserunsicherheit
- Beschäftigungsstatus
- Schulden
- Rechtsstatus Dokumentation
- Intensität körperlicher Schmerzen
- Anzahl chronischer Erkrankungen
Durch das Verständnis dieser Risikofaktoren können humanitäre Organisationen ihre Unterstützung besser auf die Menschen ausrichten, die es am dringendsten brauchen.
Empfehlungen für Interventionen
Basierend auf diesen Ergebnissen ist klar, dass ältere syrische Flüchtlinge sofortige Unterstützung im Bereich psychische Gesundheit benötigen, die mit Hilfe zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse verknüpft ist. Hier sind einige Vorschläge:
- Hilfe bei Essen und Wasser: Programme sollten sicherstellen, dass Flüchtlinge Zugang zu notwendiger Nahrung und sauberem Wasser haben.
- Beschäftigungsprogramme: Jobangebote können helfen, finanzielle Sorgen zu lindern.
- Rechtsberatung: Ressourcen zur Unterstützung von Flüchtlingen bei der Erlangung rechtlicher Dokumente sind entscheidend.
- Zugang zu Gesundheitsversorgung: Der Zugang zu medizinischer Versorgung und Behandlung für chronische Erkrankungen muss prioritär behandelt werden.
- Dienste für psychische Gesundheit: Massgeschneiderte Unterstützung für psychische Gesundheit sollte für Menschen angeboten werden, die Anzeichen von Stress zeigen.
Bedeutung der Deckung grundlegender Bedürfnisse
Viele Flüchtlinge glauben, dass ihre psychischen Gesundheitsprobleme aus unerfüllten Grundbedürfnissen wie Nahrung, Unterkunft und Beschäftigung stammen. Die Deckung dieser Grundbedürfnisse ist nicht nur entscheidend für das Überleben, sondern auch für die Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit. Es ist wichtig, diesen Zusammenhang zwischen der Bereitstellung grundlegender Ressourcen und dem psychischen Wohlbefinden zu erkennen.
Fazit
Schlechte psychische Gesundheit bei älteren syrischen Flüchtlingen im Libanon verschlechterte sich während der COVID-19-Pandemie aufgrund einer Kombination von Stress aus mehreren Quellen, einschliesslich finanzieller Belastung, sozialer Isolation und Gesundheitsproblemen. Ein Modell, das wichtige Risikofaktoren für die psychische Gesundheit identifiziert, kann Interventionen leiten, um diese verletzliche Bevölkerung zu unterstützen. Indem man sich auf Grundbedürfnisse und psychische Gesundheit konzentriert, können humanitäre Organisationen älteren syrischen Flüchtlingen helfen, ihr Leben wieder aufzubauen und ihr allgemeines Wohlbefinden zu verbessern.
Diese Probleme zu verstehen, ist grundlegend, um effektive Strategien und Ressourcen zur Unterstützung älterer Flüchtlinge im Libanon und ähnlichen Kontexten zu schaffen. Es ist entscheidend, sowohl ihre Herausforderungen im Bereich psychische Gesundheit als auch die zugrunde liegenden Faktoren, die zu ihrem Stress beitragen, anzugehen.
Titel: Predicting poor mental health amongst older Syrian refugees in Lebanon during the COVID-19 pandemic: a multi-wave longitudinal study
Zusammenfassung: BackgroundThe COVID-19 pandemic has worsened pre-existing vulnerabilities among older Syrian refugees in Lebanon, potentially impacting their mental health. This study aimed to identify predictors of poor mental health amongst older Syrian refugees living in Lebanon during the pandemic. MethodsThis study used repeated cross-sectional data from a multi-wave telephone survey (September 2020-March 2022). It was conducted among Syrian refugees aged 50 years or older from households that received assistance from a humanitarian organization. Poor mental health was defined as a Mental Health Inventory-5 score of 60 or less. Its trend over time was assessed using growth curve model; and, its predictors were identified using wave one data, through backwards stepwise logistic regression. The models internal validation was conducted using bootstrapping. FindingsThere were 3,229 participants (median age=56 [IQR=53-62]) and 47.5% were female. At wave one, 76.7% had poor mental health, and this increased to 89.2% and to 92.7% at waves three and five, respectively ({beta}=0{middle dot}52; 95% CI: 0{middle dot}44-0{middle dot}63; p-value
Autoren: Stephen J McCall, B. Abi Zeid, L. Farouki, T. El Khoury, A. Sibai, C. F. Mendes de Leon, M. Alawieh, Z. Ramadan, S. Abdulrahim, H. Ghattas
Letzte Aktualisierung: 2023-12-26 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.12.22.23300447
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.12.22.23300447.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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