Auswirkungen von Parasiten auf die Antikörperreaktion bei COVID-19
Studie zeigt keinen signifikanten Unterschied in der Antikörperreaktion bei Parasiteninfektionen.
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Inhaltsverzeichnis
Antikörpertests für das Virus, das COVID-19 verursacht (SARS-CoV-2), helfen zu verstehen, wie sich das Virus verbreitet, vergangene Infektionen zu diagnostizieren und die Gemeinschaftsimmunität nach Infektionen oder Impfungen zu bewerten. Einige Studien haben jedoch gezeigt, dass diese Tests nicht sehr genau sein könnten, besonders in Gegenden, wo andere Infektionen, wie Parasiten, häufig sind. Das kann zu gemischten Ergebnissen führen, wenn man Leute testet, die möglicherweise sowohl SARS-CoV-2 als auch andere Infektionen ausgesetzt waren. Ausserdem könnten Personen mit schwachen Immunsystemen, wie HIV-Patienten, andere Reaktionen auf Antikörper haben, aber die Forschung dazu ist noch am Laufen.
In Gebieten, wo Parasiten verbreitet sind, reagieren Menschen vielleicht nicht so stark auf Impfstoffe gegen andere Krankheiten. Das wirft Fragen auf, wie Parasiteninfektionen die Reaktion des Körpers auf COVID-19 beeinflussen. Es gibt noch viel zu lernen, wie eine Infektion mit Parasiten die Antikörperreaktion auf das Coronavirus verändern könnte. Diese Studie will herausfinden, ob Personen mit sowohl COVID-19 als auch Parasiteninfektionen Antikörper anders produzieren als diejenigen mit nur COVID-19.
Studienaufbau und -ort
Diese Forschung ist Teil einer grösseren laufenden Studie in Äthiopien, die COVID-19-Fälle und deren Immunantworten überwacht. Patienten mit bestätigtem COVID-19 wurden zwischen Juli und Oktober 2020 aus einem Behandlungszentrum rekrutiert. Sie wurden mit einer speziellen Labor-Methode auf das Virus getestet und in die Studie einbezogen, egal ob sie leichte oder schwere Symptome hatten.
Nachdem die Weltgesundheitsorganisation COVID-19 zur Pandemie erklärt hatte, begann die äthiopische Regierung mit Massentests für alle, die Symptome zeigten, engen Kontakt zu infizierten Personen hatten oder in Hochrisikoumgebungen wie im Gesundheitswesen arbeiteten. Alle bestätigten Fälle wurden unabhängig von der Schwere ihrer Symptome in spezielle Behandlungszentren gebracht, und sie wurden nicht geimpft, da der Impfstoff zum Zeitpunkt ihrer Rekrutierung im Land noch nicht verfügbar war.
Daten- und Probenahme
Daten über die Patienten – wie Demografie und Gesundheitsgeschichte – wurden über standardisierte Formulare gesammelt. Blutproben wurden von 72 Patienten, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, entnommen, um ihre Antikörperwerte im Lauf der Zeit zu analysieren. Diese Patienten wurden im Schnitt etwa 31 Tage lang beobachtet. Proben wurden in unterschiedlichen Abständen entnommen, um den Forschern zu helfen, die Veränderungen der Antikörperwerte im Laufe der Zeit zu verstehen. Die Proben wurden dann verarbeitet und für weitere Tests aufbewahrt.
Laboruntersuchungen bestätigten COVID-19 durch die Analyse von Nasenabstrichproben. Die Antikörperwerte wurden mit einer speziellen Testmethode gemessen, die darauf ausgelegt war, ein bestimmtes Protein zu identifizieren, das mit dem Virus assoziiert ist. Wenn ein Patient, der anfänglich negativ auf Antikörper getestet wurde, später während der Nachuntersuchung positiv testete, wurde er als jemand betrachtet, der Antikörper entwickelt hat.
Frische Stuhlproben wurden ebenfalls gesammelt, um nach Parasiteninfektionen zu suchen. Diese Tests verwendeten traditionelle Methoden, um vorhandene Parasiten zu identifizieren.
Statistische Analyse
Die Forschung analysierte die ursprünglichen Merkmale der Patienten und verglich verschiedene Gruppen, um zu sehen, wie sich ihre Antikörperreaktionen unterschieden. Kontinuierliche Daten wurden als Mediane zusammengefasst, während kategoriale Daten als Prozentsätze ausgedrückt wurden. Verschiedene statistische Tests halfen, Unterschiede zwischen den Gruppen zu identifizieren, wobei der Schwerpunkt auf der Präsenz von Parasiteninfektionen und deren möglichen Auswirkungen auf die Antikörperproduktion lag.
Ethische Überlegungen
Alle Teilnehmer stimmten der Teilnahme an der Studie durch die Unterzeichnung von Einwilligungsformularen zu. Die Studie folgte den ethischen Richtlinien, die von einem Komitee an der die Forschung überwachenden Universität festgelegt wurden. Während für historische Proben vor der Pandemie keine Einwilligung eingeholt wurde, stellte die Studie sicher, dass persönliche Informationen geschützt waren und die Genehmigung des Ethikkomitees vorlag.
Allgemeine Merkmale der Teilnehmer
Die Studie umfasste 72 Patienten, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, und brachte insgesamt 589 Proben während der gesamten Studie ein. Unter diesen Patienten hatten 39 Parasiten, während 33 keine hatten. Zu den häufig berichteten Symptomen gehörten Fieber, Atembeschwerden und Kopfschmerzen. Die Symptome waren bei denen mit und ohne Parasiten ähnlich, abgesehen von Atembeschwerden, die häufiger bei Patienten ohne Parasiteninfektionen waren.
Antikörperreaktion über die Zeit
Die Daten zeigten, dass die allgemeine Rate der Antikörperpositivität für COVID-19 etwa 68,8 % betrug. Diejenigen mit Parasiten hatten eine Positivitätsrate von 70,4 %, während die ohne eine Rate von 66,7 % hatten. Es wurden keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Präsenz von Parasiten oder spezifische Arten von Infektionen, wie Würmer oder Protozoen, beobachtet.
Das Muster der Antikörperwerte über die Zeit zeigte, dass die Antikörperpositivität direkt nach dem Beitritt der Teilnehmer zur Studie niedrig war. Allerdings stiegen die Positivitätsraten innerhalb der ersten 15 Tage nach Auftreten der Symptome erheblich, unabhängig davon, ob die Patienten mit Parasiten infiziert waren oder nicht. Im Laufe der Zeit stiegen die Positivitätsraten weiter an und erreichten etwa 90,9 % rund 3 bis 6 Wochen nach Beginn der Symptome.
Serokonversion von Antikörpern
Patienten, die anfänglich negativ auf Antikörper getestet wurden, aber später während der Nachuntersuchung positiv getestet wurden, wurden als solche betrachtet, die eine Serokonversion durchgemacht haben. Etwa 41,9 % der Patienten in der Studie zeigten eine Serokonversion. Patienten begannen bereits 4 bis 9 Tage nach Auftreten der Symptome, Anzeichen der Antikörperentwicklung zu zeigen, wobei in den folgenden Wochen eine Zunahme der Serokonversionsraten stattfand.
Obwohl Patienten mit und ohne Parasiteninfektionen ähnliche Serokonversionstrends aufwiesen, war die mediane Zeit, die Patienten benötigten, um Antikörper zu entwickeln, leicht unterschiedlich – 13 Tage für diejenigen mit Parasiten und 15 Tage für diejenigen ohne. Dieser Unterschied war jedoch nicht signifikant.
Diskussion
Diese Studie wollte untersuchen, wie eine Parasiteninfektion die Fähigkeit des Körpers, Antikörper bei Menschen mit COVID-19 zu produzieren, beeinflusste. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit Parasiteninfektionen keine unterschiedliche Antikörperreaktion oder Zeitlinie im Vergleich zu denen ohne diese Co-Infektionen hatten.
Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Parasiten die Fähigkeit des Körpers, Antikörper bei verschiedenen Infektionen oder Impfungen zu produzieren, schwächen können. In diesem Fall hatten die Forscher erwartet, dass diejenigen mit parasitären Infektionen schwächere Reaktionen auf das Coronavirus zeigen würden. Die Ergebnisse deuteten jedoch darauf hin, dass die Präsenz von Antikörpern, die sowohl auf das Coronavirus als auch auf Parasiten reagieren, möglicherweise die erwartete Reduzierung der Reaktion ausgeglichen hat.
Diese Studie ist bedeutend, um zu untersuchen, wie Menschen im Laufe der Zeit auf das Virus reagieren. Allerdings gibt es Einschränkungen, wie die kleine Teilnehmerzahl und das Fehlen einer Analyse, ob ihre Antikörperreaktionen mit der Schwere ihrer COVID-19-Symptome variierten.
Die Wechselwirkung zwischen parasitären Infektionen und Reaktionen auf COVID-19-Impfstoffe bleibt ungewiss. Zu verstehen, wie diese Dualinfektionen die Immunität beeinflussen, kann helfen, COVID-19-Diagnosetools besser zu entwickeln und zu interpretieren, insbesondere in Gebieten, wo Parasiten häufig sind. Weitere Forschungen sind notwendig, um zu klären, wie Parasiteninfektionen die Impfstoffreaktion und die langfristigen Effekte von Antikörpern in solchen Bevölkerungsgruppen beeinflussen.
Fazit
Zusammenfassend stellte diese Studie fest, dass Personen, die sowohl mit COVID-19 als auch mit Parasiten infiziert waren, kein unterschiedliches Muster der Antikörperproduktion im Vergleich zu denen mit nur COVID-19 zeigten. Die Ergebnisse können helfen, zukünftige Studien und öffentliche Gesundheitsstrategien zu gestalten, insbesondere in Regionen, in denen beide Infektionen verbreitet sind. Weitere Untersuchungen sollten sich auf die Impfstoffreaktionen und die langfristigen Effekte solcher Infektionen auf die Immunität gegen SARS-CoV-2 konzentrieren.
Titel: SARS-CoV-2 antibody response among COVID-19 patients is not affected by parasite co-infection
Zusammenfassung: BackgroundB-cell hypo-responsiveness has been associated with intestinal parasitic co-infection. The effect of parasite co-infection on antibody response to SARS-CoV-2 is unknown. Here, we aimed to determine antibody response to SARS-CoV-2 among COVID-19 patients co-infected with intestinal parasites and those without parasite co-infection. MethodsIn this prospective cohort study, a total of 589 samples were serially collected from 72 RT-PCR-confirmed patients. Anti-SARS-CoV-2 nucleocapsid protein (NP) antibody titers were measured longitudinally during hospitalization. SARS-CoV-2 infection was confirmed by RT-PCR on samples obtained from nasopharyngeal swabs, while direct microscopic examination, modified Ritchie concentration, and Kato-Katz methods were used to identify parasites and ova from fresh stool samples. Data were analyzed using STATA version 14. ResultsOf the 72 COVID-19 patients, 39 (54.2%) were co-infected with intestinal parasites while 33 (45.8%) had no parasitic co-infection. Overall, the median cut-off index (COI) for anti-NP antibody titer among COVID-19 patients co-infected with parasites was 6.91 (IQR: 0.55-40.7) compared to 7.51 (IQR: 0.21-59.21) in those without parasites (p=0.764). In addition, 174/261 [66.7% (95% CI: 60.68-72.16)] and 231/328 [70.4% (95% CI: 65.23-75.14)] specimens from COVID-19 patients with parasite co-infection and without parasites, respectively, had anti-SARS-CoV-2 antibody above the cut-off COI value (p=0.328). The positivity rate for anti-SARS-CoV-2 NP < 14 days after symptom onset was 66.3% (95% CI: 60.21-71.85) and 70.0% (95% CI: 64.72-74.74) for those not infected and co-infected with parasites, respectively (p=0.343). In addition, 31/72 (41.9%) of the patients who were negative at the time of enrollment were seroconverted. The trend in anti-NP antibodies among seroconverted individuals with and without parasites is also similar. ConclusionsCo-infection with parasitic infection has very little effect on the anti-SARS-CoV-2 antibody immune response. Further studies on the profile of neutralizing antibodies in parasite-endemic areas are warranted to ascertain vaccine efficacy. Authors summaryPre-existing co-infection with intestinal parasites has been shown to diminish antibody response to a multitude of heterologous pathogens or vaccines. However, the effect of parasite co-infection on antibody response to SARS-CoV-2 is unknown. We determined the anti-nucleocapsid protein (NP) antibody response to SARS-CoV-2 among COVID-19 patients co-infected with intestinal parasites and compared their response to those without parasites. There was no difference in anti-NP positivity rate, seroconversion, or titer level among COVID-19 patients with or without parasitic co-infection. Further studies on the profile of neutralizing antibodies in parasite-endemic areas are warranted to ascertain vaccine efficacy.
Autoren: Teklay Gebrecherkos, Y. Kebede, F. Challa, A. Gebreegzabher, S. Abdella, D. Leta, A. Desta, A. Hailu, G. Tasew, M. Abdulkadir, M. Tessema, G. Tollera, Z. Gessesse, H. H. DF Schallig, B. C. Urban, T. Rinke de Wit, D. Welday
Letzte Aktualisierung: 2023-08-21 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.08.20.23294345
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.08.20.23294345.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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