Der Zusammenhang zwischen Entzündung und Psychose
Forschung schaut sich an, wie Entzündungen psychotische Störungen beeinflussen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
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Inhaltsverzeichnis
Psychose ist ein Begriff, der eine Gruppe von psychischen Erkrankungen beschreibt, die Symptome wie Halluzinationen (Dinge sehen oder hören, die nicht da sind) und Wahnvorstellungen (feste Überzeugungen, die nicht auf der Realität basieren) einschliessen. Leute mit Psychose können sich auch verwirrt fühlen oder Veränderungen in ihren Emotionen erleben. Schizophrenie ist eine bekannte Art von Psychose, die etwa 4 von 1.000 Menschen im Laufe ihres Lebens betrifft. Andere Arten von psychotischen Störungen betreffen etwa 7,5 von 1.000 Menschen. Interessanterweise erleben viele Menschen irgendwann in ihrem Leben milde psychotische Symptome, ohne eine voll ausgeprägte Störung zu haben.
Ursachen der Psychose
Die Ursachen für Psychose sind komplex und können von einer Mischung aus genetischen und Umweltfaktoren beeinflusst werden. Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Infektionen, Entzündungen und Probleme mit dem Immunsystem eine Rolle bei der Entstehung von Psychose und Schizophrenie spielen könnten. Studien haben herausgefunden, dass Personen mit diesen Störungen oft höhere Werte bestimmter Entzündungsmarker im Blut haben. Zum Beispiel sind Proteine wie IL-6, IL-8 und C-reaktives Protein oft erhöht bei Leuten mit Schizophrenie und verwandten Bedingungen.
Symptome und Messung
Bei der Evaluierung von Psychose schauen Forscher sowohl auf positive als auch auf Negative Symptome. Zu den positiven Symptomen gehören Halluzinationen und Wahnvorstellungen, während negative Symptome einen Mangel an Motivation oder emotionalem Ausdruck umfassen könnten. Diese Symptome können das tägliche Leben einer Person erheblich beeinträchtigen.
Um diese Symptome zu untersuchen, nutzen Forscher Interviews und Fragebögen, um das Vorhandensein und die Schwere der Psychose bei Teilnehmern zu bewerten. Zum Beispiel stellen geschulte Interviewer spezifische Fragen, um festzustellen, ob jemand Halluzinationen oder Wahnvorstellungen erlebt hat. Negativen Symptome werden oft durch Selbstberichtsfragebögen gemessen, in denen Personen ihre Erfahrungen mit Apathie oder sozialer Isolation bewerten.
Entzündung und Psychose
Neuere Studien haben begonnen, die Beziehung zwischen Entzündung und Psychose zu untersuchen. Entzündungen sind die Reaktion des Körpers auf Verletzungen oder Infektionen, aber wenn sie chronisch werden, können sie zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen, einschliesslich psychischer Erkrankungen. Es gibt Hinweise darauf, dass erhöhte Entzündungen bei Menschen mit Psychose vorhanden sein könnten und bestimmte Proteine, die mit Entzündungen in Verbindung stehen, mit der Schwere der Symptome assoziiert sein könnten.
Zum Beispiel ist IL-6 ein Entzündungsmarker, der konsequent mit Psychose in Verbindung gebracht wurde. Hohe Werte von IL-6 finden sich nicht nur bei denen mit Schizophrenie, sondern auch bei Personen, die psychotische Symptome erleben. Das deutet darauf hin, dass Entzündungen eine Rolle beim Auftreten und der Entwicklung dieser Bedingungen spielen könnten.
Untersuchung von Entzündungsmarkern
Forscher haben Blutproben von Personen mit psychotischen Störungen analysiert, um verschiedene Entzündungsmarker zu identifizieren. Mit speziellen Techniken können sie die Werte vieler Proteine messen, die als Antwort auf Entzündungen produziert werden. Diese Proteine können wertvolle Einblicke in die Immunantwort des Körpers und deren Zusammenhang mit Psychose geben.
In Studien, die sich auf junge Erwachsene konzentrieren, haben Forscher mehrere Proteine, einschliesslich IL-6 und komplementären Proteinen, gefunden, die bei Personen mit psychotischen Erfahrungen höher waren als bei denen, die diese Erfahrungen nicht gemacht haben. Das deutet darauf hin, dass die Reaktion des Immunsystems bei Personen, die Psychose erleben, variieren kann.
Stichprobenmerkmale
Um den Zusammenhang zwischen Entzündung und Psychose besser zu verstehen, analysieren Forscher oft Daten von grossen Gruppen von Menschen, die als Kohorten bekannt sind. Zum Beispiel wurden in einer Studie in Grossbritannien schwangere Frauen rekrutiert, und ihre Kinder wurden im Laufe des Aufwachsens verfolgt. Dies ermöglichte es den Forschern, die Gesundheit und Erfahrungen dieser Personen in verschiedenen Lebensphasen zu untersuchen, einschliesslich im Alter von 24 Jahren.
In dieser speziellen Kohorte fanden sie heraus, dass Personen mit psychotischen Erfahrungen eher weiblich waren, einen höheren Body-Mass-Index (BMI) hatten und Raucher waren. Ausserdem zeigten diejenigen mit psychotischen Störungen höhere Werte an negativen Symptomen im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung.
Forschungsergebnisse
Bei der Analyse der entzündlichen Proteine entdeckten Forscher, dass Personen mit psychotischen Erfahrungen erhöhte Werte mehrerer Proteine, einschliesslich CDCP1 und IL-6, aufwiesen. Diese Proteine zeigen eine Immunantwort an und könnten an der Entwicklung von Psychose beteiligt sein.
Wenn es um negative Symptome geht, identifizierten die Forscher eine breitere Palette von Proteinen, die ebenfalls hochreguliert waren. Interessanterweise waren viele dieser Proteine auch bei positiven Symptomen häufig, was auf eine Überschneidung in den biologischen Prozessen hindeutet, die mit verschiedenen Arten von Symptomen verbunden sind.
Die Rolle der Entzündung in der Behandlung
Das Verständnis der Beziehung zwischen Entzündung und Psychose könnte neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen. Da bestehende Medikamente oft negative Symptome nicht ausreichend adressieren, untersuchen Forscher das Potenzial von entzündungshemmenden Behandlungen. Ein solcher Ansatz besteht darin, Medikamente zu verwenden, die spezifische entzündliche Signalwege anvisieren, um zu sehen, ob sie die Symptome bei Personen mit Psychose verbessern können.
Aktuelle Studien testen beispielsweise, ob das Blockieren von IL-6-Signalen die Symptome bei Menschen mit psychotischen Störungen reduzieren kann. Wenn dies erfolgreich ist, könnte sich eine neue Behandlungsstrategie für diejenigen ergeben, die nicht gut auf traditionelle antipsychotische Medikamente angesprochen haben.
Auswirkungen auf zukünftige Forschung
Während die Ergebnisse auf eine starke Assoziation zwischen Entzündung und Psychose hinweisen, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass es sich bei diesen Studien um Beobachtungsstudien handelt. Das bedeutet, dass die Forscher nicht definitiv sagen können, dass Entzündung Psychose verursacht oder umgekehrt. Weitere Forschung ist nötig, um die Natur dieser Beziehungen zu klären.
Längsschnittstudien, die Individuen über die Zeit verfolgen, könnten zusätzliche Einblicke darüber geben, wie sich Entzündungsmarker in Bezug auf die Entwicklung von Psychose verändern. Darüber hinaus könnten Studien, die sich auf jüngere Bevölkerungsgruppen konzentrieren, besonders nützlich sein, um frühe Anzeichen zu identifizieren, die zukünftige psychotische Erfahrungen vorhersagen könnten.
Fazit
Psychose ist eine komplexe Bedingung mit einer Vielzahl von Ursachen und Symptomen. Neuere Forschung hebt die Rolle von Entzündungen bei der Entwicklung und Manifestation von psychotischen Störungen hervor. Durch das Studium der Immunantwort und der beteiligten Proteine hoffen die Forscher, neue Ziele für Behandlungen zu finden, die Erleichterung für Personen bieten könnten, die unter Psychose leiden. Das Verständnis dieser Verbindungen könnte der Schlüssel zur Verbesserung der Ergebnisse für Risikogruppen oder derzeit erlebende psychotische Symptome sein. Insgesamt ist mehr Forschung notwendig, um den Zusammenhang zwischen Immunfunktion und Psychose weiter zu klären und bessere Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Titel: Inflammation Proteomic Profiling of Psychosis in Young Adults: findings from the ALSPAC birth cohort
Zusammenfassung: Psychotic disorder is associated with altered levels of various inflammatory markers in blood, but existing studies have typically focused on a few selected biomarkers, have not examined specific symptom domains notably negative symptoms, and are based on individuals with established/chronic illness. Based on data from young people aged 24 years from the Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC), a UK birth cohort, we have examined the associations of 67 plasma immune/inflammatory proteins assayed using the Olink Target 96 Inflammation panel with psychotic disorder, positive (any psychotic experiences and definite psychotic experiences) and negative symptoms, using linear models with empirical Bayes estimation. The analyses included between 2641 and 2854 individuals. After adjustment for age, sex, body mass index and smoking and correction for multiple testing, upregulation of CDCP1 and IL-6 were consistently associated with positive symptoms and psychotic disorder, while psychotic disorder was additionally associated with upregulation of MMP-10. Negative symptoms were associated with upregulation of the highest number of proteins (n=11), including cytokines, chemokines and growth factors which partly overlap with proteins associated with positive symptoms or psychotic disorder (CDCP1, IL-6 and MMP-10). Our findings highlight associations of inflammatory proteins involved in immune regulation, immune cell activation/migration, blood-brain barrier disruption, and extracellular matrix abnormalities with psychosis or psychotic symptoms in young people, consistent with a role of inflammation and immune dysfunction in the pathogenesis of psychotic disorders.
Autoren: Ruby S M Tsang, N. J. Timpson, G. M. Khandaker
Letzte Aktualisierung: 2024-05-01 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.04.29.24306568
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.04.29.24306568.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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