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# Biologie # Mikrobiologie

Bakterielle Superhelden: Die Rolle der Ornithinlipide

Bakterien passen sich durch Ornithinlipide an, um in schwierigen Umgebungen zu überleben.

Miguel Ángel Vences-Guzmán, Roberto Jhonatan Olea-Ozuna, Raquel Martínez-Méndez, Wendy Itzel Escobedo-Hinojosa, Marlene Castro-Santillán, Ziqiang Guan, David Zamorano-Sánchez, Christian Sohlenkamp

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Überlebensstrategien von Überlebensstrategien von *V. cholerae* Stress und Antibiotika zu widerstehen. Wie Bakterien Ornithinlipide nutzen, um
Inhaltsverzeichnis

Mikroorganismen, wie kleine Superhelden der mikroskopischen Welt, müssen oft mit Veränderungen in ihrer Umgebung klarkommen. Diese Veränderungen können Dinge wie Temperaturunterschiede, pH-Werte und Verfügbarkeit von Nahrung umfassen. Um in diesen ständig wechselnden Bedingungen zu überleben, müssen Bakterien, eine Art von Mikroorganismen, ihre Zellmembranen anpassen – die äussere Schicht, die sie schützt und ihnen hilft, mit ihrer Umgebung zu interagieren. Genauso wie wir vielleicht eine andere Jacke tragen, wenn es kalt wird, oder im Sommer auf Flip-Flops umsteigen, ändern Bakterien, woraus ihre Membranen bestehen.

Bakterielle Membranen und Lipide

Bakterielle Membranen bestehen hauptsächlich aus Lipiden, das sind fettige Substanzen, die die schützende Schicht der Zelle bilden. Die häufigste Art von Lipid in diesen Membranen sind Phospholipide, die eine bestimmte Struktur mit einem Diacylglycerol-Rückgrat haben. Aber nicht nur Phospholipide sind in bakteriellen Membranen zu finden; verschiedene andere Lipidarten können auch mitmischen. Manche Bakterien haben ihre eigenen einzigartigen Lipide, die nur erscheinen, wenn sie gestresst sind oder unter bestimmten Bedingungen stehen.

Ein solches spezielles Lipid heisst Ornithinlipid (OL). Die sind besonders, weil sie keinen Phosphor enthalten, was sie von anderen Lipiden unterscheidet, die normalerweise schon. Während sie nur in Bakterien und nicht in anderen Mikroorganismen wie Archaeen oder Eukaryoten vorkommen, können OLs ziemlich vielseitig sein. Zum Beispiel produzieren bestimmte Bakterien nur OLs, wenn sie in der Klemme stecken, wie wenn sie wenig Phosphor haben. Beispiele sind Bakterienstämme wie S. meliloti und Pseudomonas. Andere, wie viele Burkholderia-Arten, stellen OLs ständig her, egal wie gestresst sie sind.

Ornithinlipide: Die Stressbewältiger

Ornithinlipide sind nicht nur Deko auf den bakteriellen Membranen; sie spielen eine wichtige Rolle dabei, Bakterien zu helfen, mit harten Situationen umzugehen. Diese Lipide wurden mit einer besseren Fähigkeit von Bakterien in Verbindung gebracht, hohe Temperaturen und niedrige Säure zu bewältigen. Ausserdem scheinen OLs Bakterien während ihrer Interaktionen mit komplexeren Organismen, inklusive Menschen, zu unterstützen. In jüngsten Studien haben Wissenschaftler sogar herausgefunden, dass OLs Immunreaktionen aktivieren können, was sich ziemlich heroisch anhört!

Die Struktur eines OL ist ziemlich cool. Es besteht aus einer Fettsäure, die mit einem bestimmten Teil einer Aminosäure namens Ornithin verbunden ist. Diese Verbindung macht OLs einzigartig unter den Lipiden in bakteriellen Membranen, und sie können von bestimmten Enzymen, hauptsächlich OlsB und OlsA, hergestellt werden.

Die Bakterien hinter der Studie: V. Cholerae

Eines der Bakterien, die in dieser Studie unter dem Mikroskop betrachtet wurden, ist V. cholerae, bekannt dafür, Cholera zu verursachen, eine ernste Darmerkrankung. Dieses spezielle Bakterium gedeiht im Brackwasser und kann sogar in Meeresfrüchten wie Austern und Krabben vorkommen. Obwohl V. cholerae intensiv studiert wurde, wurde die Fähigkeit, OLs zu produzieren, erst kürzlich entdeckt. Forscher fanden heraus, dass ein bestimmter Stamm von V. cholerae OLs produziert, wenn er wenig Phosphor hat und dafür ein Enzym namens VC0489 benötigt.

In einigen cleveren Laborexperimenten haben Wissenschaftler einen anderen Stamm von V. cholerae genauer untersucht und entdeckt, dass er auch zwei Enzyme hat, die in der Lage sind, OLs zu produzieren. Eines davon, VC0489, hilft bei der OL-Produktion, wenn Phosphor knapp ist. Das zweite Enzym, VCA0646, kommt bei niedrigen bis mittleren Salzkonzentrationen ins Spiel. Auch wenn einige Bakterien vielleicht ständig OLs produzieren, kann V. cholerae seine Lipidproduktion je nach Umgebung anpassen, was seine Anpassungsfähigkeit zeigt.

Wachstum von V. cholerae unter verschiedenen Bedingungen

Als Wissenschaftler V. cholerae in speziell vorbereiteten Wachstumsmedien mit unterschiedlichen Phosphormengen aufzogen, stellten sie fest, dass Stämme ohne das VC0489-Enzym Schwierigkeiten hatten, bei niedrigem Phosphor zu wachsen. Das deutet darauf hin, dass die Anwesenheit von OLs ihnen hilft, in schwierigen Bedingungen zu gedeihen. Das zweite Enzym, VCA0646, wurde wichtig, als die Salzwerte niedrig bis mittel waren. Obwohl OLs nicht unbedingt für das grundlegende Wachstum notwendig sind, spielen sie eine Rolle dabei, den Bakterien zu helfen, in ihrer Umgebung zu überleben und zu gedeihen.

Die Rolle der Ornithinlipide bei der Resistenz

Ein besonders interessanter Teil dieser Studie war, wie die Anwesenheit von OLs die Fähigkeit des Bakteriums beeinflusste, bestimmten Antibiotika, insbesondere Polymyxin B, zu widerstehen. Man kann sich Polymyxin B wie diesen einen schwierigen Keks vorstellen, der versucht, unsere Bakterienfreunde zu besiegen. Wenn V. cholerae in niedrigerer Salinität gezüchtet wurde, zeigten Stämme, die OLs produzierten, eine bessere Resistenz gegen dieses Antibiotikum. Es schien, als würden OLs eine Art Schild darstellen, das den Bakterien hilft, dem tödlichen Griff des Antibiotikums zu widerstehen.

Allerdings sank unter hohen Salzbedingungen die OL-Produktion, und die Bakterien wurden anfälliger für die Wirkungen von Polymyxin B. Also, wenn man sich das wie einen Superhelden vorstellt, der seine Kräfte verliert, wenn er mit hoher Salinität konfrontiert wird, macht das irgendwie Sinn!

Biofilm-Bildung und Virulenz

Die Forscher schauten sich auch an, ob OLs eine Rolle bei anderen bakteriellen Eigenschaften spielen, wie der Bildung von Biofilmen und ihrer Fähigkeit, Krankheiten bei Wirten wie C. elegans (ein kleiner Rundwurm) und Galleria mellonella (eine Wachsmottenlarve) zu verursachen. Überraschenderweise fanden sie heraus, dass OLs die Biofilm-Bildung oder Motilität nicht wirklich beeinflussten. Es scheint, dass V. cholerae auch ohne OLs ein ganz schöner Unruhestifter sein kann!

Die Studie ergab, dass V. cholerae für die Würmer in beiden Stämmen mit und ohne OLs gleich tödlich war. Das deutet darauf hin, dass OLs zwar helfen könnten, bestimmte Umweltstressoren zu widerstehen, aber nicht direkt die Virulenz der Bakterien in den verwendeten Modellen verbessern.

Das grosse Ganze

Die Ergebnisse dieser Studie erweitern unser Verständnis darüber, wie Bakterien sich an ihre Umgebung anpassen, indem sie Dinge wie Ornithinlipide nutzen, um ihre Membranen flexibler und widerstandsfähiger gegen Stress zu machen. Mit etwa der Hälfte der Bakterienarten, die möglicherweise OLs produzieren können, könnte das eine weitverbreitete Überlebensstrategie in der Mikrowelt darstellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, während V. cholerae ein ernst zu nehmender Krankheitserreger ist, seine Fähigkeit zur Anpassung durch Veränderungen in seinen Membranlipiden wirklich faszinierend ist. Es scheint, als würden OLs diesem Bakterium helfen, ein Überlebensspiel zu spielen, Antibiotika auszuweichen und verschiedenen Umweltbedingungen zu trotzen.

Fazit: Chillig bleiben

In der verrückten, mikroskopischen Welt der Bakterien ist V. cholerae ein Paradebeispiel dafür, wie kleine Kreaturen sich anpassen und gegen die Widrigkeiten überleben können. Mit Hilfe von Ornithinlipiden können sie stressige Bedingungen wie niedrigen Phosphor und variable Salzwerte bewältigen, während sie gleichzeitig eine gewisse Resistenz gegen Antibiotika aufrechterhalten. Wer hätte gedacht, dass diese winzigen Bakterien, die in Brackwasser und Meeresfrüchten leben, so einfallsreiche kleine Überlebenskünstler sein könnten?

Also, das nächste Mal, wenn du darüber nachdenkst, dass Bakterien mehr sind als nur lästige Keime, denk an V. cholerae und seine Ornithinlipide und zeig uns, dass sogar die kleinsten Wesen grosse Ideen für das Überleben haben können.

Originalquelle

Titel: Vibrio cholerae O1 El Tor A1552 encodes two functional ornithine lipid synthases and induces ornithine lipid formation under low phosphate and under low salinity growth conditions.

Zusammenfassung: Ornithine lipids (OLs) are phosphorus-free membrane lipids that can be formed by a wide range of bacteria. The presence of OLs is frequently related to the resistance to abiotic stress conditions, and its synthesis is often induced as part of various stress responses. Two different pathways for synthesizing OLs are currently known: the OlsBA pathway first described in Sinorhizobium meliloti, and the OlsF pathway first described in Serratia proteamaculans. We identified in the genome of Vibrio cholerae O1 El Tor A1552 two genes encoding OlsF homologs, VC0489 is located on chromosome 1, whereas VCA0646 is located on chromosome 2. Both synthases, when expressed in Escherichia coli, caused the synthesis of OLs. Single mutants deficient in each of the OL synthases, double mutants deficient in both OL synthases, and mutants deficient in the transcriptional regulator PhoB were constructed and characterized. We corroborated that VC0489 is solely responsible for the synthesis of OLs under phosphate-limitation. The deletion of VC0489 reduced the growth velocity compared to the wildtype under phosphate-limiting conditions but not under phosphate-replete conditions. The expression of VCA0646 is favored under low salt growth conditions, and its deletion abrogates OL synthesis at low salinities. The absence of VCA0646 and, therefore, the lack of OLs under low salt conditions makes the respective mutant more susceptible to polymyxin than OL-forming strains. None of the mutants was affected in biofilm formation, swimming, or virulence assays using Caenorhabditis elegans or Galleria mellonella. Here, we describe two functional OL synthases present in a single bacterium for the first time, and we show evidence that OLs have an important function during the V. cholerae lifecycle.

Autoren: Miguel Ángel Vences-Guzmán, Roberto Jhonatan Olea-Ozuna, Raquel Martínez-Méndez, Wendy Itzel Escobedo-Hinojosa, Marlene Castro-Santillán, Ziqiang Guan, David Zamorano-Sánchez, Christian Sohlenkamp

Letzte Aktualisierung: 2024-12-11 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.11.627999

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.11.627999.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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