Öffentlicher Sektor und Open Source Software: Ein genauerer Blick
Die Untersuchung der Nutzung von OSS in öffentlichen Organisationen und deren besonderen Herausforderungen.
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Inhaltsverzeichnis
Open-Source-Software (OSS) ist Software, die jeder nutzen, modifizieren und teilen kann. Es hat vor über zwanzig Jahren angefangen, hauptsächlich betrieben von freiwilligen Helfern. Jetzt nutzen viele Branchen, wie Energie und Gesundheitswesen, OSS, weil es ihnen ermöglicht, effektiv zusammenzuarbeiten und Ressourcen zu teilen. Allerdings haben private Organisationen OSS schneller angenommen als der öffentliche Sektor. Das ist überraschend, denn OSS kann der Regierung viele Vorteile bieten, darunter bessere Transparenz und Kontrolle über Technologie.
Herausforderungen bei der Annahme
Öffentliche Sektor Organisationen (PSOs) stehen vor mehreren Herausforderungen, wenn sie versuchen, OSS zu nutzen. Oft haben sie nicht die technischen Fähigkeiten, die nötig sind, um effektiv an OSS-Projekten teilzunehmen. Ausserdem müssen PSOs strenge Regeln und Vorschriften beachten, wenn sie mit öffentlichen Geldern arbeiten, was es schwierig machen kann, OSS-Projekte anzunehmen. Es gibt auch ein generelles Wissensdefizit darüber, wie man OSS innerhalb dieser Organisationen entwickelt und pflegt.
Trotz dieser Herausforderungen haben viele PSOs versucht, OSS-Projekte zu initiieren. Die Ergebnisse haben jedoch nicht immer den Erwartungen entsprochen. Die Wirkung dieser Initiativen war bescheiden, und viele PSOs haben das volle Potenzial von OSS noch nicht realisiert.
Ziele der Studie
Diese Studie zielt darauf ab, genau zu untersuchen, wie OSS-Projekte im öffentlichen Sektor entwickelt und organisiert werden. Wir wollen herausfinden, wie sich diese Projekte von traditionelleren OSS-Projekten unterscheiden, die eine grosse Gemeinschaft von Mitwirkenden haben. Wir denken, dass öffentliche OSS-Projekte möglicherweise nicht denselben Entwicklungsmodellen folgen wie die im privaten Sektor. Indem wir untersuchen, wie PSOs mit OSS umgehen, hoffen wir, neue Strategien zu identifizieren, die ihnen helfen können, erfolgreich zu sein.
OSS-Entwicklungsmodelle
Zwei gängige Modelle beschreiben, wie OSS-Projekte normalerweise funktionieren: das "Bazar"- und das "Kathedrale"-Modell.
Bazar-Modell: In diesem Modell ist die Entwicklung für alle offen, und die Beiträge kommen von einer Vielzahl von Personen. Der Prozess ist flexibler und kollaborativer, was Innovation auf vielen Ebenen ermöglicht.
Kathedralen-Modell: Dieses Modell ist kontrollierter und strukturierter. Wenige Personen haben normalerweise die Macht, und die Entwicklung erfolgt isoliert von der breiteren Gemeinschaft.
Viele OSS-Projekte beginnen im Kathedralen-Modell, können aber zum Bazar-Modell übergehen, wenn sie mehr Gemeinschaftsbeteiligung gewinnen. Dieser Wandel ermöglicht es mehr Menschen, sich zu beteiligen, was die Gesamtlebensfähigkeit des Projekts erhöht.
Öffentliche Sektor OSS-Projekte
Im Gegensatz zu traditionellen OSS-Projekten verlassen sich öffentliche Sektor OSS-Projekte oft stark auf Top-Down-Management. Wir glauben, dass öffentliche Projekte, im Gegensatz zu gemeinschaftlich geführten Projekten, weniger direkte Entwickler und mehr beauftragte Arbeiten haben, bei denen die Entwicklung an Dritte vergeben wird. Diese Struktur kann zu einem begrenzteren Spektrum an Beiträgen aus der Gemeinschaft führen.
Unsere Forschung hat zum Ziel zu verstehen, wie öffentliche Sektor OSS-Projekte strukturiert sind, wer teilnimmt und wie der Entwicklungsprozess funktioniert. Wir wollen auch herausfinden, ob das Zwiebelmodell – wo die Kerngruppe aktiver Entwickler von weniger aktiven Nutzern umgeben ist – in diesen Szenarien zutrifft.
Methodologie
Um Informationen zu sammeln, werden wir eine Reihe von Fallstudien zu öffentlichen Sektor OSS-Projekten in verschiedenen Ländern durchführen. Wir wählen sechs Projekte aus, die eine signifikante Entwicklungsaktivität zeigen. Unsere Forschung wird quantitative Analysen, wie die Untersuchung von Software-Repositories, und qualitative Analysen, wie Interviews mit Projektmitwirkenden, beinhalten.
Phase Eins: Identifizierung von Projekten
In der ersten Phase erstellen wir eine Liste von OSS-Projekten, die von PSOs entwickelt oder unterstützt wurden. Wir durchforsten verschiedene Kataloge und Datenbanken, um relevante Projekte zu finden. Das Ziel ist es, eine umfassende Liste zu erstellen, die die Grösse jedes Projekts und seine Entwicklungsaktivität umfasst.
Phase Zwei: Auswahl der Fallstudien
Aus der umfassenden Liste, die in Phase Eins erstellt wurde, wählen wir gezielt sechs Projekte aus, die eine vielfältige Palette von Merkmalen repräsentieren. Diese Vielfalt könnte Faktoren wie die Grösse des Projekts, seinen geografischen Standort und ob es intern oder durch externe Verträge entwickelt wurde, umfassen.
Phase Drei: Datenerhebung
Als Nächstes analysieren wir die ausgewählten Projekte im Detail. Wir werden ihre Entwicklungsprozesse, die Einbindung der Gemeinschaft und die Verteilung der Aufgaben unter den Mitwirkenden untersuchen. Wir verwenden die gleichen Methoden, die bereits in früheren Studien von Bazar-OSS-Projekten angewendet wurden, um die Vergleichbarkeit sicherzustellen.
Wichtige Forschungsfragen
Um unsere Untersuchung zu leiten, haben wir mehrere Forschungsfragen definiert:
Wie sieht der Entwicklungsprozess aus? Wir wollen verstehen, wer für verschiedene Aufgaben verantwortlich ist, wie die Arbeit zugewiesen wird und welche Rollen verschiedene Mitwirkende spielen.
Wie gross ist die Gemeinschaft rund um jedes Projekt? Dazu gehört die Identifizierung, wer Code beiträgt und Bugs meldet und wie viele aktive Teilnehmer beteiligt sind.
Was sind die Rollen der Mitwirkenden? Wir schauen uns an, wie viel der Arbeit von einer kleinen Gruppe wichtiger Entwickler im Vergleich zu den restlichen Mitwirkenden kommt.
Wer besitzt den Code? Wir analysieren, ob Codebeiträge von Einzelpersonen stammen oder ob das Eigentum unter verschiedenen Mitwirkenden geteilt wird.
Qualitative Analyse durch Interviews
Zusätzlich zu den gesammelten quantitativen Daten führen wir Interviews mit wichtigen Stakeholdern, die an den ausgewählten OSS-Projekten beteiligt sind. Diese Interviews helfen uns, die Entwicklungsprozesse besser zu verstehen und unsere Ergebnisse zu validieren. Wir werden die Teilnehmer um Feedback zu unseren Beobachtungen bitten, und ihre Antworten werden verwendet, um unsere Analyse zu verfeinern.
Validitätsbedenken
Wie bei jeder Forschung gibt es Faktoren, die die Validität unserer Ergebnisse beeinflussen können. Ein Anliegen sind die Unterschiede in der Fallauswahl zwischen unserer Studie und früheren Studien. Wir konzentrieren uns auf öffentliche Sektor OSS-Projekte, die recht unterschiedlich sein können von privatwirtschaftlich getriebenen Projekten. Wir werden Schritte unternehmen, um Verzerrungen in unserem Auswahlprozess zu minimieren und sicherzustellen, dass unsere Schlussfolgerungen auf soliden Beweisen basieren.
Ein weiteres Anliegen ist, ob die verwendeten Modelle zur Beschreibung von Bazar-Projekten im aktuellen Kontext weiterhin zutreffen. Da sich die OSS-Praxis in den letzten zwei Jahrzehnten weiterentwickelt hat, werden wir frühere Studien überprüfen, um zu sehen, ob die Ergebnisse heute noch zutreffen.
Fazit
Der öffentliche Sektor hat mit dem schnellen Wachstum von OSS im privaten Sektor nicht Schritt gehalten. Dennoch gibt es erhebliche Chancen für PSOs, OSS für eine bessere Dienstleistungsbereitstellung zu nutzen. Diese Studie hat das Ziel, Einblicke zu geben, wie diese Organisationen erfolgreich mit OSS-Projekten umgehen können. Indem wir die einzigartigen Herausforderungen verstehen, mit denen sie konfrontiert sind, und Best Practices anwenden, können PSOs ihre Dienstleistungen verbessern, Transparenz fördern und die Lebensqualität der Bürger insgesamt erhöhen.
Diese Forschung soll letztendlich PSOs dabei helfen, Engagementstrategien zu entwickeln, die es ihnen ermöglichen, die Vorteile von OSS effektiv zu nutzen. Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse als Fahrplan für eine bessere Zusammenarbeit dienen und letztendlich zu effizienteren und effektiveren Regierungsdiensten führen.
Titel: Public Sector Open Source Software Projects -- How is development organized?
Zusammenfassung: Background: Open Source Software (OSS) started as an effort of communities of volunteers, but its practices have been adopted far beyond these initial scenarios. For instance, the strategic use of OSS in industry is constantly growing nowadays in different verticals, including energy, automotive, and health. For the public sector, however, the adoption has lagged behind even if benefits particularly salient in the public sector context such as improved interoperability, transparency, and digital sovereignty have been pointed out. When Public Sector Organisations (PSOs) seek to engage with OSS, this introduces challenges as they often lack the necessary technical capabilities, while also being bound and influenced by regulations and practices for public procurement. Aim: We aim to shed light on how public sector OSS projects, i.e., projects initiated, developed and governed by public sector organizations, are developed and structured. We conjecture, based on the challenges of PSOs, that the way development is organized in these type of projects to a large extent disalign with the commonly adopted bazaar model (popularized by Eric Raymond), which implies that development is carried out collaboratively in a larger community. Method: We plan to contrast public sector OSS projects with a set of earlier reported case studies of bazaar OSS projects, including Mockus et al.'s reporting of the Apache web server and Mozilla browser OSS projects, along with the replications performed on the FreeBSD, JBossAS, JOnAS, and Apache Geronimo OSS projects. To enable comparable results, we will replicate the methodology used by Mockus et al. on a purposefully sampled subset of public sector OSS projects. The subset will be identified and characterized quantitatively by mining relevant software repositories, and qualitatively investigated through interviews with individuals from involved organizations.
Autoren: Johan Linåker, Björn Lundell, Francisco Servant, Jonas Gamalielsson, Sachiko Muto, Gregorio Robles
Letzte Aktualisierung: 2023-04-12 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2304.06093
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2304.06093
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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Referenz Links
- https://www.acm.org/publications/taps/whitelist-of-latex-packages
- https://dl.acm.org/ccs.cfm
- https://os2.eu/english
- https://developers.italia.it/en/software
- https://code.gouv.fr/
- https://code.open.canada.ca/en/index.html
- https://code.gov/agencies
- https://www.offentligkod.se
- https://os2.eu/produkter
- https://www.opencode.fi/
- https://developer.overheid.nl/
- https://developers.italia.it/en/legal-notice
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