Monotonie-Anomalien bei STV-Wahlen
Ein Blick auf die Fairnessprobleme bei STV-Wahlen durch Monotonieanomalien.
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Inhaltsverzeichnis
Die Single Transferable Vote (STV) ist ein Verfahren, das bei Wahlen verwendet wird, bei dem Wähler die Kandidaten in der Reihenfolge ihrer Präferenzen bewerten. Dieses System ist so designed, dass Wähler ihre Entscheidungen umfassender ausdrücken können, besonders wenn mehrere Kandidaten gewählt werden. Obwohl STV dafür gelobt wurde, faire Vertretung zu bieten, hat es auch seine Macken. Ein grosses Problem sind Anomalien, die zu unerwarteten und manchmal unfairen Wahlergebnissen führen können.
In diesem Artikel werden wir die Häufigkeit von monotonen Anomalien in realen STV-Wahlen untersuchen, insbesondere bei Kommunalwahlen in Schottland. Wir wollen herausfinden, wie oft diese Anomalien auftreten und was sie für die Fairness des STV-Systems bedeuten könnten.
Was ist eine monotone Anomalie?
Monotone Anomalien treten auf, wenn das Wahlergebnis eines Kandidaten schlechter wird, je mehr Unterstützung er von den Wählern erhält. Das kann auf verschiedene Arten geschehen, zum Beispiel:
- Aufwärtsmonotonie-Anomalie: Ein gewinnende Kandidat könnte verlieren, wenn Wähler ihn auf ihren Stimmzetteln höher bewerten.
- Abwärtsmonotonie-Anomalie: Ein Kandidat, der sonst verlieren würde, könnte gewinnen, wenn er weniger Unterstützung erhält.
- Ausschussgrössen-Anomalie: Wenn die Anzahl der Sitze bei einer Wahl erhöht wird, könnte ein gewinnende Kandidat seinen Sitz verlieren.
- No-show-Anomalie: Ein Kandidat könnte profitieren, wenn einige Wähler sich entscheiden, nicht zu wählen, obwohl diese Wähler diesen Kandidaten bevorzugen.
Diese Anomalien werfen Fragen zur Integrität des Wahlprozesses und zur Fairness der Ergebnisse auf.
Der Aufstieg von STV
STV wird schon lange in verschiedenen Ländern verwendet, besonders bei Wahlen mit mehreren Gewinnern. In Schottland wird es seit 2007 für Kommunalwahlen eingesetzt. Auch in anderen Teilen der Welt, darunter Australien und das irische Parlament, wird STV verwendet. Die wachsende Beliebtheit im 21. Jahrhundert hat dazu geführt, dass mehr Gemeinden in den USA ähnliche Methoden übernommen haben, oft als Instant Runoff Voting (IRV) bezeichnet.
Während STV und IRV darauf abzielen, eine proportionale Vertretung zu bieten und die Wählerpräferenzen besser widerzuspiegeln, gibt es weiterhin Kontroversen, insbesondere bezüglich ihrer Fähigkeit, Fairness-Kriterien zu erfüllen. Die Forschung zur Häufigkeit von Anomalien in STV-Wahlen ist relativ spärlich, was unsere Untersuchung relevant und notwendig macht.
Die Studie zu schottischen Wahlen
In unserer Studie haben wir Daten von 1.079 Kommunalwahlen in Schottland analysiert, sowohl bei Einzelgewinner- als auch Mehrgewinner-Wahlen. Durch unsere Analyse wollten wir die Häufigkeit von monotonen Anomalien herausfinden und wie sie sich im Vergleich zu früheren Forschungen verhalten.
Methodik
Um die Vorkommen von Anomalien zu untersuchen, haben wir die Stimmdaten aus diesen Wahlen studiert und jeden Stimmzettel angehört, um Fälle von monotonen Anomalien zu finden. Wir haben uns auf spezifische Arten von Anomalien konzentriert und Algorithmen entwickelt, um sie systematisch zu identifizieren.
Unsere Ergebnisse zeigten, dass monotone Anomalien in STV-Wahlen nicht ganz ungewöhnlich sind. Von den 1.079 Wahlen haben wir 62 Fälle identifiziert, in denen solche Anomalien auftraten.
Ergebnisse der Studie
Gesamthäufigkeit von Anomalien
Aus unserer Analyse ergaben sich folgende Raten für verschiedene Arten von monotonen Anomalien in den untersuchten Wahlen:
- Ausschussgrössen-Anomalien: In 9 Wahlen gefunden.
- Aufwärtsmonotonie-Anomalien: In 23 Wahlen vorhanden.
- Abwärtsmonotonie-Anomalien: In 17 Wahlen aufgetreten.
- No-show-Anomalien: In 39 Wahlen dokumentiert.
Diese Ergebnisse zeigen, dass STV zwar einen repräsentativeren Wahlprozess bietet, aber dennoch von diesen Anomalien betroffen ist, die das Vertrauen der Wähler in die Ergebnisse untergraben könnten.
Detaillierte Untersuchung der Anomalien
Um ein klareres Verständnis zu bieten, werden wir jetzt jede Art von monotoner Anomalie genauer betrachten und Beispiele aus den Wahlen präsentieren, die wir analysiert haben.
Ausschussgrössen-Anomalien
Ausschussgrössen-Anomalien sind selten, aber bedeutsam. Sie treten auf, wenn ein Kandidat, der in einer kleineren Wahl einen Sitz gewonnen hat, nicht gewinnt, wenn die Anzahl der verfügbaren Sitze erhöht wird. Dieses Szenario deutet darauf hin, dass die Regeln von STV zu unerwarteten Ergebnissen führen können, die allein auf der Anzahl der verfügbaren Sitze basieren.
In unserer Studie haben wir Ausschussgrössen-Anomalien in neun Wahlen dokumentiert, wobei politische Parteien manchmal durch diese Ergebnisse geschädigt wurden. Zum Beispiel verlor die Labour-Partei einen Sitz, als die Anzahl der verfügbaren Positionen in einer bestimmten Wahl erhöht wurde.
Diese Ergebnisse zeigen, dass STV zwar darauf ausgelegt ist, Fairness zu fördern, es aber zu paradoxer Ergebnissen führen kann, bei denen die Resultate stark von den Mechanismen des Wahlsystems abhängen und weniger von der Unterstützung der Wähler.
Aufwärtsmonotonie-Anomalien
Aufwärtsmonotonie-Anomalien sind vielleicht die verwirrendsten. In unseren Ergebnissen haben wir in 23 Wahlen dieses Problem festgestellt. In diesen Fällen könnte ein gewinnende Kandidat tatsächlich seine Position verlieren, wenn er mehr Unterstützung von den Wählern auf ihren Stimmzetteln erhält.
Zum Beispiel, wenn ein Kandidat auf einigen Stimmzetteln niedriger eingestuft wurde und dann später höher bewertet wird, könnte das unerwartete Ergebnis dazu führen, dass dieser Kandidat eliminiert wird, anstatt zu gewinnen. Diese Situation deutet darauf hin, dass Kandidaten und ihre Parteien auf seltsame Weisen strategisieren müssen, um nicht Opfer ihres eigenen Erfolges zu werden.
Abwärtsmonotonie-Anomalien
Abwärtsmonotonie-Anomalien zeigen eine Situation an, in der ein Kandidat einen Sitz gewinnen könnte, wenn er weniger Unterstützung erhält. Wir haben 17 Wahlen identifiziert, die diese Anomalie aufweisen. In diesen Fällen könnte ein Kandidat, der weniger Stimmen erhielt oder in der Rangfolge nach unten verschoben wurde, möglicherweise einen Sieg erringen.
Diese Anomalien heben einen Mangel im Wahlsystem hervor, bei dem mehr Unterstützung paradoxerweise zu einem schlechteren Ergebnis für die Kandidaten führen könnte. Es wirft Fragen über das Wählerverhalten auf und wie sich Kandidaten während der Wahlen präsentieren.
No-show-Anomalien
Zuletzt haben wir No-show-Anomalien analysiert, die in 39 der von uns untersuchten Wahlen präsent waren. In diesen Fällen könnten Gruppen von Wählern, die einen bestimmten Kandidaten bevorzugen, bessere Ergebnisse erzielen, indem sie sich ganz fernhalten, anstatt ihre Stimmen abzugeben.
Dieses Szenario wirft erhebliche Bedenken hinsichtlich der Teilnahme an Wahlen auf. Wenn Gruppen von Wählern das Gefühl haben, dass ihre Anwesenheit die Chancen ihres ausgewählten Kandidaten negativ beeinflusst, könnte das zu einer geringeren Wahlbeteiligung führen, was den Sinn eines Rangwahlverfahrens untergräbt.
Fazit
Unsere Studie liefert konkrete Beweise dafür, dass, obwohl STV darauf abzielt, die Fairness bei Wahlen zu verbessern, es nicht immun gegen verschiedene Formen von monotonen Anomalien ist. Die Häufigkeit dieser Anomalien in realen Wahlen wirft Fragen zur Wirksamkeit und Zuverlässigkeit des STV-Systems auf.
Da immer mehr Länder und Kommunalverwaltungen STV oder ähnliche Wahlmethoden annehmen, ist es wichtig, wachsam und bewusst über diese Anomalien zu bleiben, um sicherzustellen, dass das Wahlsystem für alle Wähler fair und vertrauenswürdig bleibt. Weitere Forschungen könnten helfen, den Wahlprozess zu verfeinern und notwendige Anpassungen vorzunehmen, um das Auftreten solcher Probleme zu verringern.
Wir hoffen, dass unsere Ergebnisse weitere Diskussionen und Prüfungen der STV-Methode, ihrer Umsetzung und ihrer Auswirkungen auf den Wahlprozess anstossen werden. Zukünftig sollte das Ziel sein, ein System anzustreben, das wirklich den Willen des Volkes widerspiegelt, ohne die Komplikationen, die durch Anomalien und unerwartete Ergebnisse entstehen.
Titel: Monotonicity Anomalies in Scottish Local Government Elections
Zusammenfassung: Single Transferable Vote (STV) is a voting method used to elect multiple candidates in ranked-choice elections. One weakness of STV is that it fails multiple fairness criteria related to monotonicity and no show paradoxes. We analyze 1,079 local government STV elections in Scotland to estimate the frequency of such monotonicity anomalies in real-world elections, and compare our results with prior empirical and theoretical research about the rates at which such anomalies occur. In 62 of the 1079 elections we found some kind of monotonicity anomaly. We generally find that the rates of anomalies are similar to prior empirical research and much lower than what most theoretical research has found. The STV anomalies we find are the first of their kind to be documented in real-world multiwinner elections.
Autoren: David McCune, Adam Graham-Squire
Letzte Aktualisierung: 2023-10-19 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://arxiv.org/abs/2305.17741
Quell-PDF: https://arxiv.org/pdf/2305.17741
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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Referenz Links
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