Rituximab vs. Cladribine: Neue Erkenntnisse zur MS-Behandlung
Eine Studie zeigt, dass Rituximab besser ist als Cladribin bei der Behandlung von RRMS.
Brit Ellen Rød, Einar A. Høgestøl, Øivind Torkildsen, Kjetil Bjørnevik, Jon Michael Gran, Mathias H. Øverås, Marton König, Elisabeth G. Celius, Kjell-Morten Myhr, Stig Wergeland, Gro O. Nygaard
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Inhaltsverzeichnis
Multiple Sklerose (MS) ist ne Krankheit, die das Gehirn und das Rückenmark betrifft und verschiedene Symptome wie Müdigkeit, Schwierigkeiten beim Gehen und sogar Gedächtnisprobleme verursacht. Eine Art von MS heisst schubförmig remittierende Multiple Sklerose (RRMS), was bedeutet, dass die Patienten Episoden von Symptomen haben, gefolgt von Erholungsphasen. Patienten mit RRMS suchen oft nach Behandlungen, die helfen können, diese Episoden zu reduzieren und ihre Gesundheit insgesamt zu verbessern.
In den letzten Jahren gab es mehrere Therapien, die vielversprechend schienen, um den Zustand von Menschen mit RRMS zu verbessern. Zwei solcher Therapien sind Rituximab und Cladribin. Rituximab ist eine off-label Behandlung, was bedeutet, dass es dafür nicht speziell genehmigt ist, aber von Ärzten weit verbreitet genutzt wird. Cladribin hingegen ist ein Purinanaloga, das offiziell für die RRMS-Behandlung eingesetzt wird. Trotz ihrer Beliebtheit gab es nicht viele direkte Vergleiche zwischen diesen Behandlungen, um herauszufinden, welche wirklich besser wirkt.
Studienübersicht
In Norwegen haben Ärzte in verschiedenen Krankenhäusern unterschiedliche Behandlungen für Patienten mit RRMS bevorzugt. Das führte zu einer Situation, in der Forscher zwei Gruppen von Patienten vergleichen konnten: Eine erhielt Rituximab, die andere Cladribin. Die Forscher nutzten diese Situation, um mehr darüber zu erfahren, wie effektiv diese beiden Therapien in der realen Welt sind.
Die Forscher wollten herausfinden, wie sich diese Behandlungen hinsichtlich der MRI-Krankheitsaktivität, Rückfälle und der allgemeinen Sicherheit schlagen. Sie untersuchten Daten von Patienten über einen Follow-up-Zeitraum von etwa 4,5 Jahren, was in der medizinischen Forschung schon ne lange Zeit ist.
Was sie gemacht haben
Die Forscher begannen damit, eine grosse Gruppe von Patienten aus einem nationalen MS-Register zusammenzustellen. Sie schlossen Personen ein, die mindestens 18 Jahre alt waren, mit RRMS diagnostiziert wurden und zwischen dem 15. Mai 2018 und dem 15. Oktober 2019 entweder Rituximab oder Cladribin erhalten hatten. Patienten mit fortschreitender MS oder solchen, die zuvor mit einem der Medikamente behandelt worden waren, wurden ausgeschlossen.
Die Studie konzentrierte sich auf zwei Hauptbehandlungen: Rituximab, das hauptsächlich im Haukeland Universitätskrankenhaus (HUH) in Bergen verwendet wurde, und Cladribin, das hauptsächlich im Oslo Universitätskrankenhaus (OUH) eingesetzt wurde. Jedes Krankenhaus hatte eigene Behandlungsansätze, die vom Standort des Patienten abhingen. Das schuf eine natürliche Trennung, die die Forscher untersuchen konnten.
Ergebnisse analysieren
Sobald die Probanden gesammelt waren, untersuchten die Forscher ihre medizinischen Unterlagen und führten verschiedene Analysen durch. Sie waren an mehreren Ergebnissen interessiert, hauptsächlich an neuer MRI-Krankheitsaktivität, Rückfällen und möglichen Nebenwirkungen. Um das richtig zu machen, verwendeten sie eine Methode, die hilft, Bias zu reduzieren und die Genauigkeit der Ergebnisse zu verbessern.
Das Hauptziel war es, die Zeit bis zum Auftreten neuer Anzeichen von Krankheitsaktivität bei einem MRI-Scan zu bestimmen. Das gibt ein klares Bild davon, wie gut jede Behandlung wirkt. Sie schauten sich auch die Rückfallraten, Veränderungen in den Behinderungswerten und sogar einige Bluttests an, um spezifische Proteine zu überprüfen, die auf eine Krankheitsprogression hinweisen könnten.
Erste Ergebnisse
Nach der Auswertung der Daten fanden die Forscher heraus, dass Patienten, die Rituximab einnahmen, weniger wahrscheinlich neue MRI-Krankheitsaktivität zeigten als die, die Cladribin bekamen. Tatsächlich hatten Patienten, die Rituximab erhielten, ein Risiko von etwa 18% für neue MRI-Aktivität nach 4 Jahren, während es bei denen mit Cladribin 57% waren. Das ist ein grosser Unterschied!
Zusätzlich schnitt die Rituximab-Gruppe auch bei Rückfällen besser ab, nur 5,7% hatten Rückfälle im Vergleich zu 17% in der Cladribin-Gruppe. Und wenn du dachtest, die Nebenwirkungen würden sich so verhalten wie alte Freunde, dann denk nochmal nach! Patienten, die Rituximab erhielten, brachen ihre Behandlung seltener wegen Nebenwirkungen ab als die, die Cladribin bekamen.
Behinderungswerte und zusätzliche Ergebnisse
Was die erweiterte Behinderungsstatusskala (EDSS) angeht, zeigten Patienten, die Rituximab nahmen, über die Zeit keine signifikanten Veränderungen in ihren Werten. Die, die Cladribin nahmen, hatten jedoch eine leichte Verschlechterung. Das deutet darauf hin, dass während Rituximab stabil blieb, Cladribin nicht so gut abschnitt.
Die Forscher überprüften auch bestimmte Proteine im Blut der Patienten, die auf Gehirnschäden oder Entzündungen hinweisen können. Sie fanden nicht viel Unterschied bei einem der Proteine (NfL), aber ein anderes Protein (GFAP) war bei den Rituximab-Patienten niedriger. Das könnte darauf hindeuten, dass Rituximab weniger Einfluss auf Gehirnschäden im Laufe der Zeit hat.
Nebenwirkungen und Hospitalisierungen
Jetzt zu den Nebenwirkungen: Die Forscher schauten sich die Hospitalisierungsraten wegen potenzieller Nebenwirkungen an. Beide Gruppen hatten ähnliche Raten, was Krankenhausaufenthalte wegen damit verbundener Probleme anging. Interessanterweise war COVID-19 ein häufiger Grund für Hospitalisierungen bei denen, die Rituximab nahmen, wahrscheinlich aufgrund der Auswirkungen der Pandemie auf alle, einschliesslich der Behandelten.
Unterschiedliche Reaktionen: Ein genauerer Blick
Im Laufe der Studie machten die Forscher Subanalysen, um tiefer zu graben. Trotz der Unterschiede in der Behandlung fanden sie heraus, dass Männer und Frauen ähnlich auf ihre jeweiligen Therapien reagierten. Sie schauten sich sogar Leute an, die neu in der Behandlung waren, im Gegensatz zu denen, die vorherige Therapien hatten, und die Ergebnisse blieben in diesen Gruppen konsistent.
Ausserdem führten sie eine Art "Re-Baseline"-Analyse durch, die sich frische MRIs ansah, die kurz nach Behandlungsbeginn gemacht wurden. Dieser Ansatz bestätigte die Ergebnisse, dass Rituximab ein geringeres Risiko für neue MRI-Krankheitsaktivität hatte als Cladribin.
Stärken der Studie
Einer der besten Teile dieser Forschung war die Nutzung von Daten aus einem nationalen Register. Das erleichterte das Sammeln einer vielfältigen Patientengruppe und ermöglichte einen realistischen Blick auf die Wirksamkeit der Behandlung. Ausserdem bedeutet das konsistente Gesundheitssystem in Norwegen, dass verschiedene Krankenhäuser ähnliche Richtlinien befolgen, was Verwirrung verringert.
Die Forscher verwendeten einen cleveren Ansatz, um die Studie zu strukturieren, was die Ergebnisse zuverlässiger macht. Anstatt einfach dem neuesten Trend zu folgen oder mit dem Strom zu schwimmen, bauten sie ihre Forschung sorgfältig auf, um Bias zu reduzieren und ein klareres Bild davon zu erhalten, was geschieht.
Einschränkungen und Überlegungen
Aber wie bei jeder guten Geschichte gibt es auch einige Nachteile, die man erwähnen sollte. Der Mangel an Randomisierung bedeutet, dass die Forscher nicht jede Variable kontrollieren konnten, was die Ergebnisse beeinflussen könnte. Dinge wie Lebensstil und andere Gesundheitsprobleme könnten eine Rolle spielen.
Ausserdem hatten sie begrenzte Daten über die Behinderungsprogression, da nicht alle Patienten vollständige medizinische Unterlagen hatten. Sie verliessen sich auf einen Schnappschuss der EDSS-Werte zu bestimmten Zeitpunkten, was knifflig sein kann, da sich Zustände im Laufe der Zeit ändern können.
Fazit
Insgesamt deuten die Ergebnisse dieser Studie darauf hin, dass Rituximab effektiver ist als Cladribin bei der Behandlung von RRMS. Die niedrigeren Raten neuer MRI-Krankheitsaktivität, weniger Rückfälle und stabilere Behinderungswerte zeichnen ein positives Bild für die, die Rituximab verwenden.
Die laufende Diskussion über Behandlungsoptionen für MS geht weiter, und Studien wie diese helfen dabei, herauszufinden, was für Patienten am besten funktioniert. Es ist immer wertvoll, mehr Informationen zu haben, damit Ärzte und Patienten informierte Entscheidungen über ihre Gesundheitsversorgung treffen können. Schliesslich will niemand ein Ratespiel spielen, wenn es um die eigene Gesundheit geht!
Die Studie bietet nicht nur Einblicke, welche Therapie die bessere von beiden sein könnte, sondern hebt auch die Bedeutung von realen Daten in der medizinischen Forschung hervor. Schliesslich sind Tests in kontrollierten Umgebungen zwar super, aber zu wissen, wie eine Behandlung bei echten Patienten funktioniert, ist wo die richtige Magie passiert. Und wer weiss? Mit mehr Studien wie dieser könnten wir am Ende einen Schatz an nützlichen Informationen haben, der Hoffnung für die bringt, die mit MS leben.
Also, wenn du dich in einem Gespräch über MS-Therapien befindest, kannst du selbstbewusst Rituximab und Cladribin zur Sprache bringen. Und falls jemand fragt, ob man zu viel Informationen haben kann, sag einfach nein – besonders wenn’s um deine Gesundheit geht!
Originalquelle
Titel: Comparative Effectiveness of Rituximab and Cladribine in Relapsing-Remitting Multiple Sclerosis: A Target Trial Emulation
Zusammenfassung: BackgroundHead-to-head comparisons of high-efficacy therapies for relapsing-remitting multiple sclerosis (RRMS) are lacking. We emulated a target trial to compare the long-term effectiveness of rituximab and cladribine. MethodsWe estimated the effect of initiating treatment with rituximab or cladribine by emulating a target trial using data from the Norwegian MS Registry and Biobank at two university hospitals with different treatment strategies. Cumulative incidence and risk differences after 4 years were estimated using a weighted Kaplan-Meier estimator, adjusted for baseline covariates. The primary outcome was MRI disease activity, with the secondary outcomes including relapses and safety. ResultsThe study included 285 patients, 159 receiving rituximab and 126 receiving cladribine, with a median follow-up of 4.5 years (IQR 4.0 to 5.0). Rituximab-treated patients had a lower risk of new MRI disease activity compared to cladribine-treated patients (p < 0.0001). The 4-year risk was 18% (95% CI 11 to 23) for the rituximab-treated patients and 57% (95% CI 48 to 65) for cladribine-treated patients, yielding a risk difference (RD) of 38 percentage-points (95% CI 29 to 51). The 4-year RD for relapse was 11.2 percentage-points (95% CI 3 to 18) and the RD for discontinuation or a third dose of cladribine was 13.7 percentage-points (95% CI 9 to 25). The incidence of hospitalizations related to potential adverse events was 6.0 per 100 person-years for rituximab and 4.1 per 100 person-years for cladribine. ConclusionsThese findings suggest that rituximab has superior effectiveness compared to cladribine during a median follow-up of 4.5 years.
Autoren: Brit Ellen Rød, Einar A. Høgestøl, Øivind Torkildsen, Kjetil Bjørnevik, Jon Michael Gran, Mathias H. Øverås, Marton König, Elisabeth G. Celius, Kjell-Morten Myhr, Stig Wergeland, Gro O. Nygaard
Letzte Aktualisierung: 2024-12-12 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.12.10.24318773
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.12.10.24318773.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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