Untersuchung der Rolle von RO6870810 in der Krebsbehandlung
Neue Einblicke in RO6870810 und seine Auswirkungen auf die Krebsbehandlungen.
― 6 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
Epigenetik ist eine Möglichkeit, wie unser Körper steuert, wann Gene ein- oder ausgeschaltet werden. Veränderungen in diesen Kontrollen stehen oft im Zusammenhang mit Krebs. Ein Prozess, der hilft, die Genaktivität zu kontrollieren, ist die Hinzufügung von chemischen Gruppen zu Proteinen, die Histone heissen. Dieser Prozess kann verändern, wie Gene ausgedrückt werden, wenn der Körper auf verschiedene Signale reagieren muss. Eine Gruppe von Proteinen, die als BET-Proteine bekannt ist, darunter BRD2, BRD3, BRD4 und ein spezielles namens BRDT, spielt dabei eine wichtige Rolle. Diese Proteine können Histone mit bestimmten chemischen Markierungen erkennen und sich daran heften.
In letzter Zeit schauen Wissenschaftler sich die Möglichkeit an, BET-Proteine zu blockieren, um Krebs zu behandeln. Ein solches Medikament, bekannt als RO6870810, wird untersucht, um zu sehen, wie es das Wachstum von Krebs beeinflusst. RO6870810 verbindet sich mit BET-Proteinen, um zu verhindern, dass sie ihre Arbeit in der Genregulation machen, was verändern könnte, wie Krebszellen wachsen und sich verhalten.
Rolle von BRD4 im Krebs
BRD4 ist ein wichtiges Ziel für RO6870810. Es hilft, viele Gene zu kontrollieren, die mit Krebs in Verbindung stehen. Einige dieser Gene, wie MYC und BCL2, finden sich häufig in höheren Mengen in Tumoren. BRD4 ist bekannt dafür, sich an das zu heften, was wir Super-Enhancer nennen, das sind grosse Bereiche in unserer DNA, die helfen, Gene zu kontrollieren, die sehr aktiv sein müssen.
Obwohl die Wirksamkeit von BET-Hemmern wie RO6870810 nicht nur mit diesen Super-Enhancern verbunden ist, gibt es Hinweise darauf, dass Gene, die in der Nähe dieser Bereiche liegen, betroffen sein könnten, wenn BRD4 blockiert wird.
Bei blutbezogenen Krebserkrankungen, wie denen mit hohen MYC- und BCL2-Werten, hat das Blockieren von BET-Proteinen eine gewisse Wirksamkeit gezeigt. Die Forscher hoffen auch, dass Medikamente wie RO6870810 helfen könnten, solide Tumoren zu behandeln, wie etwa dreifach-negativen Brustkrebs und fortgeschrittenen Eierstockkrebs, die zurzeit nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten haben. Studien haben gezeigt, dass BRD4 oft in höheren Mengen in diesen Krebsarten vorkommt.
Klinische Studien zu RO6870810
In klinischen Settings wurde RO6870810 Patienten mit schwierigen Krebsarten verabreicht, um seine Sicherheit und Wirksamkeit zu bewerten. Eine Studie untersuchte die Verwendung von RO6870810 zusammen mit anderen Behandlungen wie Venetoclax und Rituximab für eine spezielle Art von Blutkrebs. In dieser Studie, an der 39 Patienten beteiligt waren, stellte sich heraus, dass die Kombination verträglich war, mit einigen handhabbaren Nebenwirkungen. Die Forscher beobachteten vielversprechende Anzeichen dafür, wie effektiv diese Kombination sein könnte.
Eine andere Studie betrachtete RO6870810 allein für Patienten mit fortgeschrittener multiples Myelom. Obwohl das Medikament einige Wirkungen zeigte, waren signifikante, dauerhafte Verbesserungen bei Patienten selten. Das stimmt mit einer anderen Studie überein, in der RO6870810 Patienten mit verschiedenen Tumorarten verabreicht wurde, und wiederum hatten nicht viele eine nachhaltige Reaktion auf die Behandlung.
In einer Studie mit Patienten mit akuter myeloischer Leukämie führte das Medikament zu Veränderungen in bestimmten Blutmarkern, was darauf hindeutet, dass es irgendwie wirkt. Insgesamt zeigte es jedoch nicht genug Versprechen, um als Einzelbehandlung fortgesetzt zu werden.
Kombination von RO6870810 mit Immuntherapien
Die Forscher haben auch darüber nachgedacht, wie RO6870810 zusammen mit anderen Krebsbehandlungen wirken könnte, die darauf abzielen, das Immunsystem im Kampf gegen Krebs zu unterstützen. Besonders die Kombination mit Medikamenten, die den PD-1/PD-L1-Weg blockieren – ein Weg für Krebszellen, sich der Immunantwort zu entziehen – könnte die Wirksamkeit verbessern.
Einige frühe Studien mit Tiermodellen deuteten darauf hin, dass die Kombination von BET-Hemmern mit PD-1 oder PD-L1-Blockern bessere Ergebnisse als jede Behandlung für sich allein zeigte. Menschliche Studien zu dieser Kombination sind jedoch noch begrenzt.
In einer aktuellen Studie erhielten Patienten mit dreifach-negativem Brustkrebs und Eierstockkrebs RO6870810 entweder allein oder zusammen mit Atezolizumab, einem PD-L1-Blocker. Diese Studie hatte zum Ziel zu analysieren, wie gut diese Kombination die Immunantwort gegen Tumore stimulieren könnte. Die Forscher sammelten Proben von Patienten, um zu sehen, wie die Behandlungen die Tumorbiologie und das Immunsystem beeinflussten.
Studiendesign
In dieser Phase-1b-Studie meldeten sich Patienten ab 18 Jahren mit dreifach-negativem Brustkrebs und fortgeschrittenem Eierstockkrebs an. Zwei Behandlungsansätze wurden getestet: einer, in dem RO6870810 und Atezolizumab sofort zusammen gegeben wurden, und ein anderer, in dem die Patienten zuerst RO6870810 allein erhielten, bevor sie beide Behandlungen zusammen bekamen.
Die Forscher richteten ein System ein, um die Dosis schrittweise zu erhöhen, um die besten und sichersten Werte für die Patienten zu finden. Sie begannen mit einer niedrigeren Dosis und erhöhten diese, je nachdem, wie gut die Patienten die Behandlung vertrugen. Während der Studie überwachten die Forscher die Patienten genau auf Nebenwirkungen und wie gut die Behandlungen wirkten.
Demografie der Patienten und Ergebnisse
Insgesamt nahmen 36 Patienten an der Studie teil, wobei die Mehrheit entweder an fortgeschrittenem Eierstockkrebs oder dreifach-negativem Brustkrebs litt. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 53 Jahre, und sie hatten unterschiedliche Gesundheitszustände, als sie in die Studie kamen.
Alle Patienten absolvierten mindestens eine Behandlungsrunde. Allerdings hörten die meisten Patienten irgendwann auf, hauptsächlich aufgrund einer Verschlechterung des Krebses oder Nebenwirkungen der Medikamente. Alle Patienten erlebten einige Nebenwirkungen, wobei eine beträchtliche Anzahl unter schweren Reaktionen auf die Behandlung litt.
Unter den Patienten zeigten zwei einige Verbesserungen in ihrem Krebs, aber insgesamt waren die Ergebnisse nicht stark genug, um zu suggerieren, dass die Kombinationsbehandlung für die meisten effektiv war. Die Forscher stellten fest, dass viele Patienten erhebliche Nebenwirkungen von der Kombinationstherapie erlebten, zu denen auch schwere immunbedingte unerwünschte Ereignisse gehörten.
Veränderungen in der Immunantwort
Während der Studie überwachten die Forscher Veränderungen bei Immunzellen und anderen Faktoren im Blut. Sie stellten fest, dass nach Beginn der Behandlung bestimmte Immunzellen abnahmen, später jedoch wieder zunahmen, was darauf hindeutet, dass das Immunsystem auf die Therapie reagieren könnte.
Bluttests zeigten auch höhere Werte von Markern für Immunaktivierung während der Kombinationstherapie, was darauf hindeutet, dass die Hinzufügung von Atezolizumab die Immunantwort aktivierte. Insgesamt waren die Immunantworten jedoch nicht so stark, wenn RO6870810 allein verwendet wurde.
Fazit
Die Kombination von RO6870810 mit Atezolizumab zeigte einige Immunaktivierung, führte jedoch auch zu bemerkenswerten Nebenwirkungen und begrenzter Wirksamkeit bei der Behandlung von fortgeschrittenen Brust- und Eierstockkrebs. Obwohl erwartet wurde, dass diese Behandlungen synergetisch wirken, um die antitumoralen Effekte zu verstärken, unterstützten die Ergebnisse diese Hypothese nicht.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die Komplexität und Herausforderungen bei der Kombination verschiedener Krebsbehandlungen. Die signifikanten Nebenwirkungen und nur geringfügigen Verbesserungen der Patientenergebnisse deuten darauf hin, dass weitere Forschung notwendig ist, um diese Kombinationsstrategien zu verfeinern. Das Ziel bleibt, besser zu verstehen, wie man das Immunsystem effektiv nutzen kann, um Krebs zu bekämpfen, während man unerwünschte Wirkungen für Patienten mit diesen Krankheiten minimiert.
Titel: Immune Modulation in Solid Tumors: A Phase 1b Study of RO6870810 (BET Inhibitor) and Atezolizumab (PD-L1 Inhibitor)
Zusammenfassung: PurposeBromodomain and extra-terminal domain (BET) inhibitors (BETi) have demonstrated epigenetic modulation capabilities, specifically in transcriptional repression of oncogenic pathways. Preclinical assays suggest that BETi potentially attenuates the PD1/PD-L1 immune checkpoint axis, supporting its combination with immunomodulatory agents. Patients and MethodsA Phase 1b clinical trial was conducted to elucidate the pharmacokinetic and pharmacodynamic profiles of the BET inhibitor RO6870810, as monotherapy and in combination with the PD-L1 antagonist atezolizumab, in patients with advanced ovarian carcinomas and triple-negative breast cancer (TNBC). Endpoints included maximum tolerated dosages, adverse event profiling, pharmacokinetic evaluations, and antitumor activity. Pharmacodynamic and immunomodulatory effects were assessed in tumor tissue (by immunohistochemistry and RNA-seq) and in peripheral blood (by flow cytometry and cytokine analysis). ResultsThe study was terminated prematurely due to a pronounced incidence of immune-related adverse effects in patients receiving combination of RO6870810 and atezolizumab. Anti-tumor activity was limited to 2 patients (5.6%) showing partial response. Although target engagement was confirmed by established BETi pharmacodynamic markers in both blood and tumor samples, BETi failed to markedly decrease tumor PD-L1 expression and had a suppressive effect on anti-tumor immunity. Immune effector activation in tumor tissue was solely observed with the atezolizumab combination, aligning with this checkpoint inhibitors recognized biological effects. ConclusionsThe combination of BET inhibitor RO6870810 with the checkpoint inhibitor atezolizumab presents an unfavorable risk-benefit profile for ovarian cancer and TNBC (triple-negative breast cancer) patients due to the increased risk of augmented or exaggerated immune reactions, without evidence for synergistic anti-tumor effects. Trial registrationClinicalTrials.gov ID NCT03292172
Autoren: Daniel Marbach, J. Brouwer-Visser, L. Brennan, S. Wilson, I. I. Davydov, N. Staedler, J. Duarte, I. Martinez Quetglas, E. Nüesch, M. Canamero, E. Chesne, G. Au-Yeung, E. Hamilton, S. Lheureux, D. L. Richardson, I. Spanggaard, B. Gomes, I. Franjkovic, M. DeMario, M. Kornacker, K. Lechner
Letzte Aktualisierung: 2024-07-29 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.07.28.24309665
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.07.28.24309665.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
Vielen Dank an medrxiv für die Nutzung seiner Open-Access-Interoperabilität.