Die Opioidkrise angehen: Trends und Praktiken
Ein Blick auf die Trends bei der Verschreibung von Opioiden und die Bemühungen, die Abhängigkeit zu reduzieren.
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Inhaltsverzeichnis
Opioide sind starke Schmerzmittel. Sie werden oft für kurzzeitige Schmerzbehandlung verschrieben, zum Beispiel nach einer Operation oder Verletzung. Allerdings wird darüber diskutiert, wie effektiv sie bei langfristigen Schmerzen sind. Studien zeigen, dass der langfristige Gebrauch von Opioiden zu Abhängigkeit und sogar Überdosierung führen kann. Das ist ein grosses Gesundheitsproblem geworden, besonders in England und Wales, wo die Verschreibungen seit Jahren steigen.
Als Reaktion auf die steigende Zahl von Opioidverschreibungen veröffentlichten die Gesundheitsbehörden 2010 neue Richtlinien. Diese Richtlinien empfehlen Ärzten, vorsichtig zu sein, wenn sie Opioide für eine langfristige Einnahme verschreiben. Seitdem gibt es einen grossen Fokus auf dieses Thema seitens der Regierungsgruppen, um die Risiken, die mit der Anwendung von Opioiden verbunden sind, zu reduzieren.
2019 führte Public Health England (PHE) eine Überprüfung durch, um das Ausmass der Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Medikamenten zu verstehen und welche Massnahmen dagegen ergriffen werden könnten. Sie schauten sich Daten von der NHS Business Services Authority an, die die Verschreibungen in ganz England verfolgt. Die Überprüfung ergab, dass es zwar einen leichten Rückgang bei Opioidverschreibungen zwischen 2015 und 2018 gab, das Problem des Opioidgebrauchs blieb jedoch bedeutend. Gegenden mit höheren Deprivation hatten höhere Verschreibungsraten, und der langfristige Gebrauch dieser Medikamente war immer noch mit Überdosierungen und Abhängigkeit verbunden.
OpenPrescribing.net: Ein Tool für Einblicke
Um die Verschreibungstrends besser zu verstehen, wurde OpenPrescribing.net ins Leben gerufen. Diese Plattform bietet freien Zugang zu den NHS-Verschreibungsdaten, die jeder einsehen kann. Sie wird weit verbreitet genutzt, mit etwa 20.000 einzigartigen Nutzern pro Monat. Die Leute können die Verschreibungshistorie jeder Praxis in England erkunden und die Verwendung verschiedener Medikamente, einschliesslich Opioide, überwachen.
OpenPrescribing erstellt monatliche Berichte, die die Sicherheit, Effektivität und Kosten von Verschreibungen auf verschiedenen Ebenen des NHS messen. Das umfasst sogar Details zu einzelnen Medikamenten und Dosierungen. Diese Berichte helfen, Muster in der Opioidverschreibung zu erkennen und liefern wichtige Informationen für die Entscheidungsfindung des NHS.
Mit den Daten von OpenPrescribing suchen Forscher nach Praktiken und Gruppen, die ihre Opioidverschreibungen erfolgreich reduziert haben. Statt sich auf selbstberichtete Verbesserungen von Organisationen zu verlassen, nutzt dieses Verfahren Daten, um echte Reduktionen im Opioidgebrauch zu finden, die als beste Praktiken gelten könnten.
Identifizierung von Best Practices in der Opioidverschreibung
Um die Empfehlungen der PHE-Überprüfung zu unterstützen, entwickelten Forscher eine Methode zur Erkennung von Änderungen in den Opioidverschreibungsmustern. Durch die Analyse der Daten von OpenPrescribing sollten Praktiken und NHS-Gruppen identifiziert werden, die ihre Opioidverschreibungen signifikant reduziert hatten.
Für ihre Analyse schauten die Forscher auf Daten aus allen Hausarztpraxen in England. Sie konzentrierten sich auf drei Hauptmasse im Zusammenhang mit Opioidverschreibungen:
Gesamte orale Morphin-Äquivalente pro 1000 Patienten: Diese Masszahl betrachtet die Gesamtmenge an verschriebenen Opioiden für jede Gruppe von 1.000 Patienten.
Hohe Dosen Opioide als Prozentsatz der regulären Opioide: Diese Masszahl verfolgt, wie viele der verschriebenen Opioide Hochdosispräparate sind.
Hohe Dosis Opioidartikel pro 1000 Patienten: Ähnlich wie die erste Masszahl überprüft diese, wie viele Hochdosisopioide pro 1.000 Patienten verschrieben werden.
Die Daten wurden von Dezember 2014 bis November 2019 gesammelt. In dieser Zeit fanden die Forscher signifikante Reduktionen bei Opioidverschreibungen in vielen Organisationen.
Ergebnisse: Reduktionen bei Opioidverschreibungen
Die Analyse ergab, dass mindestens 49% der untersuchten NHS-Organisationen erhebliche Reduktionen bei ihren Opioidverschreibungen erreicht hatten. Einige Gruppen schafften es, die Hochdosisopioide signifikant zu reduzieren. Während die Reduktionen in einigen Praxen gross waren, geschahen sie in grösseren NHS-Gruppen wie den Clinical Commissioning Groups (CCGs) langsamer.
Zum Beispiel zeigten drei spezifische CCGs bemerkenswerte Reduktionen im Opioidgebrauch. Die Gesamtverschreibungsraten sanken über die Zeit, wobei eine Gruppe um bis zu 31% reduzierte. Die Daten aus einzelnen Praxen zeigten sogar grössere Veränderungen, wobei einige Hochdosisopioide monatelang vollständig eliminierten.
Stärken und Einschränkungen der Studie
Diese Forschung betrachtete fast 87,7% der typischen Hausarztpraxen in England. Diese breite Abdeckung hilft, die Wahrscheinlichkeit von Verzerrungen in den Ergebnissen zu verringern. Durch die Durchführung der Analyse über eine offene Plattform wie OpenPrescribing ermöglicht die Studie Transparenz. Alle Methoden und Daten, die in der Forschung verwendet werden, sind öffentlich einsehbar, was ein wichtiger Aspekt ist, den die Gesundheitsbehörden hervorgehoben haben.
Es gibt jedoch einige Einschränkungen zu berücksichtigen. Ein wichtiger Punkt ist, dass die Daten keine Verschreibungen aus der Sekundärversorgung, wie Krankenhäuser, enthalten, was bedeuten könnte, dass der Gesamtopioidgebrauch unterschätzt wird. Zudem können lokale Faktoren die Daten auf Praxisebene stark beeinflussen. Veränderungen in den Patientenpopulationen, wie oft Verschreibungen eingelöst werden oder wer für das Verschreiben verantwortlich ist, können die Zahlen beeinflussen. Daher bedeutet ein Rückgang des Opioidgebrauchs nicht immer, dass eine erfolgreiche Intervention stattgefunden hat.
Was kommt als Nächstes?
Die Ergebnisse dieser Studie können helfen, zukünftige Forschung und Politik zu gestalten. Das Ziel ist es, ein neues Tool namens "Improvement Radar" auf OpenPrescribing zu implementieren. Dieses Tool wird systematisch Organisationen identifizieren, die möglicherweise ihren Opioidgebrauch erfolgreich reduziert haben. Entscheidungsträger können dann diese Gruppen untersuchen, um weitere Einblicke in effektive Praktiken zu gewinnen.
Die gesammelten Beweise senden eine klare Botschaft: Einige Organisationen machen bedeutende Fortschritte beim Abbau von Opioidverschreibungen. Das ist ermutigend und zeigt, dass es mit den richtigen Ansätzen möglich ist, das anhaltende Gesundheitsproblem der Opioidabhängigkeit anzugehen.
Fazit
Die Opioidverschreibung ist ein kritisches Thema, das sorgfältige Überwachung und Regulierung erfordert. Der Anstieg der Verschreibungen hat zu erheblichen Gesundheitsproblemen geführt, einschliesslich Abhängigkeit und Überdosierung. Die Daten von OpenPrescribing bieten jedoch wertvolle Einblicke in die Verschreibungsmuster in ganz England. Durch die Analyse dieser Daten können Forscher Praktiken identifizieren, die erfolgreich den Opioidgebrauch reduziert haben, was potenziell Modelle für andere sein kann.
Der Weg zu einem besseren Opioidmanagement ist noch nicht zu Ende. Der Einsatz eines datengestützten Ansatzes kann Entscheidungsträgern helfen zu verstehen, was funktioniert und was nicht. Letztendlich ist die Verbesserung der Verschreibungspraxen ein wesentlicher Schritt zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und zur Sicherstellung, dass Patienten eine sichere und angemessene Schmerzbehandlung erhalten.
Titel: Data-driven identification of potentially successful intervention implementations: a proof of concept using five years of opioid prescribing data from over 7000 practices in England
Zusammenfassung: BackgroundWe have previously demonstrated that opioid prescribing increased by 127% between 1998 and 2016. New policies aimed at tackling this increasing trend have been recommended by public health bodies and there is some evidence that progress is being made. We sought to extend our previous work and develop an unbiased, data-driven approach to identify general practices and clinical commissioning groups (CCGs) whose prescribing data suggest that interventions to reduce the prescribing of opioids may have been successfully implemented. MethodsWe analysed five years of prescribing data for three opioid prescribing measures: one capturing total opioid prescribing and two capturing regular prescribing of high dose opioids. Using a data-driven approach, we applied a modified version of our change detection Python library to identify changes in these measures over time, consistent with the successful implementation of an intervention. This analysis was carried out for general practices and CCGs, and organisations were ranked according to the change in prescribing rate. ResultsWe present data for the three CCGs and practices demonstrating the biggest reduction in opioid prescribing across the three opioid prescribing measures. We observed a 40% drop in the regular prescribing of high dose opioids (measured as a percentage of regular opioids) in the highest ranked CCG (North Tyneside); a 99% drop in this same measure was found in several practices. Decile plots demonstrate that CCGs exhibiting large reductions in opioid prescribing do so via slow and gradual reductions over a long period of time (typically over two years); in contrast, practices exhibiting large reductions do so rapidly over a much shorter period of time. ConclusionsBy applying one of our existing analysis tools to a national dataset, we were able to rank NHS organisations by reduction in opioid prescribing rates. Highly ranked organisations are candidates for further qualitative research into intervention design and implementation. Contributions to the literatureO_LIDemonstrating that a data-driven approach can identify and quantify changes in important clinical measures in publicly available NHS data C_LIO_LIIdentifying changes in this way allows the unbiased identification of candidates for further qualitative research into intervention design and implementation C_LIO_LILarge reductions observed at the CCG level (which are more robust to local circumstances) demonstrate that it is possible to reduce opioid prescribing and that continued and wider success in reducing opioid prescribing is dependent, at least in part, to closing an implementation gap C_LI
Autoren: Alex J Walker, L. E. M. Hopcroft, H. J. Curtis, R. Croker, F. Pretis, P. Inglesby, D. Evans, S. Bacon, B. Goldacre, B. MacKenna
Letzte Aktualisierung: 2023-06-29 00:00:00
Sprache: English
Quell-URL: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.06.28.23291704
Quell-PDF: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.06.28.23291704.full.pdf
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
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