Die wachsende Bedrohung durch Zecken in Europa
Der Klimawandel lässt die Zeckenpopulationen und die Ausbreitung von Krankheiten in Europa wachsen.
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Inhaltsverzeichnis
Zecken sind kleine Wesen, die Krankheiten auf Menschen und andere Tiere übertragen können. Nach Mücken sind sie die zweitwichtigste Gruppe von Schädlingen, die Keime verbreiten. In Europa werden Krankheiten, die von Zecken übertragen werden, wie Lyme-Borreliose und das Crimean-Congo-Hämorrhagisches Fieber, immer häufiger. Einer der Gründe für diesen Anstieg ist der Klimawandel.
Zecken ernähren sich von Blut, um zu wachsen und sich durch verschiedene Lebensstadien zu verändern. Sie haben mehrere Stadien, darunter Eier, Larven, Nymphen und Erwachsene. Die Stadien, die sich nicht ernähren, sind empfindlich gegenüber Änderungen in ihrer Umgebung. Zecken müssen in bestimmten Stadien Blut saugen, um ins nächste Lebensstadium überzugehen. Generell muss eine Zecke sich von verschiedenen Tieren ernähren, um durch ihre Lebensstadien zu wachsen.
Welche Tiere eine Zecke befallen kann, hängt von der Zeckenart und ihrem Wachstumsstadium ab. Die meisten Zecken müssen sich während ihres Lebenszyklus von drei verschiedenen Wirten ernähren. Einige Arten benötigen jedoch nur zwei oder sogar einen Wirt. Manche Zecken sind auf bestimmte Tiere spezialisiert, während andere sich von einer Vielzahl ernähren können.
Forschung hat gezeigt, dass die Umwelt eine grössere Rolle beim Überleben von Zeckenpopulationen spielt als nur die verfügbaren Tiere zum Fressen. Die Anzahl und Arten von Tieren in einem Gebiet können beeinflussen, wo Zecken zu finden sind. Das ist wichtig, da einige Zecken Krankheiten übertragen können, die auf Menschen übergreifen.
Zeckenernährung und Krankheitsverbreitung
Die Art und Weise, wie Zecken ihre Wirte auswählen, kann beeinflussen, wie Krankheiten sich verbreiten. Eine Zecke, die sich von vielen verschiedenen Tieren ernähren kann, hat eine höhere Chance, Krankheiten zu verbreiten. Das liegt daran, dass sie zwischen verschiedenen Tierarten wechseln kann und somit die Chance erhöht, Keime zu verbreiten.
Zum Beispiel kann eine Zecke, die sich von vielen Tieren ernährt, neue Krankheiten einführen oder zur weiteren Verbreitung von Krankheiten beitragen. Auf der anderen Seite tragen Zecken, die sich nur von wenigen Tierarten ernähren, möglicherweise nicht viel zur Krankheitsverbreitung bei.
Zecken aus der Gattung Hyalomma sind bekannt dafür, bedeutende Krankheiten zu tragen, darunter das Virus des Crimean-Congo-Hämorrhagischen Fiebers. Es gibt verschiedene Hyalomma-Arten, die sich je nach Lebensstadium von verschiedenen Tieren ernähren. Unreife Zecken neigen dazu, sich von kleinen Tieren wie Vögeln und Nagetieren zu ernähren, während erwachsene Zecken normalerweise grössere Tiere wie Kühe oder Pferde bevorzugen.
Verschiedene Hyalomma-Arten
Die verschiedenen Hyalomma-Arten haben unterschiedliche Fressgewohnheiten. Zum Beispiel ernährt sich eine Art, Hyalomma aegyptium, typischerweise von Schildkröten, kann aber gelegentlich Menschen beissen. Eine andere Art, Hyalomma dromedarii, frisst hauptsächlich von Kamelen. Einige Arten, wie Hyalomma rufipes und Hyalomma marginatum, sind flexibler in ihren Fressgewohnheiten und können sich von verschiedenen Tierarten ernähren.
Hyalomma marginatum ist besonders bekannt dafür, dass es sich von verschiedenen Tieren ernähren kann, was es zu einem bedeutenden Vektor für das Crimean-Congo-Virus macht. Diese Zecke frisst in ihren jüngeren Lebensstadien kleine Tiere, neigt aber dazu, in ihrer Reife auf grössere Tiere zu wechseln.
Forschung und Datensammlung
Um die Beziehung zwischen Hyalomma-Zecken und ihren Wirten in Europa besser zu verstehen, sammeln Forscher Daten über diese Interaktionen. Sie haben Studien von 1970 bis 2021 untersucht und Informationen darüber gesammelt, wo diese Zecken vorkommen, von welchen Tieren sie sich ernähren und welche Krankheiten sie möglicherweise tragen.
Die Forscher konzentrierten sich auf bestimmte Fragen:
- Von welchen Tieren ernähren sich Hyalomma-Zecken?
- Wie viele verschiedene Tierarten können diese Zecken befallen?
- Gibt es Muster oder Vorlieben bei den Tieren, die sie auswählen?
Um diese Fragen zu beantworten, wurden wissenschaftliche Artikel überprüft und Daten über Hyalomma-Arten, die Arten von Wirten, mit denen sie interagieren, sowie die Umgebungen, in denen sie vorkommen, gesammelt. Dieser systematische Ansatz half, eine breite Palette von Daten zu kompilieren, um sie zu analysieren und Schlussfolgerungen zu ziehen.
Datenanalyse
Nach der Datensammlung führten die Forscher eine Meta-Analyse durch. Das bedeutet, sie kombinierten Informationen aus verschiedenen Studien, um Muster zu identifizieren. Diese Analyse untersuchte drei Hauptbereiche:
- Die Infektionsrate: wie viele Tiere von Hyalomma-Zecken befallen waren.
- Wettbewerbsfähigkeit: das Verhältnis von Hyalomma-Zecken zu anderen Zecken, die auf denselben Wirten gefunden wurden.
- Parasitärer Befall: die durchschnittliche Anzahl von Hyalomma-Zecken, die auf befallenen Wirten gefunden wurden.
Durch die Analyse dieser Bereiche konnten die Forscher besser verstehen, welche Rolle Hyalomma-Zecken in Bezug auf ihre Wirtstiere und die Krankheiten, die sie möglicherweise verbreiten, spielen.
Bedeutung der Wirttiere
Die Art der Wirttiere und ihr Verhalten sind entscheidend dafür, wie Zecken gedeihen und Krankheiten verbreiten. Es scheint, dass bestimmte Vogelarten, insbesondere solche, die in der Nähe des Bodens bleiben und nicht migrieren, häufiger von Zecken befallen werden. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie den Zecken leichteren Zugang bieten.
Bestimmte Säugetiere, darunter Kaninchen und Rehe, sind ebenfalls wichtige Wirte für diese Zecken. Die Verfügbarkeit dieser Tiere beeinflusst die Zeckenpopulation und somit die Verbreitung etwaiger Krankheiten, die sie tragen könnten.
Die Studie untersuchte auch, wie verschiedene Klimata die Anwesenheit von Hyalomma-Zecken beeinflussen. Das Mittelmeerklima schien höhere Raten von Zeckenbefall und Zeckenwettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Klimaten zu unterstützen.
Wirtpräferenzen
Die Forschung zeigte, dass während einige Zecken eher generalistisch sind und sich von einer Vielzahl von Tieren ernähren, andere spezifische Vorlieben für bestimmte Arten haben könnten. Das kann Auswirkungen auf die Krankheitsübertragung haben. Beispielsweise wurde Hyalomma marginatum für seine breite Palette von Wirten bekannt, zeigte jedoch spezifische Vorlieben für bestimmte Wirtstypen.
Im Fall von erwachsenen Zecken beeinflusste die Wirtsart sowohl die Infektionsrate als auch die Anzahl der Zecken, die auf befallenen Wirten gefunden wurden. Unreife Zecken hingegen scheinen andere Muster zu haben und ernähren sich oft von einer grösseren Vielfalt kleiner Tiere.
Fazit
Diese Forschung beleuchtet die Interaktionen zwischen Hyalomma-Zecken und ihren Wirttieren in Europa. Durch das Verständnis dieser Beziehungen ist es möglich, besser vorherzusagen, wie sich Krankheiten verbreiten könnten. Umweltfaktoren, wie Lebensraum und Klima, spielen eine bedeutende Rolle in diesen Interaktionen.
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung von Zeckenpopulationen, ihren Wirttieren und den Krankheiten, die sie tragen. Das ist besonders wichtig, da sich Klimaveränderungen weiterhin auf die Lebensräume und Verhaltensweisen sowohl der Zecken als auch ihrer Wirte auswirken könnten.
Fortgesetzte Forschung wird helfen, Einblicke zu gewinnen, wie man Zeckenpopulationen verwalten und die Risiken von durch Zecken übertragenen Krankheiten effektiv mindern kann. Zu verstehen, wie Zecken mit verschiedenen Tieren interagieren, hilft nicht nur dabei, die Krankheitsverbreitung vorherzusagen, sondern informiert auch über Strategien im Bereich der öffentlichen Gesundheit, um Ausbrüche zu verhindern.
Titel: Systematic review and meta-analysis of Hyalomma marginatum vertebrate hosts in the EU
Zusammenfassung: Host choice is a determining component of tick population and pathogen transmission dynamics. In Europe, ticks of the genus Hyalomma, which are involved in the transmission of several pathogens such as the Crimean Congo Haemorrhagic fever (CCHF) virus, are suspected to be spreading into new territories where they were previously unreported. Therefore, we performed a systematic review of the tick-host relationship of Hyalomma spp in Europe with a focus on Hyalomma marginatum, combined with a meta-analysis and meta-regression to describe its host preference pattern using three outcome values. Our initial qualitative analysis highlighted an increase in tick-host interaction rate in the last decades mostly in South-eastern and Central Europe. H. marginatum also appeared as the species holding the highest citation rate in terms of its association with hosts, and for which the largest number of host species were reported. The meta-analysis on Hyalomma marginatum host choice revealed preferential interactions for horses in the adult stage and birds of the Emberizidae and Strigidae families, in immature stages. Nevertheless, most of the heterogeneity of tick-host interactions remained unexplained suggesting the involvement of multiple drivers such as environmental or climatic conditions. Our results suggest that H. marginatum is a generalist tick whose distribution depends primarily on environmental conditions such as climate and habitat. Current limitations of our meta-analysis approach to identify hosts preference for H. marginatum and suggestions ways for improvement are further discussed.
Autoren: Madiou Thierno Bah, L. Vial, L. Busani, L. Souq, V. Grosbois, C. Bernard, F. Jori
Letzte Aktualisierung: 2024-09-13 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.09.11.612300
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.09.11.612300.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
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