Die erstaunliche Welt der Lichtdetektion bei Tieren
Entdeck, wie verschiedene Tiere Licht wahrnehmen und welche Opsine dabei eine Rolle spielen.
Ricardo Romero, Flávio S J de Souza
― 7 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
- Lichtwahrnehmung bei verschiedenen Tieren
- Die Netzhaut und ihre lichtempfindlichen Zellen
- Die geheimnisvollen Opsine
- Die Rolle des parietalen Auges
- Evolution und der Verlust von Opsinen
- Die brandneue Opsin-Entdeckung: OPNLEP
- Die grosse Opsin-Jagd
- Lichtempfindliche Evolution
- Was kommt als Nächstes für OPNLEP?
- Originalquelle
- Referenz Links
Das Erkennen von Licht ist mega wichtig für viele Tiere. Es hilft ihnen, sich zurechtzufinden und mit ihrer Welt zu interagieren. Bei Tieren mit einem Rückgrat sieht man normalerweise durch zwei Augen, die spezielle Zellen namens Photorezeptoren haben. Diese Zellen sind wie kleine Licht-Schwämme, die Licht aufsaugen und Nachrichten an das Gehirn senden.
Aber warte mal! Tiere können Licht auch auf coolere Arten erkennen. Eine davon ist durch einen Ort namens Pineal-Komplex, das ist eine kleine Gruppe von Gehirnteilen, die auch ein bisschen mit Hormonen zu tun hat. Bei Säugetieren wird dieser Komplex zur Zirbeldrüse, die selbst kein Licht sieht, aber bei Dingen hilft wie Schlaf, indem sie nachts Melatonin freisetzt. Andere Tiere, wie bestimmte Fische und Frösche, haben ausgefeiltere Versionen dieses Komplexes, die wirklich Licht empfinden können.
Lichtwahrnehmung bei verschiedenen Tieren
Nehmen wir zum Beispiel Neunaugen und manche Fische. Die haben eine Zirbeldrüse und einen anderen Teil namens Parapineal-Organ, die beide Licht wahrnehmen können. Frösche haben das Frontale Organ, das unter ihrer Haut zwischen den Augen sitzt und sofort Licht erkennen kann.
Bei Tuataras und vielen Eidechsen gibt's eine tiefe Zirbeldrüse und ein parietales Auge. Das parietale Auge wird oft als "drittes Auge" bezeichnet, weil es ein bisschen aussieht wie ein normales Auge, aber keine Bilder bildet. Stattdessen erkennt es einfach Licht. Dieses kleine Auge sitzt oben auf ihrem Kopf, normalerweise von einer Schuppe bedeckt, und hilft ihnen, Licht aufzunehmen.
Das parietale Auge hat eine Verbindung zum Gehirn durch einen Nerv, der es ihm erlaubt, Lichtsignale zu senden. Man kann dieses Auge im Schädel lebender Reptilien und sogar bei einigen alten Arten finden.
Die Netzhaut und ihre lichtempfindlichen Zellen
Das parietale Auge hat eine spezielle Schicht von Photorezeptorzellen, die ähnlich wie die in normalen Augen sind. Diese Zellen arbeiten auf eine einzigartige Weise, weil sie Proteine namens Opsine enthalten. Opsine sind winzige Rezeptoren, die auf Licht reagieren. Wenn Licht diese Rezeptoren trifft, löst das eine ganze Reihe von Ereignissen aus, die Signale an das Gehirn senden. Verschiedene Opsine sind dafür bekannt, verschiedene Lichtfarben zu erfassen.
Der Stammbaum der Opsine bei Wirbeltieren ist ziemlich bunt, mit vielen verschiedenen Typen. Jeder Typ hat eine spezielle Art, Licht zu verarbeiten – einige reagieren besser auf blaues Licht, während andere empfindlicher für grünes Licht sind. Es gibt Opsine, die sogar nichts mit Sehen zu tun haben, sondern auf andere Weise Licht wahrnehmen.
Die geheimnisvollen Opsine
Unter den nicht-visuellen Opsinen gibt es vier Haupttypen. Einige dieser Opsine wurden an Orten wie dem Pineal-Komplex oder dem parietalen Auge verschiedener Tiere gefunden. Zum Beispiel gibt es ein Opsin namens Pinopsin, das gut mit blauem Licht funktioniert und bei mehreren Wirbeltieren wie Fröschen und Eidechsen vorkommt. Ein anderer Typ namens Parapinopsin ist dafür bekannt, ultraviolettes Licht zu verarbeiten und findet sich auch bei Fischen und Fröschen.
Interessanterweise scheinen Eidechsen, wenn sie ihr parietales Auge benutzen, eine einzigartige Art der Lichtverarbeitung zu haben. Zum Beispiel können sie unterschiedlich auf grünes und blaues Licht reagieren. Wenn sie grünes Licht sehen, "wachen" sie auf, und wenn sie blaues Licht sehen, "gehen" sie schlafen. Dieses ungewöhnliche Verhalten könnte daran liegen, dass nicht-visuelle Opsine in denselben Photorezeptoren zusammenarbeiten.
Die Rolle des parietalen Auges
Wissenschaftler haben mit Eidechsen experimentiert, indem sie das parietale Auge abgedeckt oder entfernt haben, um zu sehen, wie es ihr Verhalten beeinflusst. Es hat sich herausgestellt, dass dieses kleine Auge entscheidend dafür ist, Eidechsen zu helfen, ihre Sonnenlichtexposition zu managen, was ihre Körpertemperatur beeinflussen kann. Ausserdem hilft es ihnen, zu wissen, wo sie in ihrer Umgebung sind, wahrscheinlich indem sie Sonnenlicht als Orientierung nutzen.
Nicht alle Eidechsen haben ein parietales Auge. Einige Familien haben dieses Auge im Laufe der Zeit aufgegeben, was möglicherweise mit ihrem Lebensstil zusammenhängt, wie zum Beispiel nachts aktiv zu sein oder viel Zeit unter der Erde zu verbringen. Schlangen gehören beispielsweise zu einer Gruppe, die das parietale Auge komplett aufgegeben hat.
Evolution und der Verlust von Opsinen
Trotz der Tatsache, dass viele dieser Opsine uralt sind, hatten sie im Laufe der Zeit eine schwierige Geschichte. Bestimmte Typen sind in verschiedenen Tiergruppen verschwunden. Zum Beispiel haben Schlangen viele Opsine verloren, während Vögel und Säugetiere sie komplett verloren haben. Es scheint, dass Tiere, die sich an ein Leben im Dunkeln oder im Untergrund anpassen, dazu tendieren, ihre lichtempfindlichen Merkmale zu verlieren.
Der Tuatara hingegen hat alle seine Opsine und das parietale Auge behalten. Bei Eidechsen gibt es eine Tendenz, dass diejenigen mit einem parietalen Auge ein vollständiges Set an Opsinen haben, während die ohne oft einige auf dem Weg verlieren.
Die brandneue Opsin-Entdeckung: OPNLEP
Im Rahmen unserer Suche nach mehr Informationen über diese winzigen lichtempfindlichen Proteine fanden Forscher ein neues nicht-visuelles Opsin im Tuatara und vielen Eidechsen, das sie clever OPNLEP nannten. Dieses Opsin hat viel mit seinen Verwandten OPNPP und OPNPT gemeinsam. Die Wissenschaftler entdeckten, dass bei Eidechsen mit einem parietalen Auge alle drei Opsine oft zusammen vorkommen, während sie bei denen, die es nicht haben, oft diese Gene verlieren.
Was noch überraschender ist, ist, dass Fragmente dieses neuen Opsins in den Genomen von Schlangen, Schildkröten und sogar einigen Fischen gefunden wurden. Das deutet darauf hin, dass OPNLEP schon länger existiert, als wir dachten, und es somit ein ziemlich altes Protein ist.
Die grosse Opsin-Jagd
Das Team schaute sich viele Eidechsen-Genome an, um zu sehen, welche Opsine vorhanden waren. Es ist wie eine Schatzsuche nach Proteinen! Sie fanden heraus, dass der Tuatara jedes Opsin hatte, an das sie denken konnten, während Geckos nur zwei davon hatten. Einige Eidechsen hatten alle Opsine, bis auf eins oder zwei, aber andere hatten total Pech. Es scheint, dass das Fehlen eines parietalen Auges direkt mit dem Verlust dieser Opsine zusammenhängt.
Dieses Muster setzt sich bei anderen Eidechsenfamilien fort und deutet darauf hin, dass Lebensstilentscheidungen eine bedeutende Rolle dabei spielen, wie viele Opsine ein Tier über Generationen hinweg behält. Ein nachtaktiver Lebensstil scheint beispielsweise zu favorisieren, dass diese lichtempfindlichen Proteine verloren gehen.
Lichtempfindliche Evolution
Als die Forscher tiefer gruben, bemerkten sie, dass die Opsin-Gene oft eng miteinander verwandt sind. OPNLEP, OPNPP und OPNPT finden sich häufig nebeneinander im Genom, was andeutet, dass sie irgendwann einen gemeinsamen Vorfahren geteilt haben könnten. Ihr Überleben über Millionen von Jahren zeigt, wie anpassungsfähig das Leben sein kann, während es gleichzeitig in der Lage ist, unnötige Merkmale loszuwerden, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.
Interessanterweise wurden Überreste von OPNLEP auch in verschiedenen Fischen gefunden, was darauf hindeutet, dass dieses Opsin schon sehr lange existiert. Das stützt die Idee, dass das parietale Auge einst weit verbreitet war unter den frühen Vorfahren aller Knochenfische, und im Laufe der Zeit haben einige Linien es komplett verloren.
Was kommt als Nächstes für OPNLEP?
Während wir dieses neue Opsin entdeckt haben, sind die Forscher gespannt darauf, mehr darüber zu erfahren. Sie wollen wissen, was es macht, wie es funktioniert und wie es ins grosse Ganze der Lichtwahrnehmung bei Reptilien passt. Es gibt noch viele Fragen zu klären über die geheimnisvolle Rolle von OPNLEP in der Welt der Eidechsen.
Mit weiteren Studien und der Erkundung von mehr Tieren werden wir sicher noch faszinierendere Details darüber herausfinden, wie diese Kreaturen ihre Welt sehen, welche Lichtsensoren sie benutzen und wie ihre evolutionären Wege sie zu den einzigartigen Wesen geformt haben, die sie heute sind.
Die Reise zum Verständnis der Lichtwahrnehmung bei Tieren verspricht erhellend zu sein – Wortspiel total beabsichtigt! Je mehr wir graben, desto mehr erkennen wir, wie bemerkenswert und vielfältig das Leben sein kann und wie interessant es ist, über die kleinen Details zu lernen, die so einen grossen Unterschied im Tierreich machen.
Titel: Evolution of pineal non-visual opsins in lizards and the tuatara (Lepidosauria)
Zusammenfassung: Many lizards (Squamata), as well as the tuatara (Rhynchocephalia), are distinguished among vertebrate groups for the presence of the parietal eye - also called "third eye" - a structure derived from the pineal complex that develops from the roof of the diencephalon and resembles a simplified retina. The parietal eye is located near the dorsal surface of the head and possesses photoreceptor cells expressing an array of nonvisual opsins that differs from the visual opsin repertoire of the lateral eyes. These pineal opsins are pinopsin (OPNP), parapinopsin (OPNPP) and parietopsin (OPNPT), all being evolutionary close to the visual opsins. A fourth member of the group, vertebrate-ancient opsin (OPNVA), is expressed in the brain. Here, we have searched over 50 lepidosaurian genomes (tuatara + lizards) for pineal non-visual opsins to check for the evolutionary trajectory of these genes during reptile evolution. Unexpectedly, we identified a novel opsin gene, which we termed "lepidopsin" (OPNLEP), that is present in the tuatara and most lizards but absent from the genomes of other reptiles. Phylogenetic analyses indicate that OPNLEP proteins are grouped in a clade distinct from nonvisual and visual opsins. Remnants of the gene are found in the coelacanth and some ray-finned fishes like gars and sturgeons, implying that OPNLEP is an ancient opsin that has been repeatedly lost during vertebrate evolution. As for the survey, we found that the tuatara and most lizards of the Iguania, Anguimorpha, Scincoidea and Lacertidae clades, which possess a parietal eye, harbour all five non-visual opsin genes analysed. Lizards missing the parietal eye, like geckos (Gekkota), the fossorial Rhineura floridana (Amphisbaenia) and lacertoids of the Teiidae and Gymnophthalmidae families lack most or all pineal nonvisual opsins. In summary, our survey of reptile pineal non-visual opsins has revealed i) the persistence of a previously unknown ancient opsin gene - OPNLEP - in lepidosaurians; ii) losses of non-visual opsins in specific lizard clades and iii) a correlation between the presence of a parietal eye and the genomic repertoire of pineal non-visual opsins.
Autoren: Ricardo Romero, Flávio S J de Souza
Letzte Aktualisierung: 2024-11-15 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.11.13.623426
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.11.13.623426.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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