Wie Bewegung die Gehirnaktivität beeinflusst
Studie zeigt Verbindungen zwischen Bewegungsparametern und Gehirnkontrolle.
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Inhaltsverzeichnis
Die menschliche Bewegung ist ein komplexes Verhalten, das viele Faktoren umfasst. Diese Studie untersucht, wie verschiedene Aspekte der Bewegung, wie Kraft, Winkel und Geschwindigkeit, sich in der Gehirnaktivität widerspiegeln, speziell in einem Teil des Gehirns, der als primärer motorischer Kortex (M1) bekannt ist. M1 ist entscheidend für die Planung und Ausführung von Bewegungen.
Wichtige Konzepte
Motorische Kontrolle
Motorische Kontrolle bezieht sich darauf, wie unser Gehirn und unsere Muskeln zusammenarbeiten, um Bewegung zu erzeugen. Das Gehirn sendet Signale an die Muskeln durch Bahnen, die helfen, Aktionen zu koordinieren. Der primäre motorische Kortex (M1) spielt dabei eine grosse Rolle. Er hat viele Neuronen, die für die Planung und Ausführung verschiedener Arten von Bewegungen verantwortlich sind.
Bewegungsparameter
Bewegung kann durch verschiedene Parameter beschrieben werden. Die drei Hauptparameter, die hier untersucht werden, sind:
- Kraft: Die Stärke, die während einer Bewegung verwendet wird. Zum Beispiel, wie fest man drückt oder zieht.
- Winkel: Die Position eines Gelenks zu einem bestimmten Zeitpunkt während der Bewegung. Zum Beispiel, wie stark ein Finger sich beugt.
- Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeit, mit der eine Bewegung erfolgt. Zum Beispiel, wie schnell eine Person ihren Arm bewegt.
MEP)
Motorisch ausgelöste Potentiale (Wenn Forscher die Gehirnaktivität im Zusammenhang mit Bewegung untersuchen wollen, verwenden sie oft eine Technik namens transkranielle Magnetstimulation (TMS). Bei dieser Methode werden magnetische Impulse ins Gehirn gesendet, die elektrische Aktivität in den Muskeln induzieren, gemessen als MEPs. Zu sehen, wie sich MEPs verändern, kann Aufschluss darüber geben, wie gut das Gehirn Bewegungen steuert.
Die Studie
Das Ziel dieser Studie war es zu sehen, wie sich verschiedene Bewegungsparameter (Kraft, Winkel und Geschwindigkeit) in MEPs widerspiegeln. Die Forscher wollten herausfinden, ob die MEP-Amplituden je nach Grad jedes Parameters während der Bewegungsplanung und -ausführung variieren.
Teilnehmer
Insgesamt waren zu Beginn 40 Freiwillige an der Studie beteiligt. Davon haben 33 alle Aufgaben abgeschlossen. Die Teilnehmer hatten unterschiedliche Erfahrungen mit Bewegungsaufgaben und waren gesunde Personen.
Experimentelles Setup
Die Teilnehmer sollten Bewegungen mit ihrem rechten Zeigefinger ausführen. Sie bekamen Aufgaben für jeden der drei Bewegungsparameter: Kraft, Winkel und Geschwindigkeit. Die Aufgaben beinhalteten das Drücken gegen einen Sensor zur Messung der Kraft, das Bewegen des Fingers zu bestimmten Winkeln und das Bewegen des Fingers mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
Um Einfluss durch visuelles Feedback zu vermeiden, konnten die Teilnehmer ihre Hand während der Aufgaben nicht sehen. Sie verliessen sich auf ihr Körpergefühl und ihre Bewegungen.
Die Forscher nahmen Messungen mit TMS in zwei Phasen vor:
- Bewegungsplanung: Wenn die Teilnehmer sich auf die Bewegung vorbereiteten.
- Bewegungsausführung: Wenn die Teilnehmer tatsächlich in Bewegung waren.
Datensammlung
Es wurden Messungen vorgenommen, um den Grad der Kraft, des Winkels und der Geschwindigkeit zu bewerten, die die Teilnehmer erreichten. TMS wurde verwendet, um die MEP-Amplitude zu beurteilen. So konnte man sehen, wie die Gehirnaktivität mit den durchgeführten Bewegungen zusammenhing.
Jeder Teilnehmer absolvierte mehrere Versuche für jede Aufgabe. Nach Abschluss der Aufgaben sammelten die Forscher Daten zu den MEP-Amplituden und verglichen diese mit den Bewegungsparametern.
Ergebnisse
Kraftaufgabe
Als die Teilnehmer gegen einen Sensor drückten, schauten die Forscher, wie viel Kraft sie auf bestimmten Ebenen aufbrachten. Sie unterteilten die Kraftniveaus in Kategorien basierend auf dem individuellen Maximum. Es stellte sich heraus, dass die MEP-Amplitude die erzeugte Kraft widerspiegelte. Höhere Kraftlevels korrelierten konstant mit einer erhöhten MEP-Amplitude.
Winkelaufgabe
In der Winkelaufgabe mussten die Teilnehmer ihren Finger zu bestimmten Winkeln bewegen. Die Forscher sahen, dass die MEP-Amplitude mit den Winkeln zusammenhing, die die Teilnehmer während der Bewegung erreichten. Allerdings gab es während der Vorbereitungsphase keinen signifikanten Einfluss des Winkels auf die MEP-Amplitude.
Geschwindigkeitsaufgabe
Bei der Geschwindigkeitsaufgabe bewegten die Teilnehmer ihre Finger mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Ähnlich wie bei der Kraftaufgabe wurden die MEP-Amplituden durch die Geschwindigkeit der Bewegung beeinflusst. Die Forscher stellten fest, dass höhere Geschwindigkeiten zu höheren MEP-Amplituden während der Ausführungsphase führten.
Vorbereitung vs. Ausführung
Eine interessante Erkenntnis war der Unterschied zwischen der Bewegungsplanung und der tatsächlichen Ausführung. Während der Vorbereitung wurden die MEP-Amplituden sowohl von Kraft als auch von Geschwindigkeit beeinflusst, nicht jedoch vom Winkel. Das deutet darauf hin, dass das Gehirn bei der Planung von Bewegungen bestimmte Parameter priorisieren könnte.
Während der Ausführung spiegelten die MEP-Amplituden alle drei Parameter wider: Kraft, Winkel und Geschwindigkeit. Das zeigt, dass, sobald die Bewegung im Gange ist, das Gehirn Informationen zu mehreren Aspekten der Bewegung gleichzeitig empfängt und verarbeitet.
Implikationen
Zu verstehen, wie das Gehirn Bewegung steuert, kann viele praktische Anwendungen haben.
- Rehabilitation: Erkenntnisse aus dieser Forschung können helfen, Rehabilitationsprogramme für Personen mit motorischen Beeinträchtigungen zu verbessern. Eine Therapie, die auf spezifische Bewegungsparameter abzielt, könnte die Genesung fördern.
- Sporttraining: Trainer könnten dieses Wissen nutzen, um bessere Trainingsprogramme zu entwerfen, die die Leistung basierend darauf optimieren, wie verschiedene Bewegungsaspekte vom Gehirn gesteuert werden.
- Wearable Technologie: Geräte, die die Muskelaktivität überwachen, können ebenfalls von diesem Verständnis profitieren und bessere Rückmeldungen sowie Trainingsoptionen bieten.
Fazit
Diese Studie hebt die Bedeutung verschiedener Bewegungsparameter in der motorischen Kontrolle hervor. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Gehirn flexibel auf unterschiedliche Aspekte der Bewegung reagiert, je nach Phase der Bewegung (Planung oder Ausführung). Wenn die Forschung in diesem Bereich weitergeht, verspricht sie Fortschritte in mehreren Bereichen, die mit Bewegung und motorischer Kontrolle zu tun haben.
Indem wir verstehen, wie Bewegungsparameter vom Gehirn verarbeitet werden, können wir effektivere Methoden entwickeln, um Menschen dabei zu helfen, ihre Bewegungen zu verbessern, sei es zur Rehabilitation, im Sport oder bei alltäglichen Aufgaben.
Titel: Force, angle, and velocity parameters of finger movements are reflected in corticospinal excitability
Zusammenfassung: Identifying which movement parameters are reflected in the corticospinal excitability (CSE) will improve our understanding human motor control. Change in CSE measured with transcranial magnetic stimulation (TMS)-induced motor evoked potentials (MEPs) can probe the content of the signal from primary motor cortex (M1) through the corticospinal pathway and spinal motoneurons to the muscle. Here we used MEPs to investigate which movement-related parameters are reflected in CSE in 33 healthy adults. In three separate tasks, we evaluated which movement parameter(s), force, angle, and velocity, are reflected in the MEP amplitude during movement preparation and movement execution. Bayesian model comparison in a forward feature selection framework identified force and velocity measures as reflected in the MEP amplitude during movement preparation, and force, angle, and velocity measures as reflected in the MEP amplitude during movement execution. Importantly, we included measures of electromyography (EMG) in the forward feature selection, and the parameter measures are included only if they add explanatory power of MEP amplitude in addition to the EMG. These findings show that when taking EMG measures into account, all three movement parameters force, angle, and velocity are reflected in CSE. These findings propose a flexible and task-dependent form of signaling in the motor system that allows parameter-specific modulation of CSE to accurately control finger movements. Key pointsO_LIPrior research show that the primary motor cortex activity reflects movement parameters. C_LIO_LIMeasures of the response to a magnetic stimulation, the motor evoked potential (MEP), can be used to assess the content of the signal sent to the muscle. C_LIO_LIWe use Bayesian model comparison to test whether movement parameters are reflected in the models best describing the MEP amplitude modulations. C_LIO_LIWe show that the MEP amplitude reflects all tested movement parameters, force, angle, and velocity. C_LIO_LIOur results indicate a task-dependent form of signaling not only in M1, but also in the corticospinal pathway and spinal motor neurons propagating the signal to the muscle. C_LI
Autoren: Ida Marie Brandt, J. Lundbye-Jensen, T. Grunbaum, M. S. Christensen
Letzte Aktualisierung: 2024-05-06 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.28.582459
Quell-PDF: https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.28.582459.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
Änderungen: Diese Zusammenfassung wurde mit Unterstützung von AI erstellt und kann Ungenauigkeiten enthalten. Genaue Informationen entnehmen Sie bitte den hier verlinkten Originaldokumenten.
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