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Nierenerkrankungen und Herzgesundheit: Eine gefährliche Verbindung

Chronische Nierenerkrankungen haben grossen Einfluss auf die Herzgesundheit und den Blutdruck.

Mitesh Rathod, Stephanie A. Huang, Wen Yih Aw, Elizabeth L. Doherty, Sara M. Meehan, Prabir Roy-Chaudhury, William J. Polacheck

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Inhaltsverzeichnis

Chronische Nierenerkrankung (CKD) betrifft weltweit etwa 13,4% der Menschen. Diese Krankheit ist fortschreitend, was bedeutet, dass sie sich mit der Zeit verschlechtert und letztendlich zu einem kompletten Nierenversagen führen kann. Wenn das passiert, brauchen die Patienten normalerweise Dialyse oder eine Nierentransplantation, um am Leben zu bleiben. Warum nimmt CKD zu? Die Zahlen steigen wegen einer älter werdenden Bevölkerung und höheren Raten von Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes, die beide zur Entwicklung und Verschlechterung von CKD beitragen.

Menschen mit CKD haben ein höheres Risiko für herzbezogene Probleme. Die Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) zu erkranken, hängt eng mit dem Nierenfunktionsgrad zusammen. Zum Beispiel haben etwa 75,3% der Patienten in den fortgeschrittenen Stadien von CKD (mit sehr niedriger Nierenfunktion) CVD. Sogar Patienten mit milder CKD zeigen erhöhte Risiken; rund 63,4% von ihnen haben Herzkrankheiten im Vergleich zu nur 37,5% derjenigen ohne CKD. Diese Verbindung zwischen Nierengesundheit und Herzgesundheit macht das Problem deutlich.

Bluthochdruck ist ein weiteres grosses Problem. Er betrifft zwischen 67% und 92% der CKD-Patienten und verschlechtert sich tendenziell, wenn die Nierenfunktion abnimmt. Die Beziehung zwischen Bluthochdruck und CKD ist kompliziert. Bluthochdruck kann sowohl Nierenprobleme verursachen als auch verschlimmern. Unabhängig von der Ursache der Nierenerkrankung beschleunigt ein erhöhter Blutdruck den Rückgang der Nierenfunktion.

Forschung zeigt, dass der Blutdruck eng mit der Nierengesundheit verbunden ist. Zum Beispiel entwickeln Nierenempfänger oft Bluthochdruck, wenn sie Spender mit hohem Blutdruck haben. Umgekehrt könnten Empfänger von Nieren von Spendern ohne Bluthochdruck eine Normalisierung ihres eigenen Blutdrucks erleben. Bluthochdruck beschleunigt also nicht nur den Rückgang der Nierenfunktion, sondern trägt auch zu Herzproblemen bei.

Die Rolle der Gefässgesundheit

Ein Grund für Bluthochdruck bei CKD-Patienten sind Veränderungen in den Blutgefässen. Ständige Exposition gegenüber schädlichen Substanzen im Blut, wie Toxinen und Hormonen, führt zu Problemen mit der Gefässfunktion. Diese Dysfunktion kann zu höherem Blutdruck führen, der oft schwer mit Medikamenten zu kontrollieren ist.

In den frühen Stadien von CKD können einige Veränderungen in den Blutgefässen auftreten, die zu strukturellen Problemen führen. Dazu gehört die Umgestaltung der Blutgefässe, die sie steifer und weniger elastisch macht, was insgesamt zu höherem Blutdruck führt. Funktional könnte CKD die Fähigkeit der Blutgefässe beeinträchtigen, sich normal zu entspannen. Studien haben gezeigt, dass CKD-Patienten steifere Arterien haben, was die Herzrisiken erhöht.

Interessanterweise wurde bei fortgeschrittener CKD ein Rückgang der Steifheit der Aorta mit besseren Überlebensraten in Verbindung gebracht. Darüber hinaus stehen Veränderungen in den Blutgefässen oft mit einem Anstieg bestimmter Moleküle in Zusammenhang, die Zellen miteinander verbinden, was auf erhöhte Entzündungen und Dysfunktionen hindeutet.

Uremische Toxine und ihre Auswirkungen

Patienten mit fortgeschrittener CKD haben oft höhere Toxinspiegel in ihrem Blut, insbesondere Indoxylsulfat (IS) und p-Cresylsulfat (pCS). Diese Toxine sind schwer durch Dialyse zu entfernen, da sie stark an Proteine im Blut binden, was zu ihrem Aufbau führt.

Hinweise deuten darauf hin, dass diese Toxine Herzprobleme bei CKD-Patienten verschlimmern können, indem sie Entzündungen und die Haftung von Zellen fördern. Insbesondere zeigen bestimmte Arten von Immunzellen, die Monocyten genannt werden, eine erhöhte Aktivität, wenn sie diesen Toxinen ausgesetzt sind, was ihre Wechselwirkungen mit Blutgefässen verstärkt. Zum Beispiel wurde festgestellt, dass IS die Haftung spezifischer Immunzellen an der Auskleidung von Blutgefässen erhöht, während pCS entzündliche Aktionen in diesen Zellen fördert.

Überraschenderweise ist die Forschung darüber, wie diese Toxine das Verhalten von Monocyten in Bezug auf Herzkrankheiten bei CKD beeinflussen, noch begrenzt, und es mangelt an Modellen, die die Komplexität dieser Zustände nachahmen.

Ein neuer Ansatz zur Verständnis von CKD

Um diese Fragen besser zu verstehen, haben Forscher ein neues 3D-System entwickelt, um die Auswirkungen einer uremischen Umgebung auf Entzündungen in Blutgefässen zu untersuchen. Dieses Modell konzentriert sich speziell darauf, wie Immunzellen unter Bedingungen von Bluthochdruck rekrutiert werden. Zunächst wird untersucht, wie die Eigenschaften von Kollagen (ein Schlüsselprotein im Körper) die Haftung von Monocyten an den Wänden von Blutgefässen unter verschiedenen Druckverhältnissen beeinflussen.

Die Forschung untersucht, wie Indoxylsulfat das Verhalten von Monocyten bei unterschiedlichen Kollagendichten beeinflusst und welche zellulären Mechanismen an ihrer Haftung an den Innenwänden der Blutgefässe beteiligt sind. Damit soll aufgezeigt werden, wie sich diese Zellen in der Anwesenheit von hohem Blutdruck und schädlichen Umweltbedingungen verhalten.

Mikrofluidisches Modell für die Forschung

Forscher haben ein Gerät mit winzigen Kanälen entwickelt, das den Blutfluss nachahmt, um zu testen, wie Änderungen des Drucks und der Kollagen-Eigenschaften das Zellverhalten beeinflussen. Sie stellten fest, dass höherer Druck zu einer stärkeren Haftung von Monocyten an den Wänden der Blutgefässe führte, diese Haftung jedoch stark von der Dichte des Kollagens abhing.

Als sie die Kollagendichte und den Druck anpassten, beobachteten sie deutliche Unterschiede darin, wie viele Monocyten an den Wänden der Blutgefässe haften blieben und wie weit sie in das umgebende Gewebe wanderten. Interessanterweise hatten Monocyten in einem nachgiebigeren, weniger dichten Kollagen die Tendenz, weiter zu wandern als in dichteren Bedingungen.

Die Rolle der uremischen Toxine

Als die Forscher Indoxylsulfat in dieses Modell einführten, bemerkten sie weitere Veränderungen in der Haftung und Wanderung der Monocyten. Unter bestimmten Druckverhältnissen führte die Anwesenheit dieses Toxins zu einem signifikanten Rückgang der Monocytenanhaftung, wenn die Blutgefässe nicht unter Druck standen, was zeigt, dass das Endothel (die innere Auskleidung der Blutgefässe) das Verhalten von Monocyten stark beeinflusste.

Die Anwesenheit von Indoxylsulfat scheint verschiedene Haftungsmarker an den Wänden der Blutgefässe auszulösen, die die Rekrutierung von Monocyten erleichtern. Das deutet auf einen potenziellen Weg hin, wie CKD entzündungsbedingte Herzprobleme verschärfen kann.

Auswirkungen auf Endothelzellen

Endothelzellen, die mit Indoxylsulfat behandelt wurden, zeigten höhere Werte von Haftungsmolekülen, die helfen, Monocyten zu rekrutieren. Dadurch wurde eine grössere Anzahl von Monocyten an den Blutgefässen angeheftet. Das Modell zeigte, dass die Effekte der uremischen Umgebung zu einem spürbaren Anstieg der Entzündung führten und die Herzrisiken im Zusammenhang mit CKD verschärfen könnten.

Die Bedeutung der Matrixeigenschaften

Die Eigenschaften der umgebenden Matrix (in diesem Fall Kollagen) beeinflussten erheblich, wie sich Monocyten verhielten. Dichtere Matrizen führten zu einer stärkeren Haftung und Extravasation von Monocyten, was die Idee verstärkt, dass die Umgebung um Blutgefässe eine entscheidende Rolle dabei spielt, wie sich diese Immunzellen in Bezug auf CKD und Herzgesundheit verhalten.

Podosomenbildung und ihre Bedeutung

Monocyten zeigten auch ein Verhalten namens Podosomenbildung, temporäre Strukturen, die ihnen helfen, besser durch Gewebe zu navigieren und ihre Wanderung unterstützen können. Höhere Steifheit in der Matrix war mit mehr Podosomen verbunden, was zu insgesamt kürzeren Wanderungsdistanzen führte. Das deutet darauf hin, dass die physikalischen Eigenschaften ihrer Umgebung das Verhalten dieser Zellen grundlegend beeinflussen.

Phagozytose und Immunantwort

Zusätzlich untersuchten die Forscher die Fähigkeit der Monocyten zur Phagozytose (dem Prozess, schädliche Partikel zu verschlingen) bei unterschiedlichen Kollagendichten. Sie fanden heraus, dass dichtere Matrizen die Fähigkeit der Monocyten, Partikel zu verschlingen, einschränkten, was auf eine entzündlichere Reaktion in diesen Bedingungen hindeutet. Die Exposition gegenüber uremischen Toxinen reduzierte diese Fähigkeit weiter und verdeutlichte die schädlichen Auswirkungen einer toxischen Umgebung auf die Immunantwort.

Implikationen für die Behandlung

Die Implikationen dieser Forschung sind enorm. Die Ergebnisse heben hervor, wie CKD eine Kettenreaktion auslöst, die zu Herzproblemen führen kann, und betonen die Bedeutung der Überwachung des Blutdrucks und des Managements der uremischen Umgebung bei Patienten mit Nierenerkrankungen.

Während die Gesundheitsfachkräfte versuchen, CKD und deren kardiovaskuläre Auswirkungen zu managen, könnte die Aufrechterhaltung optimaler Bedingungen für die Nierengesundheit eine Schlüsselstrategie sein. Wenn es darum geht, Herzkrankheiten bei Menschen mit CKD vorzubeugen, ist es entscheidend, die Zusammenhänge dieser Krankheiten zu erkennen.

Fazit

Zusammenfassend ist die Beziehung zwischen CKD und Herzgesundheit komplex und wird von mehreren Faktoren wie Blutdruck, Toxinen und den Eigenschaften des umgebenden Gewebes beeinflusst. Dieses innovative mikrofluidische Modell bietet Forschern ein leistungsfähiges Werkzeug, um diese Wechselwirkungen weiter zu untersuchen und könnte den Weg für neue Behandlungen und verbesserte patientenorientierte Ergebnisse bei CKD-bedingten Herzkrankheiten ebnen.

Durch diese Forschung können wir hoffen, Erkenntnisse zu gewinnen, die helfen könnten, das Leben von Personen zu verbessern, die mit diesen ernsthaften Gesundheitsherausforderungen kämpfen. Und wer weiss, vielleicht finden wir eines Tages einen Weg, um die Nieren glücklich zu halten und das Herz von dem Druck zu entlasten!

Originalquelle

Titel: Microphysiological uremia model reveals biophysical potentiators of vascular dysfunction

Zusammenfassung: Cardiovascular disease is a leading cause of mortality in individuals with chronic kidney disease. Hypertension, common among patients with chronic kidney disease, is a major contributor to both kidney damage and the heightened cardiovascular risk in these patients. Advanced chronic kidney disease is associated with elevated levels of circulating uremic toxins, particularly indoxyl sulfate and p-cresyl sulfate, and are known to exacerbate cardiovascular risk by promoting inflammatory processes, including monocyte adhesion, rolling, and extravasation. However, despite the established link between chronic kidney disease and cardiovascular disease, the specific role of uremic toxins in monocyte-endothelial interactions in hypertensive settings remains largely underexplored. In this study, we developed a 3D microfluidic model to examine the effects of indoxyl sulfate on monocyte adhesion and extravasation across engineered microvessels embedded in collagen hydrogels with different densities under controlled luminal pressure. We found that elevated pressure alone significantly enhanced monocyte adhesion and extravasation, regardless of matrix density, and that the uremic environment further increased these effects. Additionally, denser hydrogels primed THP-1 monocyte cells toward a pro-inflammatory like phenotype with reduced phagocytic capacity, while softer hydrogels induced an anti-inflammatory like phenotype with enhanced phagocytosis. However, exposure to the uremic environment diminished phagocytosis and shifted cells toward a pro-inflammatory like state, irrespective of matrix density. The presented approach has the potential to experimentally dissect multiple factors that contribute to elevated cardiovascular risks in chronic kidney disease patients and improve the understanding of mechanisms involved in monocyte dynamics in chronic kidney disease- related cardiovascular disease.

Autoren: Mitesh Rathod, Stephanie A. Huang, Wen Yih Aw, Elizabeth L. Doherty, Sara M. Meehan, Prabir Roy-Chaudhury, William J. Polacheck

Letzte Aktualisierung: 2024-12-21 00:00:00

Sprache: English

Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.18.629161

Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.12.18.629161.full.pdf

Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/

Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.

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