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# Biologie# Mikrobiologie

Einblicke in Wolbachia und seine Auswirkungen

Wolbachia-Bakterien beeinflussen die Biologie und Genexpression von Wirtsorganismen auf verschiedene Weise.

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Die Rolle von WolbachiaDie Rolle von Wolbachiain der WirtsbiologieWirtsinteraktionen beeinflusst.Wie Wolbachia die Genexpression und
Inhaltsverzeichnis

Wolbachia pipientis, oft einfach Wolbachia genannt, ist eine Art von Bakterien, die in vielen kleinen Kreaturen wie Insekten und Würmern lebt. Diese Bakterien haben bei Wissenschaftlern viel Aufmerksamkeit erregt, weil sie wichtige Rollen im Leben ihrer Wirte spielen. Bei Insekten kann Wolbachia beeinflussen, wie sie sich fortpflanzen und sogar helfen, Viren abzuwehren. Bei Würmern, vor allem bestimmten Parasiten, ist Wolbachia entscheidend für ihr Überleben.

Wolbachia wird normalerweise von der Mutter auf die Nachkommen übertragen, aber manchmal kann es auch zwischen verschiedenen Wirten wechseln. Im Laufe der Zeit hat dieses Bakterium viele Teile seiner DNA verloren. Dieser Verlust ist für Bakterien, die eng mit ihren Wirten leben, ganz normal, da sie nicht die gleichen Werkzeuge zum Überleben brauchen wie frei lebende Bakterien.

Das Genom von Wolbachia

Wie andere Bakterien, die eng mit ihren Wirten leben, ist das Genom von Wolbachia im Laufe der Zeit kleiner geworden. Es enthält jetzt etwa 0,8 bis 1,8 Millionen Basenpaare. Dieses Schrumpfen passiert, weil die Bakterien mehr mobile Elemente ansammeln, die DNA zwischen Bakterien mischen können, während sie auch Gene verlieren, die nicht mehr gebraucht werden. Dadurch wird die DNA-Struktur anders, indem bestimmte Gruppen von Genen auseinanderbrechen und viele der Signale verloren gehen, die sagen, wann und wo diese Gene aktiviert werden sollen.

Interessanterweise haben Studien gezeigt, dass sich die Gene in Wolbachia je nach den Bedingungen ihres Wirts ändern können. Das deutet darauf hin, dass Wolbachia trotz weniger Kontrolle noch irgendeine Möglichkeit hat, zu steuern, wann seine Gene aktiv sind.

Forschung zur Genexpression

In der Vergangenheit haben Forscher Wolbachia aus einer bestimmten Würmer-Art namens Onchocerca ochengi genau untersucht. Sie verglichen, wie Gene in verschiedenen Teilen des Wurms, speziell bei männlichen und weiblichen Individuen, exprimiert wurden. Ein Gen fiel besonders auf, da es sehr unterschiedlich in seiner Expression war, was sich als verbunden mit einer Art Enzym herausstellte, das Methylgruppen an DNA anfügt.

DNA-Methylierung ist eine Möglichkeit, wie Zellen steuern können, wie Gene ein- oder ausgeschaltet werden. Während wir darüber schon viel über Tiere und Pflanzen wissen, gibt es nicht viele Informationen darüber, wie das bei Bakterien wie Wolbachia funktioniert.

Die Rolle der DNA-Methyltransferasen

In dieser Forschung haben Wissenschaftler die Idee untersucht, dass das Enzym von Wolbachia wichtig sein könnte, um zu steuern, wie die Bakterien ihre Genexpression kontrollieren. Sie schauten sich speziell die DNA-Methyltransferase an, das Enzym, das Methylgruppen an DNA anfügt. Um das zu studieren, haben sie eine Version des Enzyms erstellt und in Bakterien eingeführt, die keine eigene Version haben. Dann identifizierten sie, welche Basen in der DNA durch das Enzym modifiziert wurden.

Dabei entdeckten sie ein einzigartiges Muster, bei dem sowohl Adenin als auch Cytosin, zwei Bestandteile der DNA, methyliert werden konnten. Diese Entdeckung war bemerkenswert, da sie zeigte, dass das Enzym eine starke Vorliebe dafür hatte, Cytosin mehr als Adenin zu methylierten.

Genexpression und Nucleotidzusammensetzung

Nachdem sie herausgefunden hatten, wie die Methyltransferase funktionierte, schauten die Forscher, wie die Genexpression in Wolbachia mit der Zusammensetzung der DNA zusammenhing. Sie sammelten Daten aus verschiedenen Studien über Wolbachia aus verschiedenen Wirten und Bedingungen, um zu sehen, ob Veränderungen in den DNA-Sequenzen mit der Genexpression zusammenhingen.

Die Forscher entdeckten, dass Gene tendenziell mehr exprimiert wurden, wenn sie höhere Anteile von Guanin, einem anderen Baustein der DNA, enthielten. Interessanterweise fanden sie heraus, dass die Beziehung zwischen der Menge an Thymin in Genen und deren Expression je nach Niveau der Methyltransferase-Aktivität variierte.

Bei Genen mit niedriger Methyltransferase-Expression war ein höherer Anteil an Thymin mit einer erhöhten Expression verbunden. Wenn jedoch die Expression der Methyltransferase hoch war, wurde mehr Thymin mit einer geringeren Genexpression assoziiert. Ausserdem bemerkten die Forscher Trends, die die Länge eines Gens und spezifische Muster, wie bestimmte Codons verwendet wurden, miteinander verbanden, was ein Faktor in der Genexpression ist.

Erforschung von Promotoren

Um tiefer einzutauchen, untersuchten die Forscher den Bereich vor dem DNA-Methyltransferase-Gen in mehreren Arten von Wolbachia. Sie fanden einen hochkonservierten Abschnitt, der Sequenzen enthielt, die als TATA-Boxen bekannt sind und typischerweise in den Promotoren von Genen vorkommen und eine wichtige Rolle bei der Regulierung ihrer Expression spielen. Diese Promotoren sind entscheidend für die Gene, die ein- oder ausgeschaltet werden müssen, je nach äusseren Bedingungen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Wirtstiere, in denen Wolbachia lebt, beeinflussen könnten, wie die Bakterien ihre Gene ausdrücken, indem sie die Regulation der DNA-Methyltransferase beeinflussen.

Fazit

Die Studie über Wolbachia gibt faszinierende Einblicke, wie diese Bakterien sich an das Leben innerhalb ihrer Wirte angepasst haben. Sie zeigt, wie die enge Verbindung zu den Wirten ihre Biologie prägen und ihre Genexpression beeinflussen kann. Während noch viele Fragen zu den spezifischen Mechanismen offen sind, wirft diese Forschung Licht auf die komplexen Beziehungen zwischen Wolbachia und ihren Wirten und zeigt, wie solche Interaktionen zu erheblichen Veränderungen in den Lebensprozessen sowohl der Bakterien als auch der Wirtstiere führen können.

Durch weitere Untersuchungen dieser Prozesse hoffen Wissenschaftler, die Rollen von endosymbiotischen Bakterien in Ökosystemen, ihre potenziellen Anwendungen in der Medizin und ihre evolutionären Auswirkungen besser zu verstehen.

Originalquelle

Titel: Evidence that host-mediated epigenetic modifications regulate gene expression in Wolbachia pipientis

Zusammenfassung: Wolbachia pipientis is an obligate intracellular bacterium, associated with several arthropods and filarial nematodes. Wolbachia establishes strict symbiotic relationships with its hosts, with the consequent loss of many genes and regulatory regions. Despite this, experimental studies show that Wolbachia gene expression is coordinated to host needs, but the mechanism is still unknown. The first published RNA-Seq study on Wolbachia evidenced a strong differential expression of a DNA methyltransferase (MTase). In bacteria, this enzyme methylates either adenines or cytosines on specific motifs, contributing to the regulation of gene expression. In this work, we tested the hypothesis that the activity of MTase modulates the expression of Wolbachia genes. We first determined the methylation motif of the Wolbachia MTase by expressing it in Escherichia coli. Surprisingly, the experiment revealed that the Wolbachia MTase methylates both adenine and cytosine, without recognising highly specific motifs. Then, re-analysing data from six RNA-Seq studies, we found that the nucleotide content of Wolbachia genes correlates with their expressions, with a pattern compatible to be a consequence of the DNA methylation. Lastly, we identified MTase as the Wolbachia gene with the most conserved binding site for the Ccka/CtrA signalling transduction system, a mechanism likely involved the host-bacterium communication. Overall, these findings suggest a cascade mechanism in which the host activates the Wolbachia Ccka/CtrA signalling system, thus inducing the expression of the MTase gene. Then, the subsequent DNA methylation will affect the expression of several Wolbachia genes on the basis of their cytosine and adenine content.

Autoren: Francesco Comandatore, S. Papaleo, S. Panelli, I. Bitar, L. Sterzi, R. Nodari

Letzte Aktualisierung: 2024-08-13 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.08.588587

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.04.08.588587.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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