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Der Zusammenhang zwischen Schlaf und Augengesundheit

Forschung zeigt Zusammenhänge zwischen Schlafmustern und Bedingungen wie Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit.

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Der Einfluss von SchlafDer Einfluss von Schlafauf Augenkrankheitenentdeckt.Schlafgewohnheiten und BrechungsfehlernZusammenhang zwischen
Inhaltsverzeichnis

Myopie, umgangssprachlich Kurzsichtigkeit, ist eine Bedingung, die beeinflusst, wie gut Menschen Dinge in der Ferne sehen können. Es passiert, wenn der Augapfel zu lang wächst, wodurch Licht vor der Netzhaut fokussiert wird, anstatt direkt darauf. Dadurch erscheinen entfernte Objekte verschwommen, während nahe Objekte klar zu sehen sind. Myopie wird weltweit immer häufiger, mit Prognosen, dass bis 2050 etwa die Hälfte der Bevölkerung betroffen sein könnte.

Auf der anderen Seite tritt Hyperopie, oder Weitsichtigkeit, auf, wenn der Augapfel zu kurz ist. Diese Bedingung verursacht Schwierigkeiten beim klaren Sehen von nahe gelegenen Objekten, während entfernte Objekte ohne grosse Probleme in den Fokus kommen können. Sowohl Myopie als auch Hyperopie lassen sich mit Brillen oder Kontaktlinsen korrigieren. Allerdings kann Myopie zu ernsthafteren Augenproblemen führen, wie Netzhautablösung und Katarakten, besonders wenn sie schwerwiegend ist. Das beeinflusst nicht nur die Lebensqualität des Einzelnen, sondern verursacht auch beträchtliche gesellschaftliche Kosten.

Die Rolle der Augenentwicklung

Das Auge wächst und entwickelt sich im Laufe der Zeit, und dieses Wachstum muss im Gleichgewicht sein, damit Licht richtig auf die Netzhaut fokussiert. Bei Myopie verändert sich die Form des Auges so, dass es sich verlängert, was dieses Gleichgewicht stört. Hyperopie hingegen resultiert aus einem kürzeren Auge. Das meiste Wachstum des Auges geschieht in der Kindheit, und zu Beginn des Erwachsenenalters stabilisiert es sich. Allerdings können die Auswirkungen der Myopie auch später im Leben ein Risiko für das Sehvermögen darstellen.

Der Zusammenhang zwischen zirkadianen Rhythmen und Augenkrankheiten

Neueste Forschungen haben auf einen Zusammenhang zwischen der Regulierung unserer inneren Uhren, bekannt als zirkadiane Rhythmen, und der Augenentwicklung hingewiesen. Diese Rhythmen folgen einem täglichen Muster, das den Schlaf und andere Körperfunktionen beeinflusst. Studien haben gezeigt, dass Veränderungen in der Augenform im Laufe des Tages, wie sie bei Menschen und Hühnern beobachtet werden, bei Myopie gestört sein können. Genetische Analysen deuten ebenfalls auf eine Beziehung zwischen Genen, die mit Myopie in Verbindung stehen, und solchen, die zirkadiane Rhythmen regulieren.

Zirkadiane Rhythmen können die Schlafpräferenzen bestimmen, die von Person zu Person variieren. Einige Menschen wachen von Natur aus lieber früh auf, die sogenannten „Lerchen“, während andere es bevorzugen, lange wach zu bleiben, die sogenannten „Eulen“. Diese Vorlieben können von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, darunter Genetik, Lichtexposition und soziale Zeitpläne. Wenn die innere Uhr einer Person nicht mit den sozialen Anforderungen übereinstimmt, kann das zu „sozialem Jetlag“ führen, was die Gesundheit allgemein beeinträchtigen kann.

Schlafmuster und Myopie

Verschiedene Studien haben untersucht, wie Schlafmuster mit Myopie und Hyperopie zusammenhängen, aber die Ergebnisse waren gemischt. Einige Forschungen deuten darauf hin, dass Kinder mit Myopie dazu neigen, später als ihre Altersgenossen ohne Myopie zu schlafen. Andere Studien fanden keinen klaren Zusammenhang zwischen Schlafgewohnheiten und refraktiven Fehlern. Auch die Schlafqualität und -dauer wurden untersucht, wobei einige Ergebnisse eine Verbindung zwischen schlechterem Schlaf und höheren Raten von Myopie zeigen, während andere Studien keine solchen Assoziationen berichteten.

Der Zusammenhang zwischen dem Chronotyp einer Person und der Wahrscheinlichkeit, an Myopie zu erkranken, wird noch untersucht. Einige Studien verbinden einen späten Chronotyp mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, Myopie zu entwickeln, während andere keinen Unterschied in den Schlafmustern zwischen Personen mit und ohne Myopie zeigen.

Die Studie

Mit Daten aus der estnischen Biobank wollten die Forscher diese komplexen Zusammenhänge klären. Sie sammelten Informationen zu Schlafgewohnheiten und Chronotyp von einer grossen Gruppe von Teilnehmern. Durch die Analyse von etwa 71.000 Personen im Alter von 18 bis 70 Jahren untersuchten sie, wie Faktoren wie Schlafzeit, Schlafqualität und Chronotyp mit Myopie und Hyperopie zusammenhängen.

Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit einer späteren Schlafpräferenz eher an Myopie litten, während diejenigen mit einer früheren Schlafpräferenz mit Hyperopie in Verbindung standen. Erhöhter sozialer Jetlag und kürzere Schlafdauern waren ebenfalls mit beiden Bedingungen assoziiert.

Methodik der Studie

Um den Zusammenhang zwischen Schlafgewohnheiten und Augenkrankheiten zu verstehen, sammelten die Forscher zunächst Daten aus dem Münchener Chronotyp-Fragebogen, der Fragen dazu enthält, wann die Teilnehmer an Werktagen und am Wochenende schlafen gehen und aufwachen. Die Antworten ermöglichten die Berechnung individueller Chronotypen sowie Kennzahlen wie sozialen Jetlag und durchschnittliche Schlafdauer.

Sie stellten signifikante Unterschiede in den Schlafgewohnheiten und Chronotypen zwischen verschiedenen Altersgruppen und Geschlechtern fest. Jüngere Erwachsene neigten zu späteren Chronotypen, während ältere Individuen früher berichteten. Interessanterweise zeigten Frauen während bestimmter Altersperioden einen grösseren sozialen Jetlag als Männer.

Ergebnisse der Studie

Durch sorgfältige Analyse fanden die Forscher heraus, dass Myopie am häufigsten bei jüngeren Menschen vorkam und mit dem Alter abnahm. Im Gegensatz dazu wurde Hyperopie mit zunehmendem Alter häufiger. Die Studie zeigte auch, dass Bildungsniveaus und die Zeit, die im Freien verbracht wird, eine bemerkenswerte Rolle bei refraktiven Fehlern spielten.

Menschen mit höherem Bildungsniveau hatten eher Myopie, während Hyperopie mit niedrigerem Bildungsniveau in Verbindung stand. Sie entdeckten auch, dass mehr Zeit im Tageslicht die Wahrscheinlichkeit von Myopie verringerte, aber kurioserweise die Wahrscheinlichkeit von Hyperopie erhöhte.

Verständnis der Zusammenhänge

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass verschiedene Faktoren von Schlaf und zirkadianen Rhythmen mit Augenkrankheiten zusammenhängen. Chronischer sozialer Jetlag und unzureichender Schlaf könnten Prozesse im Zusammenhang mit der Augenentwicklung stören, während der Chronotyp offenbar das Wachstum der Augen beeinflusst. Die Studie legt nahe, dass Myopie und Hyperopie verwandte Bedingungen sind, die von ähnlichen Faktoren beeinflusst werden.

Im Wesentlichen scheint ein später Chronotyp das Risiko für Myopie zu erhöhen, während ein früherer Chronotyp das Risiko für Hyperopie erhöht. Diese Muster könnten tiefere biologische Zusammenhänge widerspiegeln, wie Menschen schlafen und wie sich ihre Augen entwickeln.

Implikationen für zukünftige Forschung

Diese Erkenntnisse eröffnen mehrere Ansätze für zukünftige Forschungen. Es besteht die Notwendigkeit, die genetischen Hintergründe dieser Zusammenhänge weiter zu erforschen, da bestimmte Gene sowohl eine Rolle bei Schlafmustern als auch bei dem Wachstum der Augen spielen könnten. Zu untersuchen, wie Lichtexposition, insbesondere in der Kindheit, die refraktive Entwicklung beeinflusst, könnte ebenfalls wertvolle Informationen liefern.

Zusätzliche Beobachtungsstudien, die sich auf Kinder und Jugendliche konzentrieren, sind entscheidend, um die Ergebnisse weiter zu validieren. Eine langfristige Verfolgung von Individuen könnte helfen, klarere Verbindungen zwischen Schlaf, Chronotyp und Augengesundheit herzustellen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Myopie und Hyperopie komplexe Bedingungen sind, die von einer Vielzahl von Faktoren, einschliesslich Schlafgewohnheiten und zirkadianen Rhythmen, beeinflusst werden. Das Verständnis dieser Zusammenhänge kann potenziell zu besseren Managementstrategien für refraktive Fehler führen und die allgemeine Augengesundheit verbessern. Indem wir weiterhin diese Beziehungen untersuchen, könnten wir effektivere Ansätze zur Prävention und Behandlung dieser häufigen Sehstörungen entwickeln.

Originalquelle

Titel: Myopia and hyperopia are associated with opposite chronotypes in a sample of 71,016 individuals

Zusammenfassung: Myopia, projected to affect half of the global population by 2050, is a growing healthcare concern. Chronotype, an output of the human biological clock, and sleep parameters have been associated with several diseases, including myopia. We explored the connection between refractive errors and sleep and circadian rhythm parameters by employing a sample of 71,016 adults who completed the Munich Chronotype Questionnaire in the Estonian Biobank. After accounting for possible confounders, such as age, sex, education level, and duration of daylight exposure, we observed that individuals with late chronotype, characterised by a delayed sleep-wake pattern on free days, had higher odds for myopia. In contrast, early chronotype was associated with hyperopia. Furthermore, increased social jet lag and reduced sleep duration were associated with both myopia and hyperopia. These results emphasise the complex interplay between circadian rhythms and sleep in refractive development, with potential implications for public health and clinical practice.

Autoren: Teele Palumaa, N. Taba, M. Teder-Laving, K.-L. Kivi, K. Reis, U. Vosa, E. B. Research Team, T. Esko, E. Abner

Letzte Aktualisierung: 2024-02-13 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.02.13.24302718

Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.02.13.24302718.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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