Das Alkohol-Schaden-Paradoxon: Ein Näherer Blick
Die komplexe Beziehung zwischen Alkohol, Bildung und Gesundheitsfolgen erkunden.
Gemma Sawyer, Hannah Sallis, Marcus Munafò, Liam Mahedy, Jasmine Khouja
― 6 min Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
- Untersuchung des Alkohol-Schaden-Paradoxons
- Die Herausforderung beim Verständnis des Paradoxons
- Studienziele und -design
- Die verwendeten Daten
- Analyse von Gesundheits Ergebnissen
- Ergebnisse zu Gesundheits Ergebnissen in Bezug auf Alkohol und Bildung
- Berücksichtigung der Rolle des Rauchens
- Einschränkungen und Vorsichtsmassnahmen bei der Interpretation
- Zukünftige Forschungsrichtungen
- Fazit
- Originalquelle
- Referenz Links
Alkoholbezogene Probleme sind weltweit ein grosses Thema und beeinflussen die Gesundheit der Menschen und führen zu Todesfällen. Rund 5,3 % aller Todesfälle weltweit gehen auf alkoholbedingte Probleme zurück. Überraschenderweise erleiden Menschen mit niedrigem Einkommen oder Bildungsgrad mehr Schäden durch Alkohol im Vergleich zu denen mit höherem sozioökonomischem Status (SES), obwohl sie generell weniger trinken. Das nennt man das Alkohol-Schaden-Paradoxon.
Untersuchung des Alkohol-Schaden-Paradoxons
Forscher haben sich dieses Paradoxon angeschaut und verschiedene Gründe dafür vorgeschlagen. Eine Erklärung ist, dass Leute mit niedrigerem SES insgesamt weniger trinken, aber riskantere Trinkgewohnheiten haben. Zum Beispiel trinken sie vielleicht entweder gar nicht oder manchmal übermässig viel, während die Leute mit höherem SES meist gleichmässiger trinken. Studien zeigen, dass die negativen gesundheitlichen Auswirkungen des Trinkens für Menschen mit niedrigerem Einkommen oder Bildung bei kurzfristigen Gesundheitsproblemen schlimmer sind, im Vergleich zu langfristigen Gesundheitsproblemen, die von vielen verschiedenen Lebensstilfaktoren beeinflusst werden können.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass Personen mit niedrigerem SES wahrscheinlicher andere ungesunde Aktivitäten ausüben, wie Rauchen, was zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen kann. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit niedrigerem SES tendenziell mehr rauchen. Wenn Forscher ihre Ergebnisse anpassen, um das Rauchen zu berücksichtigen, wird der Zusammenhang zwischen niedrigem SES und Krankenhausbesuchen wegen alkoholbedingter Probleme schwächer. Genauer gesagt deuten einige Recherchen darauf hin, dass Einkommen alkoholbedingte Todesfälle teilweise wegen der indirekten Auswirkungen von Rauchen und Body-Mass-Index (BMI) beeinflusst.
Trotz dieser Erklärungen ist unser Verständnis dieses Paradoxons immer noch begrenzt, und die Komplexität der beteiligten Faktoren macht es schwierig, eine einzelne Ursache festzulegen.
Die Herausforderung beim Verständnis des Paradoxons
Die Herausforderung beim Verständnis dieses Paradoxons ergibt sich aus den vielen verwandten Einflüssen, wie Alkoholkonsum, sozioökonomischer Position und Rauchgewohnheiten. Daher ist es wichtig zu bewerten, wie stark jeder dieser Faktoren die Wahrscheinlichkeit beeinflusst, gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit Alkohol zu entwickeln. Um dies zu tun, verwenden Forscher neue Methoden, die auf genetischen Daten basieren, um den ursächlichen Einfluss dieser Faktoren besser zu verstehen.
Eine fortgeschrittene Methode ist die Mendelsche Randomisierung (MR), die genetische Variationen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum als Werkzeuge nutzt, um den Einfluss des Trinkens auf Gesundheitsergebnisse zu bewerten. Eine verfeinerte Version, die multivariable Mendelsche Randomisierung (MVMR) genannt wird, untersucht den Effekt mehrerer verwandter Faktoren gleichzeitig.
Studienziele und -design
In dieser Studie werden die Forscher MVMR nutzen, um den direkten Einfluss des Alkoholkonsums auf Gesundheitsprobleme zu untersuchen und gleichzeitig Bildungsniveaus als Mass für den sozioökonomischen Status zu berücksichtigen. Zunächst werden sie eine MR-Analyse durchführen, um die allgemeine Rolle von Alkohol und Bildung separat zu betrachten. Dann nutzen sie MVMR, um ihre direkten Auswirkungen auf die Gesundheit zu analysieren.
Der Vergleich der Ergebnisse von MR und MVMR wird Einblicke geben, wie stark jeder Faktor zu den Gesundheitsergebnissen beiträgt. Zum Beispiel, wenn MR einen direkten Effekt von Alkohol auf die Gesundheit zeigt und MVMR auch einen Effekt zeigt, wenn Bildung berücksichtigt wird, deutet es darauf hin, dass Alkoholkonsum die Gesundheit tatsächlich beeinflusst, auch wenn man die Bildung mit einbezieht.
Die verwendeten Daten
Für diese Forschung werden Daten aus grossen Studien zu Genetik und Gesundheitsergebnissen genutzt. Forscher suchen nach genetischen Markern, die mit Alkoholkonsum und Bildungsniveaus verknüpft sind und analysieren, wie sie zu verschiedenen Gesundheitsproblemen in Beziehung stehen.
Die erste Datenquelle wird eine grosse Studie sein, die Informationen über den Alkoholkonsum von Teilnehmern europäischer Herkunft gesammelt hat. Insgesamt umfasste die Studie 941.280 Teilnehmer. Der Alkoholkonsum wurde gemessen, indem die Teilnehmer gefragt wurden, wie viele Getränke sie pro Woche konsumieren, wobei Anpassungen für Faktoren wie Alter und Geschlecht vorgenommen wurden.
Eine andere Datenquelle liefert Informationen über Bildung, insbesondere die Anzahl der Schuljahre, die die Teilnehmer abgeschlossen haben. Diese Daten stammen von 293.723 Teilnehmern aus verschiedenen Studien. Die Forscher verwendeten festgelegte Kriterien, um Bildungsleistungen zu kategorisieren und zu analysieren.
Zuletzt werden individuelle Gesundheitsdaten aus einer umfassenden Studie gewonnen, die 500.000 Teilnehmer umfasst und sich auf verschiedene Gesundheitsprobleme konzentriert, die mit Alkohol und Bildung in Beziehung stehen.
Gesundheits Ergebnissen
Analyse vonDie Forscher planen, zahlreiche gesundheitliche Ergebnisse im Zusammenhang mit Alkoholgebrauch zu betrachten, einschliesslich Leberschäden, psychischen Erkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen. Sie werden analysieren, wie Alkoholkonsum und Bildung diese Gesundheits Ergebnisse beeinflussen, indem sie statistische Methoden verwenden, um genaue Vergleiche und verlässliche Ergebnisse sicherzustellen.
Ergebnisse zu Gesundheits Ergebnissen in Bezug auf Alkohol und Bildung
Forschungsergebnisse zeigen, dass Alkohol klare negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Zum Beispiel wurde ein starker Zusammenhang zwischen Alkoholgebrauch und Lebererkrankungen gefunden. Mit steigendem Alkoholkonsum stieg auch das Risiko, ernsthafte Leberprobleme zu entwickeln.
Zusätzlich zu Lebererkrankungen ist Alkoholkonsum auch mit psychischen Erkrankungen verbunden, wobei übermässiges Trinken die Wahrscheinlichkeit erhöht, Probleme wie Depressionen und Angstzustände zu erleben. Umgekehrt schien mehr Schuljahre oder Bildung das Risiko dieser Gesundheitsprobleme zu senken.
Überraschenderweise zeigte sich bei einigen Ergebnissen wie Schlaganfällen und Verletzungen ein klarer Zusammenhang mit Alkohol, während Bildung eine schützende Rolle gegen diese Gesundheitsprobleme spielte. In diesem Zusammenhang verschlechterte zwar der Alkoholkonsum das Risiko, diese Erkrankungen zu entwickeln, jedoch half Bildung, dieses Risiko zu senken.
Rauchens
Berücksichtigung der Rolle desWährend der Fokus hauptsächlich auf Alkohol und Bildung liegt, haben die Forscher auch Rauchen als einen weiteren Faktor berücksichtigt, der die Gesundheit beeinflusst. Da Rauchen und Alkoholkonsum oft Hand in Hand gehen, war es wichtig, das Rauchverhalten zu berücksichtigen, wenn es um Gesundheits Ergebnisse in Bezug auf Alkohol geht.
Die Ergebnisse zeigten, dass Rauchen die Beziehung zwischen sozioökonomischem Status und Gesundheit weiter komplizierte. Personen mit niedrigerem sozioökonomischen Status neigen dazu, mehr zu rauchen, was gesundheitliche Probleme, die mit Alkoholkonsum verbunden sind, verschärfen kann.
Einschränkungen und Vorsichtsmassnahmen bei der Interpretation
Trotz der Erkenntnisse aus dieser Studie ist es wichtig, einige Einschränkungen zu erkennen. Die Abhängigkeit von genetischen Markern kann manchmal zu Schwächen in der Analyse führen, und die beobachteten Effekte spiegeln möglicherweise nicht zuverlässig die tatsächlichen ursächlichen Beziehungen wider. Zudem könnten einige verwendete Methoden Effekte aufgezeigt haben, die die Komplexität realer Verhaltensweisen und Gesundheits Ergebnisse nicht genau erfassen.
Zukünftige Forschungsrichtungen
Zukünftige Studien sollten darauf abzielen, diese Ergebnisse mit stärkeren Werkzeugen und zusätzlichen Daten zu bestätigen. Dazu könnte gehören, zu untersuchen, wie Faktoren wie die Art des konsumierten Alkohols und Einkommensniveaus mit Gesundheits Ergebnissen interagieren.
Zu verstehen, wie Bildung die Gesundheit beeinflusst, ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Gesundheitsrichtlinien. Wenn stärkere Beweise darauf hinweisen, dass Bildung die Wahrscheinlichkeit alkoholbedingter Gesundheitsprobleme senkt, würde das für Programme plädieren, die Bildungsangebote verbessern.
Fazit
Zusammenfassend zeigt die Beziehung zwischen Alkohol, Bildung und Gesundheits Ergebnissen bedeutende Einsichten. Während Alkoholkonsum das Risiko verschiedener Gesundheitsprobleme erhöht, scheint Bildung schützende Vorteile zu bieten. Beide Faktoren tragen zum Alkohol-Schaden-Paradoxon bei und verdeutlichen das komplexe Zusammenspiel zwischen sozioökonomischem Status und Gesundheit. Weitere Forschung ist notwendig, um diese Ergebnisse zu stärken und die Mechanismen besser zu verstehen, die die Gesundheits Ergebnisse beeinflussen.
Originalquelle
Titel: Multivariable Mendelian randomization to disentangle the alcohol harm paradox.
Zusammenfassung: The alcohol harm paradox, whereby low socioeconomic position (SEP) groups experience greater alcohol-related harms at a given level of alcohol consumption, is not yet fully understood. In observational studies, key drivers are correlated and share similar confounding structures. We used multivariable Mendelian randomization (MVMR) to estimate the direct causal effect of alcohol (drinks per week) and education (years of schooling) on multiple health outcomes, accounting for the effect of the other. Previously published genome-wide association summary (GWAS) statistics for drinks per week and years of schooling were used, and outcome summary statistics were generated from individual-level data from UK Biobank (N=462,818). Inverse variance weighted analyses demonstrated evidence for direct effects of alcohol and education on liver diseases (alcoholic liver disease: alcohol OR = 50.19, 95% CI 19.35 to 130.21 and education OR = 0.27, 95% CI 0.14 to 0.53; other liver diseases: alcohol OR = 1.82, 95% CI 1.12 to 2.94 and education OR = 0.42, 95% CI 0.30 to 0.58), mental and behavioural disorders due to alcohol (alcohol OR = 12.89, 95% CI 7.46 to 22.27 and education OR = 0.51, 95% CI 0.35 to 0.75), and stroke (alcohol OR = 1.94, 95% CI 1.30 to 2.89 and education OR = 0.73, 95% CI 0.55 to 0.97). There was evidence for direct effects of education on depression, anxiety, influenza/pneumonia, and heart disease. In contrast, there was evidence of total (without considering the effect of education), but not direct, effects of alcohol on depression, influenza/pneumonia, epilepsy, and injuries. Although caution is required when interpreting these results, given weak instruments for alcohol, these results provide some evidence that the alcohol harm paradox is partially due to the protective effect of additional years of education. Replication with strong genetic instruments for drinks per week would be necessary to draw causal inferences. Author SummaryIndividuals from lower socioeconomic position backgrounds tend to disproportionately experience alcohol-related physical and mental ill-health, despite reporting lower overall alcohol consumption than those from higher socioeconomic backgrounds. This is known as the alcohol harm paradox. One key difficulty in understanding this paradox is the methodological difficulty of establishing the relative contribution of multiple complex social behaviours. In this study, we used genetic variants associated with alcohol consumption and years of education to explore their direct effects on multiple health outcomes. The findings indicate that greater alcohol consumption and fewer years of education may each, independently increase the likelihood of developing various health conditions, including liver diseases, mental and behavioural disorders due to alcohol, and stroke. This may suggest that the alcohol harm paradox is due to the protective effect of additional years of education amongst those from higher socioeconomic position backgrounds, reducing their likelihood of developing the health conditions. However, these findings are preliminary and limited by various methodological issues, suggesting these findings should be interpreted with caution. Replication and further studies are needed.
Autoren: Gemma Sawyer, Hannah Sallis, Marcus Munafò, Liam Mahedy, Jasmine Khouja
Letzte Aktualisierung: 2024-12-16 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.07.30.24311209
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2024.07.30.24311209.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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