Bekämpfung von Pilzinfektionen im Sudan: Eine Gesundheitskrise
Pilzinfektionen stellen ein ernstes Gesundheitsrisiko im Sudan dar und erfordern dringende Massnahmen und Bewusstsein.
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Inhaltsverzeichnis
Pilzinfektionen sind ein ernstes Gesundheitsproblem in Afrika, besonders im Sudan, wo sie viele Todesfälle und Behinderungen verursachen können. Diese Infektionen sind häufig bei Leuten mit anderen gesundheitlichen Problemen, vor allem bei denen mit geschwächtem Immunsystem durch Krankheiten wie HIV oder Tuberkulose (TB).
Die Belastung durch Infektionskrankheiten
Afrika hat die höchsten Raten an Infektionskrankheiten weltweit, die viele Lebensjahre kosten und erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen. 2019 sind etwa 4,1 Millionen Menschen an diesen Krankheiten gestorben, wobei HIV, Atemwegsinfektionen, Malaria und Tuberkulose die Hauptursachen waren. Faktoren wie Unterernährung, Armut und mangelnde Bildung tragen zu diesen gesundheitlichen Herausforderungen bei, besonders in den 34 afrikanischen Ländern, die als niedrig- oder niedrig-mittel Einkommen gelten.
Ungefähr 75 % der weltweiten HIV-Fälle und 25 % der TB-Fälle finden sich in Subsahara-Afrika. Während Behandlungen wie die antiretrovirale Therapie für HIV und TB-Programme einige Fortschritte gemacht haben, bleibt die Sterberate aufgrund anderer Infektionen, einschliesslich der durch Pilze verursachten, hoch. Viele dieser Pilzinfektionen sind ernst und können zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, besonders bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Häufige Pilzinfektionen
Pilzinfektionen beim Menschen werden von etwa 30 verschiedenen Pilzarten verursacht. Diese Infektionen können oberflächlich sein und Haut, Haare und Nägel betreffen, oder sie können schwerer und invasiver sein und die inneren Systeme des Körpers angreifen.
Die häufigsten Pilze, die ernsthafte Infektionen verursachen, sind Candida, Pneumocystis jirovecii, Cryptococcus und Aspergillus. Menschen mit Erkrankungen wie Mukoviszidose, chronischen Lungenerkrankungen oder solche, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken, haben ein höheres Risiko für diese Infektionen. Unter ihnen sind invasive Pilzinfektionen besonders gefährlich und können zu schweren gesundheitlichen Folgen führen.
Spezifische Pilzkrankheiten im Sudan
Im Sudan, einem Land im Nordostafrika, sind Pilzinfektionen sehr verbreitet. Myzetom, eine chronische Erkrankung durch Pilze verursacht, ist dort endemisch, mit tausenden gemeldeten Fällen. Diese Krankheit wurde jedoch lange vernachlässigt und hat erst kürzlich Aufmerksamkeit von Gesundheitsorganisationen erhalten.
Ziel der aktuellen Studien war es, die Auswirkungen von Pilzkrankheiten im Sudan besser zu verstehen. Forscher haben verschiedene Faktoren untersucht, einschliesslich der Gesamtbevölkerung und der Anzahl der Kinder, um zu schätzen, wie viele Menschen an diesen Infektionen leiden.
Bevölkerungs- und Gesundheitsherausforderungen
2021 hatte der Sudan etwa 46,8 Millionen Einwohner. Viele Menschen leben in ländlichen Gebieten, und ein erheblicher Teil lebt in Armut. Das Land hat eine begrenzte öffentliche Gesundheitsinfrastruktur, mit sehr wenigen Gesundheitseinrichtungen für die Bevölkerung. Dieser Mangel an Ressourcen macht es schwierig, Pilzinfektionen effektiv zu diagnostizieren und zu behandeln.
Obwohl die HIV-Raten im Sudan im Vergleich zu anderen Ländern relativ niedrig sind, bleibt Tuberkulose ein grosses Gesundheitsproblem. Die hohen TB-Raten im Sudan erhöhen das Risiko für damit verbundene Pilzinfektionen, da viele TB-Patienten Komplikationen im Zusammenhang mit Pilzen entwickeln können.
Die Auswirkungen von Pilzkrankheiten
Pilzkrankheiten können zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, besonders für Menschen mit anderen medizinischen Erkrankungen. Schätzungen legen nahe, dass tausende Menschen im Sudan an kryptokokkalem Meningitis und Pneumocystis-Pneumonie leiden, die ernsthafte Infektionen im Zusammenhang mit HIV sind. Auch andere Erkrankungen wie pulmonale TB können aufgrund von Pilzinfektionen zu Komplikationen führen.
Asthma ist ein weiteres häufiges Problem im Sudan, von dem eine beträchtliche Anzahl von Erwachsenen und Kindern betroffen ist. Menschen mit Asthma haben ein Risiko für allergische Reaktionen auf Pilzinfektionen, was ihren Zustand verschlimmern kann.
Mangel an Bewusstsein und Ressourcen
Trotz der hohen Belastung durch Pilzinfektionen wurde dieses Thema von Gesundheitsorganisationen im Sudan wenig beachtet. Diese Vernachlässigung liegt teilweise an den Herausforderungen bei der Diagnose und Behandlung dieser Infektionen. Für viele Pilzkrankheiten ist eine genaue Diagnose entscheidend, doch die fehlt im Sudan oft aufgrund von Ressourcenmangel.
Es wurden Anstrengungen unternommen, um das Bewusstsein zu verbessern und Informationen über Pilzkrankheiten weltweit zu sammeln, aber es gibt noch viel zu tun im Sudan. Lokale Daten sind rar, was es schwierig macht, das volle Ausmass des Problems zu verstehen.
Häufige Pilzinfektionen im Sudan
Schätzungen zufolge leiden rund 5 Millionen Menschen im Sudan an verschiedenen Pilzkrankheiten. Die häufigste Infektion ist Tinea capitis, die Schulkinder betrifft und durch dermatophyte Pilze verursacht wird. Diese Infektion ist hoch ansteckend und kann zu langanhaltenden gesundheitlichen Problemen führen, wenn sie nicht richtig behandelt wird.
Candida-Infektionen sind ebenfalls weit verbreitet und betreffen viele Menschen jedes Jahr. Diese Infektionen, die zu schweren Komplikationen führen können, bleiben oft unbehandelt, da es an verfügbaren Gesundheitsoptionen mangelt.
Invasive Pilzinfektionen sind besonders gefährlich und betreffen Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie zum Beispiel diejenigen mit HIV oder die eine Behandlung gegen Krebs erhalten. Die hohen Raten von Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD im Sudan erhöhen weiter das Risiko, diese Infektionen zu entwickeln.
Dringender Handlungsbedarf
Angesichts der ernsthaften Auswirkungen von Pilzinfektionen auf die öffentliche Gesundheit ist dringendes Handeln im Sudan erforderlich. Gesundheitsbeamte müssen Priorität darauf legen, das Bewusstsein zu erhöhen, die Forschungsanstrengungen zu verbessern und bessere Diagnosewerkzeuge zu entwickeln. Die Schulung von Gesundheitsarbeitern ist ebenfalls wichtig, da viele diese Infektionen möglicherweise nicht erkennen oder wissen, wie sie behandelt werden.
Es wird entscheidend sein, mehr Mykologie-Referenzlabore einzurichten und die Ressourcen im Gesundheitswesen zu verbessern, um die Belastung durch Pilzkrankheiten im Sudan zu bewältigen.
Fazit
Pilzinfektionen stellen eine bedeutende, aber oft übersehene gesundheitliche Herausforderung im Sudan dar. Mit Millionen von Betroffenen und einem Gesundheitssystem, das ums Überleben kämpft, ist der Bedarf an verbessertem Bewusstsein und Ressourcen klar. Indem diese Probleme angegangen werden, kann der Sudan wichtige Schritte unternehmen, um die Last von Pilzinfektionen zu verringern und die Gesundheitsresultate für seine Bevölkerung zu verbessern.
Titel: Fungal infections in Sudan: an underestimated health problem
Zusammenfassung: Fungal diseases are associated with high morbidity and mortality, yet their epidemiology and burden are not well addressed. While deaths probably exceed 1.5 million per year, many cases remain undiagnosed and underreported. Estimating the burden of these diseases is needed for prioritization and implementation of effective control programs. Here we used a model based on population at risk to estimate the burden of serious fungal infections in Sudan. The prevalence of the susceptible population including HIV, TB, cancer, asthma, and COPD was obtained from the literature. Incidence and prevalence of fungal infections were calculated using local data when applicable and if not available then regional or international figures were used. In total, the estimated number of Sudanese suffering from fungal disease is 5 M (10% of the total population). Tinea capitis, recurrent vulvovaginitis and keratitis are estimated to affect 4,127,760, 631,261, and 6,552 patients, respectively. HIV-related mycosis is estimated to affect 5,945 oral candidiasis, 1,921 esophageal candidiasis, 571 Pneumocystis pneumonia, and 462 cryptococcal meningitis cases. Aspergillus infections are estimated as follow: 3,438 invasive aspergillosis, 14,950 chronic pulmonary aspergillosis, 67,860 allergic bronchopulmonary aspergillosis cases, while the prevalence of severe asthma with fungal sensitization and fungal rhinosinusitis was 86,860 and 93,600 cases, respectively. The neglected tropical disease eumycetoma was estimated to affect 16,837 cases with a rate of 36/100,000. Serious fungal infections are quite common in Sudan and require urgent attention to improve diagnosis, promote treatment, and develop surveillance programs. Author SummaryFungal infections are present globally, but the burden is higher in sub-Saharan Africa. Many of these infections occur because of underline clinical conditions such as HIV, TB, cancer, asthma, and chronic obstructive pulmonary disease (COPD), while some may occur without underline conditions. We used the prevalence of susceptible populations to estimate the burden of fungal diseases in Sudan. Based on that, we found a total of 5 million Sudanese suffering from fungal infection. The most common disease was scalp infection (tinea capitis), followed by recurrent vulvovaginitis. Fungal eye infection was estimated to affect 6,552 patients, and the subcutaneous neglected tropical disease eumycetoma affects 16,837 individuals. We also reported a high burden for HIV- and TB-related mycoses. The study highlighted the need to develop surveillance programs for fungal infections in Sudan.
Autoren: Sarah A Ahmed, M. Ismail, M. Albirair, A. M. A. Nail, D. Denning
Letzte Aktualisierung: 2023-06-22 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.06.20.23291647
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.06.20.23291647.full.pdf
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