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# Physik# Astrophysik der Galaxien

Die helle dynamische Welt der Binärsterne

Untersuchung von Helligkeitsänderungen in Doppelsternen während enger Begegnungen.

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Binärsterne: Eine helleBinärsterne: Eine helleBegegnungin binären Sternsystemen.Untersuchung von Helligkeitsänderungen
Inhaltsverzeichnis

Binärsterne sind zwei Sterne, die sich um einander drehen. Um Binärsterne richtig zu verstehen, ist es wichtig zu schauen, wie diese Sterne miteinander interagieren und wie sich diese Interaktionen auf das auswirken, was wir von der Erde aus sehen. Ein interessantes Phänomen, das in diesen Systemen auftritt, wird als Periastron-Aufhellung bezeichnet, bei der ein Stern für kurze Zeit deutlich heller wird, wenn er seinem Begleitstern am nächsten kommt. Diese Aufhellung wird oft als Herzschlag-Phänomen bezeichnet.

Periastron-Aufhellung passiert aufgrund eines Prozesses, der als Gezeiten-Scherrenergie-Dissipation bekannt ist. Während enger Begegnungen formt die gravitative Anziehung der beiden Sterne einander, was zu Veränderungen in der Helligkeit, der Oberflächenaktivität und manchmal sogar zu Oszillationen führt. Diese Änderungen sind besonders signifikant für Sterne in exzentrischen Bahnen, wo sich die Entfernung zueinander dramatischer verändert als bei Sternen in kreisförmigen Bahnen.

In einer Studie zu diesem Phänomen haben Wissenschaftler eine Methode namens quasi-hydrodynamisches Lagrangian-Schema verwendet. Sie haben die Bewegung der Sterne und die Kräfte, die auf sie wirken, durch ein dreidimensionales Gitter berechnet, das den inneren Teil des durch Gezeiten beeinflussten Sterns darstellt. Dabei wurden die Gravitationskräfte, die Rotations-Effekte und wie Gasdruck und Viskosität zwischen verschiedenen Teilen des Sterns interagieren, berücksichtigt.

Die Forscher schauten sich Modell-Binärsysteme an, die aus einem grösseren Stern und einem kleineren Begleitstern bestanden. Sie fanden heraus, dass die Energiedissipation durch Gezeiten-Scherr wesentlich ansteigt, wenn die Sterne am nächsten beieinander sind, was mit den Beobachtungen vieler Herzschlagsterne übereinstimmt. Speziell entdeckten sie, dass Sterne, die viel schneller oder viel langsamer rotieren als die durchschnittliche Rotation an diesem nächsten Punkt, die stärksten Aufhellungseffekte zeigen.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Aufhellung mit der Geschwindigkeit der Sterne in Bezug auf ihre Umlaufbahnen verknüpft ist. Für umkreisende Paare mit moderaten Exzentrizitäten synchronisieren sich die Sterne im Laufe der Zeit in ihrer Rotation. Durch die Untersuchung dieser Systeme konnten die Forscher ihre Modelle mit einem spezifischen Beispiel bestätigen, das als MACHO 80.7443.1718 bekannt ist und eine 23%ige Erhöhung der Helligkeit bei der nächsten Annäherung zeigte. Diese konsistenten Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Art und Weise, wie Sterne rotieren und während ihrer engen Begegnungen interagieren, als hilfreiche Möglichkeit dienen kann, mehr über ihre inneren Dynamiken zu erfahren.

Viele Binärsysteme wurden dokumentiert, die Helligkeitsänderungen um den Zeitpunkt ihres nächsten Punktes oder Periastron zeigen. Diese Veränderungen können Helligkeitsausbrüche, erhöhte Oberflächenaktivität auf den Sternen und den Beginn von Oszillationen umfassen. Einige frühe Beobachtungen wiesen auf erhöhte Masseverlust-Raten um das Periastron für verschiedene Systeme hin, was die signifikanten Auswirkungen dieser Interaktionen unterstreicht.

Neuere Teleskope haben detailliertere Beobachtungen ermöglicht, was zur Identifizierung von Herzschlagsternen führte, die niedrige Amplituden-Oszillationen zeigen können, die Harmoniken ihrer Umlauf-Frequenzen sind. Aktuell gibt es über 180 bekannte Herzschlagsterne, die eine Vielzahl von Masse und Typen präsentieren, von A- und F-Typen zu massiven OB-Typen.

Die Interaktion zwischen diesen Sternen verursacht Verformungen in ihren Formen und schafft Gezeitenlappen. Die Form des Sterns verändert sich unterschiedlich auf beiden Seiten, abhängig von verschiedenen Faktoren, einschliesslich der Entfernung, der Grösse der Sterne, ihrer Rotationsgeschwindigkeit und ihrer Materialeigenschaften.

In Systemen mit kreisförmigen Bahnen bleibt die verzerrte Form relativ konstant, was zu Helligkeitsänderungen aufgrund des Winkels führt, unter dem wir die Sterne betrachten. Andererseits ändern sich in exzentrischen Binärsystemen die Gezeitenwülste schnell in Form und Orientierung, wenn die Sterne näher zusammenrücken. Dies führt zu hochfrequenten Helligkeitsvariationen, die mit der Nähe der Sterne korrelieren.

Mathematische Modelle wurden entwickelt, um diese Gezeitenverzerrungen zu analysieren, und sagen Aufhellungen um die Zeit des Periastrons und das Auftreten von gezeitenangeregten Oszillationen voraus. Fortgeschrittenere Studien berücksichtigten die Rotation der Sterne, die unterschiedlichen Effekte der Gezeiten und die Interaktionen zwischen verschiedenen Modi in rotierenden Sternen.

Während theoretische Rahmen nützlich waren, können lineare Modelle manchmal die gezeitenbedingten Interaktionen unterschätzen, insbesondere in engen Systemen. Neuere Berechnungsmethoden ermöglichen präzisere Vorhersagen, indem sie die komplexen Interaktionen, die innerhalb der Sterne auftreten, berücksichtigen. Diese Verbesserungen haben Einblicke gegeben, wie Gezeiten-Scherrenergie kinetische Energie in Wärme umwandeln kann, was wiederum die Helligkeit und das Gesamtverhalten des Sterns beeinflusst.

Verschiedene Sterne zeigen unterschiedliche Reaktionen auf diese gezeitenbedingten Interaktionen, wobei leichtere Sterne typischerweise weniger betroffen sind als schwerere Sterne. Die Forscher fanden heraus, dass die signifikantesten Helligkeitsänderungen auftreten, wenn die Sterne mit Raten rotieren, die nicht weit von der Synchronisierung entfernt sind, insbesondere in subsynchronen und supersynchronen Fällen. Das bedeutet, dass die Muster der Energiedissipation als wertvolle Indikatoren für die innere Struktur und Dynamik der beteiligten Sterne dienen können.

In ihren Berechnungen untersuchten die Forscher die Effekte der Gezeiten-Scherrenergie-Dissipation in verschiedenen Arten von Binärsystemen, wobei sie besonders auf die Helligkeitsänderungen während des Periastrons fokussierten. Sie fanden heraus, dass mit zunehmender Nähe der Sterne das Potenzial für Helligkeitsänderungen signifikant ansteigt, wobei die maximale Helligkeit kurz nach der nächsten Annäherung auftritt. Die Dauer dieses Helligkeitseffekts ist kürzer bei Sternen, die langsamer rotieren als ihre Begleiter, während schneller rotierende Sterne längere Aufhellungseffekte zeigen.

Mit komplexen Modellen haben die Forscher spezifische Werte für die Energiedissipation ermittelt, die über die Umlaufbahnen der Sterne gemittelt wurden. Sie bemerkten, dass die Raten der Energiedissipation davon abhängen, wie unterschiedlich die Sterne in Bezug aufeinander rotieren. Sie beobachteten auch, dass Systeme mit grösseren Exzentrizitäten tendenziell ausgeprägtere Aufhellungen während Periastron-Ereignissen erleben.

Um ihre Ergebnisse weiter zu veranschaulichen, wandten die Forscher ihr Modell auf einen der extremen Herzschlagsterne, MACHO 80.7443.1718, an und zeigten, wie ihre Berechnungen mit Beobachtungsdaten übereinstimmen. Dieser spezielle Stern befindet sich in einer jungen Sternassoziation und zeigt einen ungewöhnlich hohen Helligkeitsanstieg beim Periastron, wahrscheinlich aufgrund seiner schnellen Rotation.

Die Forschung deutet darauf hin, dass das Verständnis der Gezeiten-Scherrenergie-Dissipation wichtige Einblicke in die physikalischen Prozesse bieten kann, die Binärsterne beeinflussen. Die Berechnungen legen nahe, dass ein grosser Teil der während dieser Interaktionen freigesetzten Energie in die sichtbare Helligkeit der Sterne übergeht, was ein klareres Bild ihrer inneren Strukturen und Verhaltensweisen liefert.

Beobachtungen haben gezeigt, dass Sterne auch Material während dieser engen Begegnungen verlieren können, was zu ihren Helligkeitsvariationen beiträgt. Der Prozess der Massenausstoss könnte mit den schnellen Bewegungen und Interaktionen verbunden sein, die auftreten, wenn Sterne sich ihrem nächsten Punkt nähern.

Insgesamt bringt diese Studie Licht in die einzigartigen Dynamiken von Binärsternen, insbesondere von denen in exzentrischen Umlaufbahnen. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie entscheidend die Gezeiten-Scherrenergie-Dissipation für die Formung der beobachtbaren Eigenschaften dieser himmlischen Systeme ist. Das Zusammenspiel von Rotation, Gezeitenkräften und der resultierenden Energiedissipation kann ein komplexes, aber faszinierendes Muster im Verhalten von Binärsternen bilden, das wertvolle Einblicke in ihre Lebenszyklen und evolutionären Pfade bietet.

Fazit

Zusammenfassend zeigt die Studie von Binärsternen in exzentrischen Umlaufbahnen komplizierte Beziehungen und Verhaltensweisen, insbesondere während Periastron-Ereignissen. Die Helligkeitsänderungen und Oszillationen, die in vielen dieser Systeme beobachtet werden, resultieren aus dem komplexen Zusammenspiel von Gravitationskräften, Rotation und Gezeitenwirkungen. Die Erforschung der Gezeiten-Scherrenergie-Dissipation hebt ihre wichtige Rolle beim Verständnis der physikalischen Eigenschaften von Sternen und ihrer Wechselwirkungen hervor und bietet neue Perspektiven für das Studium der stellaren Evolution in Binärsystemen.

Das Verständnis dieser Prozesse vertieft nicht nur unser Wissen über das Verhalten von Binärsternen, sondern verbessert auch unser gesamtes Verständnis der stellar-dynamischen Vorgänge im Universum. Mit der Verfeinerung dieser Modelle und Beobachtungen entstehen neue Möglichkeiten für Entdeckungen über die Natur der Sterne und ihrer Lebensphasen, was unser Verständnis des Kosmos bereichert.

Originalquelle

Titel: Eccentric binaries: Periastron events and tidal heating

Zusammenfassung: Periastron brightening events, also known as the heartbeat phenomenon, are a clear manifestation of interaction effects in binary systems. We explore the role of tidal shear energy dissipation in stars undergoing periastron brightening events by performing a computation from first principles that uses a quasi-hydrodynamic Lagrangian scheme to simultaneously solve the orbital motion and the equations of motion of a 3D grid of volume elements covering the inner, rigidly rotating region of a tidally perturbed star. The equations of motion include the gravitational acceleration of both stars, the centrifugal, Coriolis, gas pressure accelerations, and viscous coupling between volume elements. The method is illustrated for a grid of model binary systems with a 10 M$_\odot$ primary that is perturbed by a 6.97 M$_\odot$ companion in eccentric orbits (e=0 $-$ 0.7). The model is then applied to the heartbeat star MACHO 80.7443.1718. We find an increase by factors 10$^{-6}$ $-$10$^{-3}$ in tidal shear energy dissipation at periastron, consistent with the majority of observed heartbeat stars. The magnitude of the periastron effect correlates with the degree of departure from synchronicity: stars rotating much faster or much slower than the synchronous rate at periastron present the strongest effect. We confirm that for eccentricities $\leq$0.3, pseudo-synchronization occurs for 0.8$< \omega/\Omega_{ave} $1 . The tidal shear energy dissipation model reproduces from first principles the 23% maximum brightness enhancement at periastron of MACHO 80.7443.1718. The extraordinarily large hearbeat amplitude is likely due to a rotation rate that differs considerably from the synchronous rate at periastron.

Autoren: Gloria Koenigsberger, Diana Estrella-Trujillo

Letzte Aktualisierung: 2024-04-12 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2404.08774

Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2404.08774

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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