Co-Design von effektiven Selbstverletzungsinterventionen
Patienten tragen dazu bei, bessere Interventionsdienste für Selbstverletzung zu schaffen.
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Inhaltsverzeichnis
- Die Bedeutung von Co-Design
- Beteiligung in der Psychiatrie
- Selbstverletzung verstehen
- Aktuelle Interventionen und ihre Grenzen
- Die Rolle der Zusammenarbeit
- Überprüfungsmethodik
- Suchergebnisse
- Beteiligungsgrade
- Vielfältige Teilnahme
- Die Bedeutung sinnvoller Beteiligung
- Herausforderungen im Co-Design
- Fazit und zukünftige Richtungen
- Originalquelle
- Referenz Links
Gesundheitsdienste verändern sich von einem Modell, in dem Ärzte Entscheidungen für Patienten treffen, hin zu einem, bei dem Patienten aktiv in ihre eigene Versorgung eingebunden sind. Diese Veränderung hebt hervor, wie wichtig es ist, auf Patienten und ihre Familien zu hören. Wenn Patienten und Pflegekräfte daran teilnehmen, Dienstleistungen zu gestalten, funktionieren diese in der Regel besser und erfüllen die Bedürfnisse der Nutzer.
Die Bedeutung von Co-Design
Co-Design bedeutet, dass Patienten mit praktischer Erfahrung und ihre Pflegekräfte gemeinsam mit Gesundheitsfachleuten Gesundheitsdienste entwickeln. Diese Zusammenarbeit sorgt dafür, dass die Dienstleistungen praktisch und nützlich sind. Zusammenzuarbeiten lässt Patienten sich wertgeschätzt fühlen und fördert positive Gefühle über ihre Versorgung. Wenn Menschen Mitspracherecht haben, lernen sie oft mehr über ihre Gesundheit und wie sie damit umgehen können.
Echtes Co-Design bedeutet, alle als gleichwertig zu behandeln. Die Beteiligten können ihre Kreativität teilen, gemeinsam Probleme lösen und Entscheidungen treffen, die ihre Versorgung betreffen. Co-Produktion geht noch einen Schritt weiter, indem sie nicht nur Dienstleistungen entwirft, sondern sie auch bereitstellt und sicherstellt, dass Patienten in jeder Phase einbezogen werden.
Beteiligung in der Psychiatrie
Die Expertise von Menschen mit Erfahrung ist im Bereich der psychischen Gesundheit, insbesondere bei Bedingungen wie früher Psychose, Essstörungen und Jugendpsychiatrie, weit verbreitet. Dennoch gab es bislang keine umfassende Überprüfung, wie Co-Design speziell auf Interventionen bei Selbstverletzungen angewendet wird.
Selbstverletzung bezeichnet das absichtliche Zufügen von Schäden am eigenen Körper ohne den Wunsch zu sterben. Dazu gehören Formen wie Schneiden oder Verbrennen. In England berichten etwa 6,4 % der Menschen, dass sie sich irgendwann in ihrem Leben selbst verletzt haben, wobei besonders junge Frauen im Alter von 16-24 betroffen sind.
Selbstverletzung verstehen
Selbstverletzung ist unter Menschen mit komplexen emotionalen Bedürfnissen verbreitet. Hohe Raten von Selbstverletzung sind bei Personen mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung zu beobachten. Auch andere psychische Probleme wie Depressionen, Angstzustände und Substanzmissbrauch erhöhen das Risiko von Selbstverletzungen.
Menschen, die sich selbst verletzen, tun dies möglicherweise, um mit emotionalem Stress umzugehen, Schmerz auszudrücken oder Gefühlen der Taubheit zu begegnen. Allerdings können selbstverletzende Verhaltensweisen das Risiko für ernstere Selbstverletzungen oder Suizid erhöhen, weshalb es wichtig ist, dass Gesundheitsdienstleister angemessene Unterstützung und Ressourcen bieten. Dazu gehört die Risikobewertung, die Erstellung eines persönlichen Behandlungsplans und die Einbeziehung von Familien und Pflegekräften.
Aktuelle Interventionen und ihre Grenzen
Viele Studien stellen in Frage, ob die aktuellen psychologischen Behandlungen für Selbstverletzungen effektiv sind. Einige Belege zeigen, dass bestimmte Therapien, wie die Dialektisch-Behaviorale Therapie für junge Menschen, positive Ergebnisse haben. Aber insgesamt gibt es Bedenken, dass bestehende Behandlungen die Bedürfnisse vieler selbstverletzender Personen nicht erfüllen.
Berichte deuten darauf hin, dass Patienten oft mit Stigmatisierung und negativen Einstellungen von Gesundheitsanbietern konfrontiert sind. In Notaufnahmen könnte ihnen Schmerzmittel verweigert oder sie als Aufmerksamkeitsheischende abgestempelt werden, wenn sie um Hilfe bitten. Angesichts steigender Selbstverletzungsraten, besonders unter jungen Menschen, besteht ein dringender Bedarf, die Art und Weise zu verbessern, wie Dienste dieser Gruppe bereitgestellt werden.
Die Rolle der Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit mit Patienten und ihren Pflegekräften zur Entwicklung neuer Behandlungsansätze könnte die Interventionen effektiver und akzeptierter machen. Während es wenig Evaluationen darüber gibt, wie gut das Feedback von Patienten in Selbstverletzungsinterventionen genutzt wurde, ist klar, dass das Stigma, das Selbstverletzungen umgibt, die Einbeziehung von Menschen mit praktischer Erfahrung erschwert.
Diese Überprüfung zielt darauf ab, herauszufinden, wie Menschen mit persönlicher Erfahrung in die Erstellung von Selbstverletzungsinterventionen einbezogen wurden, welche Herausforderungen sie dabei hatten und welche Vorteile ihre Beteiligung mit sich brachte.
Überprüfungsmethodik
Ziel dieser Überprüfung war es, zu bewerten, wie Menschen mit praktischer Erfahrung in Selbstverletzung zur Gestaltung von Interventionen beigetragen haben. Wir wollten auch die Vielfalt der Beteiligten verstehen und Barrieren identifizieren, die einer effektiven Teilnahme entgegenstehen.
Wir haben verschiedene Datenbanken nach Studien durchsucht, die Einzelpersonen betreffen, die Selbstverletzung erlebt haben oder die sich um sie kümmern. Wir haben verschiedene Arten von Studien einbezogen, uns aber ausschliesslich auf englischsprachige Materialien konzentriert. Wir haben nach Initiativen gesucht, bei denen Menschen mit praktischer Erfahrung aktiv an der Erstellung von Unterstützungsressourcen beteiligt waren.
Suchergebnisse
Nach der Überprüfung verschiedener Quellen haben wir insgesamt 20 Studien gesammelt, die von Co-Design-Interventionen bei Selbstverletzungen handeln. Diese Studien deckten unterschiedliche Altersgruppen ab, einige konzentrierten sich auf Kinder und Jugendliche, während andere Erwachsene betrachteten. Der Grossteil dieser Studien wurde in den letzten Jahren veröffentlicht und in verschiedenen Ländern durchgeführt.
Viele Interventionen, die für junge Menschen entwickelt wurden, beinhalteten Ressourcen für ihre Pflegekräfte, wie Schulungen für Pflegekräfte und Informationen für Eltern. In den auf Erwachsene fokussierten Studien waren mehrere Initiativen mit mobilen Gesundheitstechnologien und Schulungen für Fachkräfte verbunden.
Beteiligungsgrade
Bevor Designs erstellt wurden, halfen Personen mit praktischer Erfahrung oft bei der Planung von Studien, der Sicherstellung von Finanzmitteln und der Entwicklung von Studienprotokollen. Während der Designphase nahmen viele Menschen an Workshops und Fokusgruppen teil. Sie brachten Ideen ein und gaben Feedback zu Merkmalen der Interventionen, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse repräsentiert sind.
Nach der Designphase waren einige Studien an Co-Delivery beteiligt, was bedeutete, dass Personen auch bei der Umsetzung der Interventionen halfen. Allerdings gab es auch Fälle, in denen Entscheidungen getroffen wurden, bevor Patienten einbezogen wurden, was ihre Möglichkeit einschränkte, das Endprodukt zu beeinflussen.
Vielfältige Teilnahme
Die meisten Studien bezogen Personen ein, die persönliche Erfahrungen mit Selbstverletzung hatten. Diese Personen wurden oft über psychiatrische Dienste, Organisationen für junge Menschen oder Outreach-Kampagnen rekrutiert. Es gab jedoch berichtete Herausforderungen bei der Rekrutierung einer diversen Teilnehmergruppe. Hohe Abbruchraten wurden festgestellt, da einige potenzielle Teilnehmer aufgrund ihrer psychischen Gesundheit Hürden hatten.
Die Studien beinhalteten hauptsächlich Frauen, was die allgemeinen Trends in der Prävalenz von Selbstverletzungen widerspiegelt. Besonders bemerkenswert war die begrenzte Vertretung von Männern und Personen aus verschiedenen ethnischen Hintergründen. Die meisten Studien gaben nicht genügend Informationen über die Ethnizität oder sexuelle Orientierung der Teilnehmer, was die Einsichten in die Inklusivität des Co-Design-Prozesses einschränkt.
Die Bedeutung sinnvoller Beteiligung
Der Erfolg von Co-Design wird davon beeinflusst, wie sinnvoll die Beteiligung für die Teilnehmer ist. Mehrere Studien deuteten darauf hin, dass Kooperationen Interventionen relevanter für die Betroffenen machten. Es fehlte jedoch an konkreten Beweisen, die die Effektivität dieser Co-Design-Bemühungen belegen.
Um den Prozess zu verbessern, reflektierten einige Forscher darüber, wie die Beiträge aus der praktischen Erfahrung das Design der Interventionen beeinflussten. Positive Ergebnisse waren unter anderem ein höheres Vertrauen und Selbstwertgefühl bei den Mitwirkenden, Anerkennung ihrer Stimmen und die Entwicklung unterstützender Gemeinschaften.
Herausforderungen im Co-Design
Die Rekrutierung stellte eine bedeutende Herausforderung dar, wobei viele Personen zögerten, an der Teilnahme teilzunehmen, aus Angst vor möglichen Konsequenzen, die sich aus der Offenlegung ihrer Erfahrungen ergeben könnten. In einigen Studien wurden Massnahmen ergriffen, um sichere Umgebungen für die Beteiligung zu schaffen, darunter die Festlegung klarer Richtlinien und die Bereitstellung von Unterstützungsressourcen.
Es gab auch Barrieren in der Zusammenarbeit, da einige Methoden als zu förmlich und einschränkend angesehen wurden. Flexibilität war notwendig, um echten Input von den Teilnehmern zu ermöglichen. Zeit- und Finanzierungsprobleme erschwerten den Prozess zusätzlich, da angemessene Ressourcen erforderlich waren, um Beziehungen aufzubauen und Co-Design-Aktivitäten zu unterstützen.
Fazit und zukünftige Richtungen
Die Überprüfung zeigte, dass, obwohl Co-Design von Selbstverletzungsinterventionen zunimmt, noch viel Arbeit notwendig ist, um sicherzustellen, dass vielfältige Stimmen einbezogen werden. Es gibt einen klaren Bedarf, Strategien zu entwickeln, die die Teilnahme von unterrepräsentierten Gruppen fördern. Barrieren in Bezug auf Rekrutierung, Finanzierung und systemische Probleme zu adressieren, wird entscheidend sein, um die Co-Design-Prozesse inklusiver und effektiver zu machen.
Insgesamt kann die Unterstützung sinnvoller Beteiligung im Co-Design helfen, Interventionen zu schaffen, die tatsächlich die Bedürfnisse und Präferenzen derjenigen widerspiegeln, die sich selbst verletzen. Mehr Transparenz und die Schaffung einladender Umgebungen für die Teilnahme sind entscheidend, um dieses Ziel zu erreichen.
Titel: Lived experience co-design of self-harm interventions: A scoping review
Zusammenfassung: BackgroundSelf-harm prevalence is rising, yet service users encounter stigmatising attitudes and feel let down when they seek professional help. Co-design activities can potentially enable development of more acceptable and effective services. ObjectivesTo map existing literature describing how people with lived experience of self-harm have engaged in co-designing self-harm interventions, understand barriers and facilitators to this engagement and how meaningfulness of co-design has been evaluated. Inclusion criteriaStudies where individuals with lived experience of self-harm (first-hand or carer) have co-designed self-harm interventions. MethodsIn accordance with Joanna Briggs Institute (JBI) scoping review methodology we scoped PubMed, Embase, PsycINFO, Web of Science, Cochrane Library, PROSPERO, ClinicalTrials.gov and relevant websites on 24.12.22. A protocol was published online (http://dx.doi.org/10.17605/OSF.IO/P52UD). Results were screened at title and abstract level, then full-text level by two researchers independently. Pre-specified data was extracted, charted, and sorted into themes. ResultsWe included twenty co-designed interventions across mobile health, educational settings, prisons, and emergency departments. Involvement varied from designing content to multi-stage involvement in planning, delivery, and dissemination. Included papers described the contribution of 110 female and 26 male co-designers. Few contributors identified as from a minoritized ethnic or LGBTQ+ group. Six studies evaluated how meaningfully people with lived experience were engaged in co-design: by documenting the impact of contributions on intervention design, or through post-design reflections. Barriers included difficulties recruiting inclusively, making time for meaningful engagement in stretched services, and safeguarding concerns for co-designers. Explicit processes for ensuring safety and wellbeing, flexible schedules, and adequate funding facilitated co-design. ConclusionsTo realise the potential of co-design to improve self-harm interventions, people with lived experience must be representative of those who use services. This requires processes that reassure potential contributors and referrers that co-designers will be safeguarded, remunerated, and their contributions used and valued. ARTICLE SUMMARYO_ST_ABSStrengths and limitations of this studyC_ST_ABSO_LIComprehensive search strategy with no restriction on publication date to capture breadth of evidence C_LIO_LIAll papers screened at title/abstract and full-text level by two researchers independently C_LIO_LIProtocol uploaded to the Open Science Framework prior to conducting scoping review C_LIO_LIDid not check all published self-harm intervention papers for evidence of co-design, so instances where co-design was not mentioned in the title or abstract could have been missed C_LIO_LIOnly the development paper for each intervention was included - follow up papers were excluded at full-text level which may have overlooked additional co-design details C_LI
Autoren: Lucy C Wright, N. Lopez Chemas, C. Cooper
Letzte Aktualisierung: 2023-08-20 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.08.18.23294271
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.08.18.23294271.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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