Westliches Equines Enzephalitis-Virus taucht in Südamerika wieder auf
WEEV-Ausbruch sorgt für Gesundheitsbedenken bei Menschen und Pferden in Südamerika.
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Inhaltsverzeichnis
Westliches Pferdeenzephalitisvirus (WEEV) ist ein Virus, das durch Mückenstiche übertragen wird. Es kann Infektionen im zentralen Nervensystem verursachen, was sowohl für Menschen als auch für Pferde in Ländern wie den USA, Kanada und Teilen Südamerikas ein grosses Problem darstellt. Das Virus wird hauptsächlich durch Mücken verbreitet, besonders durch solche aus den Gruppen Culex und Aedes. Diese Mücken fressen oft Vögel und Kaninchen, aber manchmal kann das Virus auch auf Menschen und Pferde übergreifen.
Für die meisten Menschen führt eine Infektion mit WEEV normalerweise nicht zu ernsthaften Problemen. Symptome können leichtes Fieber, Kopfschmerzen und Muskelverspannungen umfassen. Allerdings können einige Leute schwerere Symptome wie Enzephalitis, also eine Entzündung des Gehirns, entwickeln, was in etwa 5% bis 15% der Fälle lebensbedrohlich sein kann. Pferde hingegen können bei einer WEEV-Infektion schwere Gesundheitsprobleme bekommen. Sie können Probleme wie Blindheit, Schwierigkeiten beim Gehen und Krampfanfälle erleben, was oft innerhalb weniger Tage zum Tod führt. Bis jetzt gibt es keine spezifischen Behandlungen oder Impfstoffe für Menschen, aber für Pferde gibt es Impfstoffe, die helfen, die Krankheit zu verhindern.
Geschichte der WEEV-Ausbrüche
Die bedeutendsten WEEV-Ausbrüche fanden in den 1930er und 1940er Jahren statt, mit Zehntausenden von Fällen bei Pferden und über 3.000 Fällen bei Menschen. Danach sank die Zahl der gemeldeten Fälle in den USA nach den 1960er Jahren deutlich auf unter 700, und in den letzten 30 Jahren gab es keine bestätigten Fälle mehr. Ähnliche Ausbrüche traten in Südamerika in den späten 1970er und 1980er Jahren auf, aber Berichte über isolierte Fälle tauchten 1996 in Argentinien und 2009 in Uruguay langsam auf.
Im Dezember 2023 gab es ein Comeback von WEEV mit einem bedeutenden Ausbruch in Argentinien und Uruguay. Bis April 2024 gab es 103 bestätigte menschliche Fälle, darunter 10 Todesfälle, sowie 128 Pferdefälle, von denen die meisten tödlich waren. Das rief Besorgnis hervor und führte dazu, dass Forscher untersuchten, ob WEEV sich im Rio Grande do Sul, einem brasilianischen Bundesstaat, der an Argentinien und Uruguay grenzt, ausbreitete.
Forschungsansatz
Von Dezember 2023 bis April 2024 verwendeten die Forscher zwei Hauptstrategien, um WEEV im Rio Grande do Sul zu untersuchen. Der erste Schritt bestand darin, Gehirngewebeproben von Pferden, die in dieser Zeit gestorben waren, zu testen. Diese Proben wurden aus verschiedenen Gemeinden gesammelt und an ein örtliches Gesundheitszentrum geschickt. Der zweite Schritt beinhaltete die Untersuchung von Mücken in Uruguaiana, wobei der Fokus auf zwei Pferdefarmen lag, die kürzlich Fälle von neurologischen Problemen hatten. Bei einem Pferd wurde bestätigt, dass es positiv auf WEEV war.
Die Forscher fingen Mücken mit speziellen Fallen, die in der Nähe von Pferden und in bewachsenen Gebieten aufgestellt waren. Diese Mücken wurden identifiziert und zur weiteren Analyse gruppiert. Insgesamt wurden 971 Mücken gefangen, hauptsächlich aus der Gattung Culex, und sie wurden in 117 Pools zur Untersuchung organisiert.
Testergebnisse
Bei der Untersuchung von Gehirnproben von 31 Pferden, die aus unbekannten Gründen gestorben waren, wurde in 3 von ihnen WEEV-RNA gefunden, was auf die Anwesenheit des Virus hinweist. Alle drei Pferde zeigten Anzeichen neurologischer Probleme und waren nicht gegen WEEV geimpft. Die ersten beiden Pferde waren zwei Monate und zwei Jahre alt und starben im Dezember 2023. Das dritte Pferd, fünf Monate alt, starb im Januar 2024. Ausserdem wurden bei drei Pferdefällen positive Ergebnisse für das Tollwutvirus festgestellt.
Trotz der Tests der Mückenpools wurde kein WEEV in ihnen gefunden, noch wurden Spuren anderer bekannter equiner Enzephalitisviren entdeckt. Das wirft Fragen auf, ob die Mücken in der Gegend an der Ausbreitung von WEEV beteiligt waren.
Molekulare Ergebnisse
Die Forscher verwendeten fortschrittliche Sequenzierungstechnologie, um die WEEV-Stämme zu analysieren, die in den getesteten Pferden gefunden wurden. Sie konnten nahezu vollständige Sequenzen für drei Virus-Stämme erzeugen. Die Analyse zeigte, dass diese Stämme eine eigene Gruppe bildeten, die sich über viele Jahre hinweg separat von denen in Nordamerika entwickelt hatte.
Die neuen Stämme standen in engem Zusammenhang mit einem Stamm, der in den 1960er Jahren in Argentinien dokumentiert wurde, was die Forscher dazu veranlasste, eine neue Linie namens C-Linie vorzuschlagen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass diese Stämme einen hohen genetischen Ähnlichkeitsgrad zueinander aufwiesen, was auf eine mögliche langfristige Präsenz des Virus in Südamerika hindeutet.
Bedeutung der Ergebnisse
Die Ergebnisse dieser Studie werfen wichtige Fragen über die langfristige Zirkulation von WEEV in Südamerika auf. Es scheint, dass das Virus in den letzten 15 Jahren vorhanden war, auch ohne dass viele Fälle gemeldet wurden. Dies könnte an einer begrenzten Zirkulation zwischen Mücken und Vögeln oder an einem Mangel an angemessener Überwachung liegen, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo Fälle möglicherweise nicht bemerkt werden.
Einige Studien an Mäusen haben darauf hingewiesen, dass neuere Isolate von WEEV möglicherweise eine geringere Virulenz haben als ältere, was erklären könnte, warum in Nordamerika weniger Fälle gemeldet wurden. Dennoch deutet die hohe Zahl schwerer Fälle in den letzten Jahren in Südamerika darauf hin, dass die aktuellen Stämme dort gefährlicher sein könnten. Weitere Forschung ist nötig, um zu verstehen, was die südamerikanischen Stämme von denen in den USA und Kanada unterscheidet.
Einschränkungen der Studie
Diese Studie hatte einige Einschränkungen. Erstens wurden nur tödliche Pferdefälle auf aktive WEEV-Infektionen getestet. Pferde mit milden Symptomen sollten ebenfalls auf das Virus untersucht werden. Serologische Studien sind auch notwendig, um ein besseres Bild über frühere WEEV-Infektionen in der Pferde- und Menschbevölkerung zu bekommen.
Zusätzlich werfen das Fehlen von WEEV-RNA in Mücken Fragen auf. Obwohl Culex-Mücken die häufigste Art in der Gegend waren, könnten gezielte Studien zu anderen Arten wie Aedes albifasciatus dazu beitragen, zu klären, wie das Virus sich verbreitet. Die Forscher konnten auch nicht feststellen, ob ökologische Faktoren mit den kürzlichen Ausbrüchen in Verbindung standen, was die Notwendigkeit zukünftiger Studien zu Klimaauswirkungen und Umweltveränderungen unterstreicht.
Fazit
Die Studie hebt die aktive Zirkulation von WEEV im Rio Grande do Sul, Brasilien, hervor und identifiziert eine neue virale Linie, die mit tödlichen Pferdefällen verbunden ist. Die aktuellen Erkenntnisse betonen die dringende Notwendigkeit für fortlaufende Überwachung und Tests auf WEEV bei Pferden und Menschen. Ein Verständnis der ökologischen Faktoren, die zu WEEV-Ausbrüchen beitragen, kann helfen, Präventionsmassnahmen zu verbessern. Es wird auch empfohlen, die Pferde gegen WEEV zu immunisieren, um die Tiergesundheit besser zu schützen.
Finanzierung und Unterstützung
Diese Forschung wurde durch Mittel von lokalen und nationalen Agenturen ermöglicht, die sich wissenschaftlichen Studien und Gesundheit widmen, um sicherzustellen, dass solche Untersuchungen fortgesetzt werden können, um Krankheiten wie WEEV effektiv zu verstehen und zu managen.
Titel: Molecular epidemiology of Western equine encephalitis virus in Brazil, 2023-2024
Zusammenfassung: During the ongoing western equine encephalitis virus (WEEV) outbreak in South America, we described three fatal cases in horses from Rio Grande do Sul, Brazil. We sequenced WEEV strains and identified a novel lineage causing these cases. Continued surveillance and horse immunization are needed to mitigate the WEEV burden.
Autoren: Richard Steiner Salvato, A. S. Campos, A. C. Franco, F. Godinho, R. Huff, J. d. C. Cardoso, P. Morais, C. Franceschin, T. d. L. Bermann, F. M. dos Santos, M. Bauermann, T. M. Selayaran, A. P. Ruivo, C. Santin, J. Bonella, C. Rodenbusch, J. C. Ferreira, S. C. Weaver, V. R. Gewehr, G. L. Wallau, W. M. de Souza
Letzte Aktualisierung: 2024-04-18 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.04.15.24305848
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.04.15.24305848.full.pdf
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